Eine derbe Charakterstudie

Wenn ein abgehalfterter Schlagerstar durch seinen Nachruhm torkelt: Rimini im Wasserburger Kino

Rimini – so heißt ein Film zu dem Urlaubsort, den das Wasserburger Kino am Ende der Sommerferien zeigt. Zehn Jahre nach dem Ende der Paradies-Trilogie kehrte der österreichische Autor und harte Gesellschaftskritiker Ulrich Seidl in den Berlinale-Wettbewerb zurück.

Es geht um einen abgehalfterten Schlagerstar, der durch seinen Nachruhm torkelt. Eine derbe Charakterstudie – und doch sehenswert.

Darum geht’s:

Richie Bravo (Michael Thomas) ist ein ehemaliger Schlagerstar, der sich mittlerweile im italienischen Urlaubsparadies Rimini über Wasser hält.

Eine traurige Gestalt. Doch die meiste Zeit weiß er das nicht – oder kann es wenigstens verdrängen. Irgendwann war er mal ein Schlagerstar, irgendwo zwischen Udo Jürgens, Bata Illic und Howard Carpendale. Diesen einstigen Ruhm quetscht er nun mit allen Mitteln aus: Im winterlichen Rimini bindet er sich die Plauze ab, lässt das teilblondierte Haar auf die Schultern fallen und tritt in schillernden Plunderanzügen vor aus Österreich angekarrten Bustouristinnen höheren Alters auf. Amore mio – Merci Cherie –  Und immer wieder geht die Sonne auf  – solche Sachen halt. Doch dann steht eines Tages seine erwachsene Tochter Tessa (Tessa Göttlicher) vor seiner Tür und fordert den Unterhalt ein, den er nie bezahlt hat …

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