Wasserburg dreht Spiel und gewinnt in Eggenfelden mit 3:2 - Der ausführliche Spielbericht

Dank eines gleichermaßen furiosen wie kuriosen Endspurts und gütiger Mithilfe der Gastgeber konnte der TSV 1880 Wasserburg das Toto-Pokal-Qualifikationsspiel beim SSV Eggenfelden herumbiegen und sich für die Hauptrunde qualifizieren (wie kurz berichtet).

Der 3:2-Erfolg beim Ligakonkurrenten war nicht nur der erste Auswärtssieg in einem Pflichtspiel seit knapp einem Jahr, sondern auch ein guter Indikator dafür, was die Innstädter in der Landesliga-Südost erwartet.
 
In einer in der ersten Halbzeit chancenarmen Begegnung spielte sich das Geschehen weitestgehend im Mittelfeld ab. Eggenfelden, im Vorjahr immerhin Tabellenachter der Landesliga, zeigte teilweise ordentliche Ansätze, leistete sich allerdings deutlich mehr einfache Fehler, als die Löwen das noch von ihren Konkurrenten aus der Bayernliga gewohnt sind. Einen dieser Schnitzer bestrafte Michael Barthuber per Direktabnahme im Fünfmeterraum kurz vor dem Pausenpfiff, nachdem Marko Dukic und Bruno Ferreira Goncalves zuvor nach einem Ballgewinn mit zwei schnellen Pässen die komplette Abwehr ausgehebelt hatten (44.).

Mit der Führung im Rücken kam die Mannschaft von Harry Mayer schwungvoller aus der Kabine und hatte durch Eigengewächs Luca Wagner (47.) und Goncalves (55.) zwei aussichtsreiche Gelegenheiten das Spiel vorzuentscheiden. In dieser Phase der Überlegenheit fiel der Ausgleich: Die Wasserburger Hintermannschaft bekam in einer Eggenfeldener Ballstafette zu lange keinen Zugriff, so dass Paul Angermeier aus zehn Metern unbedrängt ins kurze Eck einschießen konnte (58.).

Zu diesem Zeitpunkt hütete bereits Andreas Dumpler das Tor, denn Alexander Boschner hatte sich im ersten Durchgang ohne Fremdeinwirkung verletzt. Der Neuzugang aus Amerang war auch beim zweiten Gegentreffer in der 81. Minute machtlos. Nach einem Ballverlust von Innenverteidiger Stefan Scherhag konterten die Hausherren und Lukas Hochstetter drückte eine gefühlvolle Hereingabe am langen Pfosten ohne Probleme über die Linie.

Gerade noch Held, wurde der Torschütze auf der Gegenseite zum Unglücksraben, als Torhüter Klaus Malec zwei Minuten vor Schluss unter einem Simeth-Freistoß aus dem Halbfeld durchsegelte und der überraschte Hochstetter das Leder ins eigene Tor bugsierte (88.). Als sich alle schon auf ein Elfmeterschießen eingestellt hatten, nahm die Partie noch eine kuriose Wendung.

In der 90. Minute drosch Sepp-Renee Kollie einen letzten Ball weit nach vorne, Verteidiger Raphael Schmidhuber lief die Kopfballverlängerung locker ab und passte zurück auf seinen Torwart – dieser war jedoch aus seinem Kasten geeilt, so dass der vermeintlich harmlose Rückpass zum 3:2 ins verwaiste Tor trudelte.

Durch diesen Eigentor-Twist können die Löwen in der Hauptrunde auf ein Heimspiel hoffen, bis zum Ligastart kommenden Samstag, 18 Uhr, gegen den SV Pullach ist aber noch Steigerungspotenzial von Nöten.

Die Innstädter befinden sich mit ihrer neuen Mannschaft am Beginn eines Entwicklungsprozesses, der sicherlich noch Zeit bedarf, durch Siege aber beschleunigt werden kann.

Wasserburg: Boschner (ab 22. Dumpler), Kollie, Scherhag, Brich, Rauscher (ab 76. Lindner), Lucas Knauer, Moritz Knauer (ab 90. Höhensteiger), Dukic, Ferreira Goncalves, Barthuber (ab 59. Vieregg), Wagner (ab 70. Simeth)

Tore: 0:1 Michael Barthuber (44.), 1:1 Paul Angermeier (58.), 2:1 Lukas Hochstetter (81.), 2:2 Lukas Hochstetter (88., Eigentor), 2:3 Raphael Schmidhuber (90., Eigentor)

Schiedsrichter: Florian Braunsperger

Zuschauer: 200

JAH