Haag stattet Bürgersaal und Rathaus mit Notstromaggregaten aus

Die Energieversorgung ist derzeit ein großes Thema. Um für einen längerfristigen und flächendeckenden Stromausfall gerüstet zu sein, hat sich der Bau- und Umweltausschuss Haag in seiner jüngsten Sitzung mit der Notstromversorgung befasst.

„Die Zeitenwende hat uns eingeholt“, stieg Bürgermeisterin Sissi Schätz in den Tagesordnungspunkt ein. Bereits seit vergangenem Jahr liegt ein Antrag des Umweltbeauftragten Hans Urban vor, bestimmte Gebäude für die Notstromversorgung zu rüsten. Die Energieproblematik ist derzeit noch aktueller geworden. Deshalb hat die Gemeinde Haag das Ingenieur-Büro Fischer beauftragt, um eine Leistungsmessung vorzunehmen.

Hierzu wurden Bürgersaal, Feuerwehr, Rathaus und Kläranlage begangen, um festzustellen, wo Notstromaggregate einen Platz finden können. „Alle Räume werden intensiv genutzt“, fasste Bauamtsleiter Andreas Grundner für Bürgersaal und Feuerwehr zusammen. Deshalb sei die Empfehlung des Ingenieur-Büros, hier ein stationäres Gerät außerhalb des Gebäudes zu setzen.

Am Rathaus stehen Kellerräume zur Verfügung, aber „wenn wir dort etwas verbauen möchten, müssen wir vorher den Hintereingang sanieren“, so Grundner. Mauer und Decke müssten ertüchtigt und entfeuchtet werden. Deshalb denke er an dieser Stelle eher an ein mobiles Aggregat.

Die Kläranlage sei derzeit insofern gerüstet, dass bei einem Stromausfall ein Brunnen und die Wasseraufbereitung fahren können. „Bei Trockenwetter kann die Kläranlage einen Ausfall von sechs Stunden kompensieren.“

Um bei längeren Ausfällen versorgt zu bleiben, schlug der Bauamtsleiter außerdem vor, zusätzlich einen Tank anzuschaffen. Denn die örtlichen Tankstellen seien nicht für einen längeren Stromausfall gerüstet und eine Betankung der Aggregate bei einem flächendeckenden Problemfall dort nicht möglich. „Diesel hat eine begrenzte Lagerfähigkeit. Während das Aggregat nicht gebraucht wird, können die Bauhoffahrzeuge raustanken und wieder neuen Diesel nachfüllen“, schlug er vor.

Welche Kosten auf die Gemeinde zukommen, lasse sich nur schätzen, denn „Aggregate sind momentan Tagespreis“. Zusätzlich fallen gegebenenfalls Umbauarbeiten in den Gebäuden an.

„Es tut mir leid, dass der Antrag vom vergangenen Jahr so schnell aktuell geworden ist“, bedauerte Hans Urban (CSU) die aktuellen Entwicklungen in der Energieversorgung. Aus Kostengründen und für eine höhere Flexibilität schlug er vor, auf mobile Lösungen zu setzen. Dem stimmte der Bau- und Umweltausschuss einstimmig zu.

So soll jeweils ein mobiles Aggregat für Bürgersaal und Feuerwehr sowie für das Rathaus zur Verfügung stehen. Außerdem will das Gremium eine Diesel-Tankstelle am Bauhof mit einem Fassungsvermögen von 3000 Litern installieren, als Reserve für die Notstromeinrichtungen. Für die Kläranlage gilt es, die Notstromversorgung zu ermitteln.