Heute startet das Gaufest in Bad Endorf mit dem traditionellen Bieranstich - Regional, umsichtig und mit Verstand

Regional, umsichtig und mit Verstand, so lauten die Grundsätze, mit denen die Organisatoren die Ressourcen beschaffen, die für so ein großes Fest notwendig sind. „Mülltrennung ist selbstverständlich, aber wir achten auch beim Einkauf unserer Produkte stark darauf, etwa Verpackungsmüll einzusparen oder auch mal Dinge wegzulassen. Auf Strohhalme verzichten wir beispielsweise komplett, weil auch die Nicht-Plastik-Alternativen wieder in Kunststoff verpackt sind und geliefert werden müssen“, so Möderl. Die An- und Abreise erfolgt besonders von den Vereinen größtenteils über öffentliche Verkehrsmittel. Am Festsonntag werden beispielsweise cirka 110 Busse und zahlreiche Besucher auch aus anderen Regionen wie Berchtesgaden, die mit der Bahn anreisen, erwartet. „Das schont die Umwelt und dämmt den Verkehr ein“, sagt der Gaufest Zeltmeister.
Bei der kulinarischen Versorgung setzen die Veranstalter bei den Getränkeherstellern und Lieferanten auf kleine regionale Firmen statt auf große Konzerne. Im Kaffee-und-Kuchen-Zelt werden die Besucher mit Fair-Trade-Kaffee und selbst gemachten Kuchen, die größtenteils von den Landfrauen gespendet werden, versorgt. „Alles was geht, wird selbst gemacht oder regional beschafft. Das spart wiederum Transportwege und Emissionen und unterstützt die heimische Wirtschaft“, sagt Möderl. Ein besonderer Höhepunkt ist auch der Trachten- und Handwerkermarkt am Sonntag, 24. Juli, der Kunst, Tradition und Kulinarik aus der Region bietet.

Auch für zukünftige Veranstaltungen hat sich der GTEV hinsichtlich des Umweltschutzes viel vorgenommen. Dazu gehört auch, besonders den Restmüll noch einmal stark zu reduzieren. Hier wünscht sich der Zeltmeister Möderl auch ein Umdenken in der Verpackungs- und Produktionsindustrie. „Besonders für so unverzichtbare Dinge wie Servietten würde ich mich freuen, wenn es mehr umweltfreundliche Alternativen in Großpackungen gäbe.“ Denn Öko-Servietten mit haufenweise Verpackungsmüll zu kaufen sei lediglich eine Problemverschiebung. „Wir streben eine echte Veränderung an.“
Christine Fürst würde einen Festplatz mit einer bestehenden Infrastruktur, Zu- und Abwasser sowie Stromleitungen sehr begrüßen, dies würde immens viele Ressourcen sparen. Auf dem Endorfer Gaufestplatz wurden beispielsweise über 600 Meter Wasserleitungen und zirka 800 Meter Stromkabel verlegt. So müsse dann nicht für ein Fest alles auf- und abgebaut werden und zusätzlich würde es den Vereinen helfen, sich mehr auf Umweltschutz und die Suche nach Alternativen zu bemühen, als um das Schaffen einer grundsätzlich notwendigen Infrastruktur.
Der GTEV Edelweiß Endorf macht es vor – Umweltschutz und Bierzelt schließen sich ganz und gar nicht aus.
Selina Partelly / Fotos: Monika Loferer
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