Wasserburg empfängt am morgigen Dienstag 1860 Rosenheim im Pokal  

Der Wasserburger an sich ist ein stolzer Mensch. Stolz auf seine Stadt, stolz aber auch auf seine Löwen. Wohin man in Wasserburg auch geht – überall wird derzeit über das Pokalspiel am Dienstagabend, 19.30 Uhr, gegen den TSV 1860 Rosenheim gesprochen. Das Zusammentreffen mit den Sechzigern wurde herbeigesehnt.

Ehemalige Spieler, die unlängst ihre Karriere beendeten, hatten in den letzten Jahren, als sie die Löwen nach oben geführt haben, immer auf diesen Schlager in einem Pflichtspiel gehofft, um am Ende ihrer Laufbahn noch einmal in eine große Schlacht zu reiten. Die neuen Löwen haben nun die Gelegenheit zum Kräftemessen mit dem Rivalen.

Bereits vor drei Jahren, als Wasserburg Tabellenführer in der Bayernliga-Süd und am Höhepunkt seiner Kraft angelangt war, hätte es im Pokal das Duell mit dem damaligen Regionalligisten geben können. Kurioserweise verwechselte damals der Verband Wasserburg am Inn mit Wasserburg an der Günz und packte die nach fünf Aufstiegen in Folge eigentlich bayernweit bekannten Löwen in den falschen Lostopf, so dass der FC Memmingen an der Landwehrstraße 10 sein Gastspiel geben musste.

Die Zuschauer wurden um ein großes Spiel und beide Vereine um Einnahmen gebracht – als Entschädigung gab es drei (in Zahlen: 3) Fußbälle.

Dieses Mal wurden der Losfee die richtigen Kugeln serviert. Entsprechend groß ist die Nachfrage. Sowohl der TSV 1880 Wasserburg, als der TSV 1860 Rosenheim sprechen viele Menschen an und ziehen das Interesse der Region auf sich – wobei sich dies nur bei den Löwen auch in den Zuschauerzahlen widerspiegelt.

Nach ihren Abstiegen haben beide Mannschaften einen unterschiedlichen Saisonstart hingelegt. Wasserburg gewann seine ersten beiden Partien, musste sich aber am Freitagabend Traunstein mit 2:4 geschlagen geben. Dabei unterliefen dem Landesligisten zu viele individuelle Fehler, die er sich gegen keinen Gegner leisten darf, wenn er eine Chance haben will. Gegen Rosenheim kehrt der in der Liga gesperrte Stefan Scherhag zurück und soll der Defensive mehr Halt verleihen. Auch Torjäger Janik Vieregg ist wieder einsatzfähig und steht vor seinem Debüt für die Löwen.

Apropos Torjäger: In Person von Christoph Fenninger verließ ein eben solcher den TSV 1860 Rosenheim vor wenigen Tagen, um in die 3. Liga nach Bayreuth zu wechseln. Die Ablöse ist bestimmt ein nettes Trostpflaster. Wie es jedoch ist, wenn alle Scorer weg sind und zudem der Kader extrem ausgedünnt ist, davon können die Wasserburger ein Lied singen – der Ausgang ist bekannt. Entsprechend läuten in Rosenheim die Alarmglocken, da bislang einzig Neuzugang Bojan Tanev für Tore sorgte und in der Liga nach einem Auftaktsieg zwei Niederlagen mit eher durchwachsenen Leistungen folgten.

Obwohl bereits am Wochenende wieder Spiele auf dem Programm stehen, ist am Dienstagabend die Liga weit weg. Im Lokalderby zählt einzig der Sieg. Zum einen steht das Weiterkommen auf dem Spiel, zum anderen – und das liegt in der Natur der Sache – geht es um nichts Geringeres als die Ehre.

JAH