Wegen Starkregen: Örtlich drohen Überflutungen - Wettermodelle sind sich über die genaue Lage der Schwerpunkte uneinig

„Das werden spannende 72 Stunden in Deutschland. Es kommt Regen, das ist sicher. Es ist aber weiter total unsicher, wo es genau wieviel Regen geben wird. Die Wettermodelle sind sich über die genaue Lage der Schwerpunkte uneinig. Es ist ein unberechenbares Gewittertief, das da auf uns zurollt“, sagt heute Diplom-Meteorologe Dominik Jung vom Wetterportal wetter.net.

„Darin unterscheidet sich die nun kommende Wetterlage von der Lage während der Flutkatastrophe vor über einem Jahr. Damals war schon Tage vorher klar, wo der Regenschwerpunkt liegen wird. Damals war es innerhalb der Wettermodelle möglich, die Lage genau berechnen zu können. Das ist nun aber bei einer Gewitterlage deutlich schwerer.“

Grafik oben: Im Südosten Bayerns werden von Freitag bis Sonntag erhebliche Niederschläge erwartet.

Jung weiter: „Schaut man sich heute Morgen vier verschiedene Wettermodelle an, so bekommt man quasi auch vier verschiedene Ergebnisse wo der stärkste Regen herunterkommen könnte. So oder so wird es bis Samstag Orte geben, da werden Keller, Straßen und wahrscheinlich auch einige Häuser überflutet werden – dann wiederum wird es Orte geben, die werden sich fragen, wo denn der Regen geblieben ist.“

Der Wetter-Experte: „Und weil das alles nicht noch kompliziert genug ist, deutet sich ab nächster Woche schon wieder die nächste Dürre und Hitze an.

Das US-Wettermodell rechnet mit immer wieder neuer Hitze in der zweiten Augusthälfte. Die Temperaturen könnten nächste Woche wieder rasch auf 30 bis 35 Grad ansteigen. Regen wäre dann wieder kein großes Thema mehr.

Diese neue Dürre- und Hitzephase würde dann wohl bis Anfang September bestand haben. Nach einer kurzer Erholung der Flusspegel beginnen die im Verlauf der nächsten Woche wieder rasch zu sinken.“

Das Problem bei dem Starkregen der kommenden 72 Stunden sei vorausgegangene Dürre und der damit sehr harte Erdboden.

Der Regen schlage auf, könne aufgrund des harten Bodens nicht einsickern und fließe direkt oberflächlich ab.

„Regional drohen daher Sturzfluten. Kleine Rinnsale können für kurze Zeit zu reißenden Strömen werden. Daher gilt es in den kommenden 72 Stunden bei aufziehenden Unwettern besonders vorsichtig zu sein. Ab Sonntag ist dann meist alles durch und die Sonne kommt wieder mehr zum Zug“, erklärt Jung.

So geht es in den kommenden Tagen in Deutschland weiter:

Donnerstag: 22 bis 34 Grad, durchwachsen, immer wieder Regenschauer und heftige Gewitter, Schwerpunkt der Westen und Südwesten

Freitag: 21 bis 30 Grad, auch im Osten und Süden Schauer und Gewitter, sonst auch Sonnenschein

Samstag: 21 bis 26 Grad, weiterhin noch wechselhaft, neben Sonne und Wolken auch Schauer

Sonntag: 21 bis 27 Grad, Mix aus Sonne und Wolken, kaum noch Schauer

Montag: 21 bis 27 Grad, viel Sonnenschein, kaum Schauer

Dienstag: 22 bis 30 Grad, meist freundlich und trocken

Mittwoch: 27 bis 33 Grad, viel Sonnenschein und trocken