Schleierfahnder der Grenzpolizei stellen im Landkreis zwei gestohlene Fahrzeuge sicher und nehmen drei junge Franzosen fest

Schleierfahnder der Grenzpolizei Raubling und eine Streife der Bundespolizei nahmen bereits am Montagnachmittag drei mutmaßliche Autohehler fest. Die 16, 19 und 20 Jahre alten, französischen Staatsangehörigen wurden dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Das meldet das Polizeipräsidium erst am heutigen Donnerstagmorgen.

Die Grenzpolizisten hatten gegen 15 Uhr auf einem Parkplatz an der A8 bei Bad Feilnbach einen Pkw mit französischen Kennzeichen kontrolliert.

Der Fahrer, wie sich später herausstellte ein erst 16-jähriger Franzose, konnte sich mit keinerlei Dokumenten ausweisen und auch für den Peugeot keine Fahrzeugpapiere vorlegen. Seine französische ID-Karte, von der er lediglich ein Foto auf dem Handy zeigte, stellte sich später als verfälschtes Dokument heraus. Bei der Überprüfung des Pkw stellten die Fahnder Aufbruchsspuren am Wagen fest. Der junge Mann wurde daraufhin festgenommen – der Jugendliche und auch der Peugeot wurden zur Dienststelle nach Raubling gebracht.

Dass es einen Zusammenhang mit einem Verkehrsunfall geben sollte, der sich auf der A8 an der Anschlussstelle Achenmühle rund eine halbe Stunde zuvor ereignet hatte, zeigte sich später. Gegen 14.30 Uhr hatten die Raublinger Schleierfahnder einen Pkw kontrollieren wollen, der sich aber der Kontrolle entzog. Das Auto – wiederum ein Peugeot 3008 mit französischer Zulassung – war an der Anschlussstelle Achenmühle gegen eine Böschung gefahren. Es war dabei am Pkw nur geringer Sachschaden entstanden, von einem Fahrer war weit und breit nichts zu sehen. Das Auto war von den französischen Behörden am 30. Mai zur Fahndung ausgeschrieben worden.

Der mutmaßliche Unfallfahrer wurde gegen 17.30 Uhr festgestellt. Eine Streifenwagenbesatzung der Bundespolizei hatte an der Tank- und Rastanlage Samerberg einen Pkw, auch mit französischen Kennzeichen, kontrolliert. In dem Citroen saßen ein 20-jähriger Franzose als Fahrer und ein 19-jähriger Landsmann. Beide wurden festgenommen und zur Dienststelle der Grenzpolizei nach Raubling gebracht.

Hier ermittelten die Fahnder, dass der 19-Jährige der verantwortliche Fahrer des verunfallten Peugeot bei Achenmühle war und nach dem Unfall von seinem Bekannten dort abgeholt worden war.

Letztlich ergaben die Ermittlungen der Grenzpolizisten, dass die beiden Peugeots vor kurzem in Frankreich (Großraum Paris) entwendet worden waren.

Der Citroen ist nicht zur Fahndung ausgeschrieben, es besteht aber der Verdacht einer Fahrzeugmanipulation.

Die drei jungen Franzosen waren mit den Fahrzeugen auf dem Weg nach Österreich. Neben dem Tatvorwurf der Bandenhehlerei, der alle drei Tatverdächtigen trifft, besteht bei allen Personen auch der Verdacht des Fahrens ohne Fahrerlaubnis. Dem 16-Jährigen wird zudem Urkundenfälschung vorgeworfen.

Die weitere kriminalpolizeiliche Sachbearbeitung übernahmen Ermittler des Fachkommissariats K10 der Kripo Rosenheim.

Auf Antrag der Generalstaatsanwaltschaft München wurden die drei jungen Männer am Dienstag von den Kripo-Beamten dem Ermittlungsrichter vorgeführt, der eine Festhalteanordnung erließ. Sie sitzen nun in einer Justizvollzugsanstalt in Haft, bis die deutschen und französischen Justizbehörden entschieden haben, ob eine Überstellung nach Frankreich stattfindet.

Im Hinblick auf die Straftat des vorsätzlichen Fahrens ohne Fahrerlaubnis, deren Begehung im Bundesgebiet die drei Beschuldigten verdächtig sind, wird von der Staatsanwaltschaft Traunstein ein gesondertes Ermittlungsverfahren geführt werden.