Soyens Gemeinderat informiert sich über die Gigabitrichtlinie

In der jüngsten Gemeinderatssitzung in Soyen informierte die Firma Höpflinger, vertreten durch Anton Biereder (rechts), über die durchgeführte Markterkundung zum Breitbandausbau (Bayerische Gigabitrichtlinie). Da von Seiten der Telekommunikationsanbieter kein eigenwirtschaftlicher Ausbau innerhalb der nächsten drei Jahre vorgesehen ist, kann das Förderprogramm „Gigabitrichtlinie“ in Anspruch genommen werden.

Biereder informierte darüber, dass im Gemeindegebiet derzeit 621 Anwesen nicht direkt mit Glasfaser versorgt seien. Die Maximalförderung betrage 5.000 Euro pro Anwesen, der Fördersatz für die Gemeinde Soyen liege bei 90 Prozent. Bezogen auf die maximale Förderung entspreche das einer maximalen Investitionssumme von 3,5 Millionen Euro.

„Telekommunikation und Breitbandausbau sind keine gemeindlichen Aufgaben. Aber die Versorgung der Bevölkerung mit Glasfaseranbindung gestaltet sich gerade in ländlichen Gegenden schwierig, da ein solcher Ausbau wirtschaftlich nicht rentabel ist. Durch staatliche Förderprojekte und gemeindliche Investitionen sollen Kommunen dieses Defizit auffangen können“, so Biereder.

Mit der Umsetzung der Bayerischen Gigabitrichtlinie werde jedes Anwesen mit Glasfaser versorgt. „Wir empfehlen eine Ausschreibung bis in das Gebäude“, so Biereder. Die Alternative wäre eine Ausschreibung bis zur Grundstücksgrenze, dies bedeute aber, dass die Grundstückseigentümer die Leitung bis zum Haus selbst mit dem Anbieter verhandeln und ohne Zuschuss finanzieren müssten. Erfahrungsgemäß sei eine Beteiligung der Grundstückseigentümer deutlich niedriger und das Angebot der anbietenden Firmen zur Gigabitrichtlinie deutlich höher.

Die Umsetzung der Bayerischen Gigabitrichtlinie sei nicht nur für alle Gebäudeinhaber eine einmalige Chance. Ohne selbst verbundene Kosten könne eine Wertsteigerung der Immobilie erreicht werden.

Kämmerer Georg Machl verwies auf die extreme finanzielle Herausforderung, welche auf die Gemeinde zukomme. Langfristig werde die finanzielle Handlungsfähigkeit eingeschränkt. Dazu komme eine große Mehrbelastung der Verwaltung.

Die Gemeinderäte Martin Krieg und Peter Müller forderten eine Sicherstellung, dass die Glasfaseranschlüsse auch wirklich in allen Anwesen funktionieren müssen. Helmut Grundner fügte an, dass man es den Bürgern schuldig sei, diesen Schritt zu gehen.

Der Gemeinderat Soyen nahm das Ergebnis der Markterkundung einstimmig zur Kenntnis. Gemäß der Kostenschätzung werden die vorläufigen Erschließungsgebiete zum Auswahlverfahren festgelegt. Die Ausschreibung wird auf 3,2 Millionen Euro gedeckelt. Ausgeschrieben wird inklusive der Herstellung einschließlich Netzabschlusseinheit.

 
TG