Nach über 30 Jahren - Sie ersetzt ab sofort offenbar die zweite gelbe Karte - Auch eine Regel-Änderung bei der Jugend

Nach über 30 Jahren: Ab sofort gibt es im Herren- und Frauen-Fußball wieder die Zehn-Minuten-Strafe auf Amateur-Ebene! Aufgeheizten Gemütern soll so eine Auszeit verpasst werden können, ohne dass man gleich komplett vom Spiel ausgeschlossen wird.

Die Zehn-Minuten-Strafe gibt es offenbar nun für Vergehen, für die man bisher die zweite gelbe Karte gesehen hätte. Für grobe Fouls und Unsportlichkeiten gibt’s weiterhin direkt Rot – mit anschließenden Spielsperren.

Man unterscheidet quasi zwischen Feldverweis auf Zeit sowie Feldverweis auf Dauer im Spiel. Gelb-Rot dürfte es demnach also nicht mehr für Spieler, die auf dem Feld stehen, geben.

Foto: Auch kein Spaß, angenommen gleich zwei Spieler sitzen gleichzeitig für zehn Minuten draußen – aber besser, als müssten sie nach der zweiten gelben Karte wie bisher zum Duschen …

Und was gilt für Spieler, die als Ersatzspieler auf der Bank sitzen? Meckert ein mit gelb bereits verwarnter Spieler von der Bank aus, könnte man diesem dann wohl nur noch Rot zeigen. Das wäre dann doch wieder die gelb-rote Karte …

Die weitere Regel-Änderung laut BFV: Im Junioren- und Juniorinnen-Fußball gibt es ab sofort die gelbe oder rote Karte. Hier galt/gilt die Fünf-Minuten-Zeitsperre. Mit der jetzt zudem beschlossenen Einführung der gelben und roten Karte im Junior*innen-Bereich gelte bei Erwachsenen und Jugendlichen ein einheitliches Vorgehen.

73 Prozent aller Teilnehmer hatten sich beim vom Bayerischen Fußball-Verband eingeholten Meinungsbild dafür ausgesprochen – die Delegierten des jüngsten Verbandstages nun folgten diesem Auftrag und stimmten mit überwältigender Mehrheit dafür.

Nach der Grundsatz-Entscheidung haben die Beteiligten Ausschüsse die Durchführungsbestimmungen angepasst und Handlungsempfehlungen für die bayerischen Unparteiischen erlassen. Jetzt werden diese Regeln im Freistaat angewendet.

Was 1991 mit Einführung der gelb-roten Karte abgeschafft worden war, wird fortan also im bayerischen Amateurfußball wieder zum Tragen kommen: Die Zehn-Minuten-Strafe. „Damit erhalten die Schiedsrichter*innen ein zusätzliches Mittel zur Deeskalation an die Hand und können auf ein bereits zu früheren Zeiten bewährtes Mittel zurückgreifen, was auch die Erfahrungen im Junior*innen-Bereich zeigen. Dort gab und gibt es nach wie vor die Fünf-Minuten-Strafe, die sich als probates Mittel erwiesen hat“, sagt BFV-Vizepräsident Jürgen Pfau, der im Präsidium für das Schiedsrichterwesen verantwortlich zeichnet.