Viele Herausforderungen gleichzeitig: Energiekrise, viel zu viel Bürokratie, immenser Fachkräftemangel - Die Wirtschaft in der Region fordert schnelle Lösungen

Die Sorgen der Unternehmen in Stadt und Landkreis Rosenheim nehmen täglich zu. Energiekrise, Fachkräftemangel und überbordende Bürokratie bringen für viele Betriebe Probleme über Probleme. Der Vorstand des IHK-Regionalausschusses Rosenheim und die Rosenheimer CSU-Bundestagsabgeordnete Daniela Ludwig fordern deshalb die Bundesregierung auf, schnellstmöglich zu handeln und die Wirtschaft zu entlasten.

„Insbesondere bei der Energiekrise brauchen wir eine kurzfristige Lösung und baldmöglichst eine Entscheidung über die Laufzeiten der Atomkraftwerke“, so Daniela Ludwig nach einem Gespräch mit Vertretern des Regionalausschusses in der IHK-Geschäftsstelle Rosenheim.  „Wir fragen uns alle, warum es noch keine Gas-Lieferverträge mit Katar gibt und warum die Bundesregierung keinen Gassparplan auflegt. Die Bundesregierung ist untätig und lässt die Bürgerinnen und Bürger und die Wirtschaft im Stich“, kritisiert Ludwig die Ampel-Koalition.

Das Foto zeigt von links: Der stellvertretende Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses Rosenheim, Simon Zosseder sowie der Vorsitzende Andreas Bensegger, MdB Daniela Ludwig, die stellvertretende Vorsitzende des Regionalausschusses Petra Prechtl-Mareth, der Leiter der IHK-Geschäftsstelle Rosenheim Jens Wucherpfennig und IHK-Mitarbeiter Martin Gruber.Der Vorsitzende des Regionalausschusses – Andreas Bensegger – fordert eine Entlastung der Wirtschaft: „Die Unternehmen stehen derzeit vielen Herausforderungen gleichzeitig gegenüber. Zu viel Bürokratie, steigende Energiekosten, drohende Gasengpässe und zu hohe steuerliche Belastungen bereiten uns große Sorgen und sind ein Risiko für den Wirtschaftsstandort sowie für unseren Mittelstand. Es braucht bessere Rahmenbedingungen und zwar jetzt.“Große Hoffnung auf eine schnelle Besserung der Situation hat Bensegger nicht: „Deutschland ist viel zu langsam geworden. Es vergeht zu viel Zeit, bis etwas passiert. Andere Länder machen das besser, Beispiel Digitalisierung.“Die stellvertretende Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses Rosenheim, Petra Prechtl-Mareth, war nach eigenen Worten noch nie so verärgert wie derzeit. „Es ist unglaublich, wie wir allein in diesem Jahr mit Bürokratie überhäuft werden. Von der Energiepreispauschale über das Nachweisgesetz bis hin zur Grundsteuer, zum Verpackungsregister oder Transparenzregister. Wir können das nicht mehr leisten.“

Insbesondere die Energiepreispauschale sei ein Beispiel für zusätzliche, bürokratische Belastungen. „Sie bringt hohen Papieraufwand, sie muss versteuert werden – hier ist viel Geld sinnlos verpulvert worden.“

Vor allem komme die Pauschale bei denen nicht an, die sie bräuchten, ergänzte Daniela Ludwig. „Weder Rentner noch Studenten bekommen sie und sie hätten die Pauschale oft nötiger als viele andere.“Beispiel Nachweisgesetz: Für die Firma Prechtl hatte dieses Gesetz einen neuen Mustervertrag für den Einzelhandel zur Folge. „Der hat 16 Seiten, es ist unglaublich, was man hier alles reinschreiben muss. Hier wird man jeglicher Flexibilität beraubt“, macht Prechtl-Mareth deutlich.

Der Unternehmer und stellvertretende Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses – Simon Zosseder – klagt ebenso wie viele andere Unternehmen über einen massiven Fachkräftemangel. Was ihn besonders ärgert: „Ich suche Llw-Fahrer. Die würde ich auch bekommen, aber es gibt keinen bezahlbaren Wohnraum.“ Diesen würde Zosseder gerne selber schaffen. Er ließ 30 Apartments in Fertigmodulen entwerfen, die er auf seinem eigenen Grundstück aufstellen möchte. „Doch das wird mir nicht genehmigt, weil es ein Gewerbegrundstück ist. Ich würde bauen, aber man lässt mich nicht. Das ist angesichts des Themas Fachkräftemangel unverständlich.“Einig waren sich Daniela Ludwig und die IHK, dass angesichts der steigenden Energiekosten die Wirtschaft und die Bürgerinnen und Bürger dringend eine Entlastung brauchen. „Am einfachsten wäre es, die kalte Progression endlich abzuschaffen“, so Ludwig.  Daniela Ludwig will die Anliegen der IHK und der Unternehmen in ihre politische Arbeit einspeisen: „Ich werde mit der CSU in Berlin weiter Druck machen. Wir brauchen endlich kurzfristige Lösungen. Die Situation ist ernst. Wir müssen alle Stellschrauben nutzen, die uns zur Verfügung stehen. Die Regierung ist gefordert.“