Das Wiesn-Blaulicht zum gestrigen Dienstag auf dem Herbstfest - Samt unerfreulichem Rekord für das schnellste Wiesnverbot

Der vierte Wiesntag gestern war vom Wetter her malerisch arrangiert. Viele Besucher zog es auf das Festgelände zum Rosenheimer Herbstfest. Auch die Gemüter vom ein oder anderen Festbesucher stiegen etwas an, überhitzten zu späterer Stunde. Die Verkehrsüberwachung im Umfeld des Herbstfestes wurde auch gestern zudem weiter fortgeführt. Konsequent erfolgen Abschleppungen in den Not-/Rettungswegen sowie auf Behindertenparkplätzen, sagt die Polizei.

Auch gestern mussten fünf Fahrzeuge abgeschleppt werden. Mit über 0,50 Promille wurde kurz nach 18 Uhr in der Nähe des Festgeländes ein 51-jähriger Autofahrer mit seinem Wagen gestoppt. Ihn erwartet ein Bußgeldverfahren mit Punkten in Flensburg sowie ein Fahrverbot. 

Drei Jugendliche verwechselten gestern das Festgelände offenbar mit einem Spielplatz. Sie liefen um ein Fahrgeschäft herum und meinten, dass sie „Fanga – Mandl“ spielen müssen. Die Polizei: Wenn keine anderen Besucher sich gestört fühlen, mag es vielleicht in Ordnung sein, doch das Trio rempelte ständig andere Anwesende an.

Die Wiesnwache spielte jedenfalls dann mal etwas mit und gewann – da alle Drei eingefangen wurden …

Fünf weitere Jugendliche meinten, sie müssten jetzt auf dem Festgelände einen „Show-Boxkampf“ abhalten. Sie standen sich gegenüber und führten filmreiche Szenen mit Fußtritten und Faustschlägen durch. Die Wiesnwache war mit den „Schauspielern“ und ihrer „Schauspielkunst“ nicht ganz einverstanden und machte klare und eindeutige Regieanweisungen, die die Show beendeten.

Vermutlich den Rekord für das schnellste Wiesnverbot hat jetzt ein 18-jähriger Münchner inne. Er fiel einer Streife der Wiesnwache auf, nachdem er nur ein paar Meter ins Festgelände eintrat. Bereits hier schrie er lauthals herum, pöbelte und belästigte andere Besucher. Von der Wiesnwache darauf angesprochen, meinte der 18-Jährige, er könne nicht anders. Er sei immer aggressiv und suche Streit und die nächste Keilerei sei für ihn schon vorprogrammiert.

Schließlich müsse man seine Kraft ja mit anderen „messen“. Dem jungen Mann wurde ein Wiesnverbot ausgesprochen.

Halb stolperten sie – halb fielen sie. Direkt neben dem Festgelände schob ein 28-Jähriger sein Radl. Er war für eine Fahrt viel zu betrunken. Beim Schieben verfing sich sein Bein im Rahmen und der Mann fiel über seinen Drahtesel in eine Wiese. Die Polizei schaltete sich ein: Mit rund drei Promille war der Alkoholwert von einem satten Ergebnis geprägt.

Ein ähnliches Missgeschick passierte einem 42-Jährigen. Er schob zwar kein Rad, stolperte aber beim Verlassen des Festgeländes über einen abgestellten Roller. Auch er hatte gut „getankt“, ein Alkoholtest ergab ebenfalls rund drei Promille, so die Polizei heute.

Kostenfrei trinken – das wollte wohl eine 45-Jährige. Jedenfalls ging sie in einem Festzelt von Tisch zu Tisch, nahm einfach ein Getränk von anderen Gästen vom Biertisch und trank daraus jeweils einen kräftigen Schluck. Dass man auch hier ordentlich betrunken werden kann, ergab der Alkoholtest mit über 2,50 Promille. Die Frau wurde anschließend vom Festgelände verwiesen und trat den Fußmarsch nach Hause an.

Ein „Schilder“-Diebstahl ist per se nicht erlaubt und keine so gute Sache. Aber wenn man sich an ein Auto der Polizei anpirscht und dann eine angebaute Magnettafel mit der Aufschrift „Polizei“ stehlen möchte, dann sei das salopp ausgedrückt, doch etwas ungeschickt, so die Beamten. Ob es die Idee einer Gruppe war, sei offen – die Polizei habe zumindest einen 18-Jährigen angetroffen. Ihn erwartet ein Verfahren wegen Diebstahls.

Kurz nach Ende gerieten dann am Herbstfest-Ausgang zur Kaiserstraße hin zwei junge Männer aneinander. Ein 22-Jähriger sowie ein 16-Jähriger schlugen sich nach einem Wortgefecht mit den Fäusten. Die Wiesnwache musste die Beiden trennen und da der Ältere weiter aggressiv war, mussten ihm sogar Handschellen angelegt werden. Da er sich nicht beruhigen ließ, musste er die restliche Nacht in einer Ausnüchterungszelle der Rosenheimer Polizei verbringen.