Familie aus Oberbierwang nach Brand vor großen Herausforderungen

Der verheerende Brand eines landwirtschaftlichen Gebäudes in Oberbierwang (Gemeinde Babensham) ist gerade einmal zwei Tage her. Das Feuer am Montagmorgen hatte auch auf das Wohnhaus übergegriffen. Glücklicherweise wurden die Bewohner nicht verletzt, der Schreck und die Traurigkeit sitzen jedoch tief.

Dominik und Sigi waren bereits in der Arbeit, Astrid mit Schwiegertochter und Enkelinnen zuhause, als sie das Feuer bemerkte und sofort Alarm schlug. Doch so schnell, wie hier die Zerstörung durch den starken Brand einsetzte, konnte man gar nichts zusammenpacken, was vielleicht wichtig gewesen wäre. „Ich habe nur noch gerufen, sofort raus hier“, erinnert sich die Oberbierwangerin traurig.

Zu Besuch bei Astrid, Sigi und Dominik wird schnell klar: Hier ist so viel zerstört, was Tage zuvor noch zum festen Familienalltag gehört hatte. Sogar das Trampolin der zwei Kids wurde so stark von der Hitze in Mitleidenschaft gezogen, dass es – trotz Entfernung zum eigentlichen Brandherd – kaputt ist. Das ist aber nur das geringere Leid.

Astrid zeigt die Küche im ersten Stock, die ihr Sohn mit seiner Familie bewohnt hatte. Alles ist rußig, verbrannte Einrichtung, eine Flasche mit Essig und ein Kochlöffel auf den zerstörten Fenstern zeigen letzte Überbleibsel des eigentlich so stimmigen Familienleben, das Dominik mit seiner Frau und den beiden Töchtern hier in der schön ausgebauten Wohnung hatte. „Wir können noch nichts aufräumen hier“, erklären Astrid und Sigi. Zunächst muss die Staatsanwaltschaft alles freigeben, bevor die verbrannten Reste entsorgt werden dürfen.

„Wir packen danach sofort an“, sind sich Dominik und Sigi einig. Der Blick soll nach vorne gehen, aufgeben sei keine Option. Sigi zeigt ein Bild, das erst kürzlich von der Luft aus gemacht wurde, idyllischer Garten, schönes Gebäude, das Familienleben war gelungen. Jetzt ist nichts mehr so, wie auf dem Bild.

Dank an alle, die hier halfen

Den zahlreichen Helfern möchte die Familie von Herzen danken. „Alle waren sehr besonnen und haben hier großartige Hilfe geleistet. DANKE DAFÜR“, heißt es von Astrid, Sigi und Dominik. Sie hätten bedingungslose Unterstützung in dieser schlimmen Situation erfahren. Es sei enorm gewesen, wie die Feuerwehren aus der Umgebung hier alles in Bewegung gesetzt haben, um das Übergreifen auf weitere Wohnräume zu verhindern und sich gekümmert hatten. „Auch die Hilfsbereitschaft der Nachbarn, Arbeitskollegen und Chefs ist sehr rührend.“ Deshalb ist es allen ein großes Anliegen, hier DANKE zu sagen. Es bedeutet den Betroffenen viel, dass diese Solidarität so stark ist. Die beiden jungen Töchter von Dominik und seiner Frau können nun bei den Nachbarn spielen, die Familie wurde herzlich mit Essen und Trinken sowie notwendigen Alltagsdingen versorgt. Auch Schlafplätze seien gleich organisiert worden.

„Diese herzlichen Angebote sind für uns ein großes Glück, wir sehen das nicht als Selbstverständlichkeit, sondern freuen uns wirklich sehr“, betonen Astrid, Sigi und Dominik immer wieder. Auch dem Rettungsdienst möchte die Familie danken, jeder Anwesende hatte seinen vollen Einsatz gegeben.

Unverhoffter Neustart

Noch ist das Ausmaß nicht komplett auf Papier, doch was schnell klar wird, beim Blick in die Überbleibsel: Es ist viel kaputt, das meiste so deformiert, dass man nur noch erahnen kann, um was es sich handelt. Die Pfosten und Balken sind komplett zerstört und liegen ebenso verbrannt da, wie auch so manche Maschinen, die nie mehr wieder Verwendung finden werden. Jetzt geht es für Sigi darum, alles aufzulisten. „Nachts kann ich nicht schlafen, so viele Gedanken und wir sind einfach nur traurig“, zeigt sich Sigi bedrückt. Es herrscht Kopfkino, das Anwesen ist in weiten Teilen nur noch Erinnerung.

Schön hatten sie es sich hergerichtet, blühende Rosen, ein Oleander auf der Terrasse, oben am Balkon für laue Sommerabende geschmackvoll dekoriert. Das Familienleben hat großen Stellenwert bei den nun vor den Trümmern der Werkstatt und der Wohnung stehenden Oberbierwangern.

Der im Garten gepflanzte Birnbaum beispielsweise ist ebenso wie die anderen Bäume und Sträucher, stark in Mitleidenschaft gezogen. Hier sieht man, welche Kraft starke Hitze und das Feuer selbst hatten. Der Dachstuhl der ausgebauten Wohnung der „Jungen“ ist ausgebrannt, die Räume erst nach intensiven Aufräum- und Reparaturarbeiten wieder bewohnbar. „Wir wollten es für unsere Jungen doch schön haben“, erzählt Astrid traurig. Nun geht es Schritt für Schritt in einen Neustart, doch alle Familienmitglieder sind hochmotiviert, sich hier wieder alles schön herzurichten.

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