Landkreis setzt weiterhin auf Maßnahmen zur Integration Jugendlicher ohne Ausbildungsplatz

Um Jugendliche oder junge Erwachsene fit zu machen für eine Berufsausbildung, soll es auch im kommenden Schuljahr in den Berufsschulen I und II in Rosenheim sowie in der Berufsschule in Bad Aibling eigene Angebote geben. Alle Maßnahmen werden durch den Europäischen Sozialfonds gefördert.

 

Aufgrund des Auftragswertes von gut 180.000 Euro musste das Landratsamt Rosenheim eine nationale Ausschreibung durchführen. Wie im Kreisausschuss bekannt wurde, gab es keine Bewerbungen zu dieser Ausschreibung. Landrat Otto Lederer meinte dazu in der Sitzung: „Wir lassen uns nicht entmutigen und probieren es über einen Teilnehmerwettbewerb“. Die Behörde schrieb drei geeignete Unternehmen direkt an. Sie haben nun bis zum 8. Juli Zeit, sich zu melden. Der Kreisausschuss ermächtigte die Verwaltung, mit dem Bewerber mit dem wirtschaftlichsten Angebot entsprechende Kooperationsverträge abzuschließen.

 

Die Aussprache zeigte, dass den Kreisrätinnen und Kreisräten eine umfassende sozialpädagogische Betreuung sehr wichtig ist. Mehrfach wurde auf den Mangel an Fachkräften hingewiesen. Landrat Lederer sagte, „wir müssen alle Talente bergen, keiner soll verloren gehen“.

 

In den Staatlichen Berufsschulen im Landkreis Rosenheim finden bereits seit dem Schuljahr 2009/2010 erfolgreich Maßnahmen zur Integration Jugendlicher ohne Ausbildungsplatz in Form von kooperativer Berufsintegrationsjahre statt. Zielgruppe sind vor allem berufsschulpflichtige Jugendliche und junge Erwachsenen, gegebenenfalls mit Migrationshintergrund und/oder erheblichen sprachlichen Defiziten, die noch nicht voll ausbildungsreif sind und deshalb keinen Ausbildungsplatz finden.

 

Zusätzlich soll erneut das Berufsvorbereitungsjahr „BVJ-Neustart“ in der Berufsschule in Bad Aibling angeboten werden. Hier können berufsschulpflichtige Jugendliche oder junge Erwachsene aufgenommen werden, die sich nicht freiwillig für ein schulisches Vollzeitangebot gemeldet hätten und beispielsweise bereits wegen Fehlzeiten in der Schule, Straffälligkeit oder Drogenkonsum aufgefallen sind.

 

Im Rahmen des kooperativen Berufsintegrationsjahres und des Berufsvorbereitungsjahres soll die Ausbildungs- und Berufsreife von diesen Jugendlichen nachhaltig verbessert werden. Gemeinsam mit einem externen Kooperationspartner sollen die Jugendlichen durch die Vermittlung berufsfeldbezogener, fachtheoretischer Kenntnisse, einer gezielten Sprachförderung, betrieblicher Praxis sowie einer umfassenden sozialpädagogischen Betreuung zur Ausbildungsreife geführt und anschließend in eine Berufsausbildung vermittelt werden.