Langjährige Kommunalpolitiker mit der kommunalen Verdienstmedaille geehrt

Gemeinsam kommen sie auf 225 Jahre Engagement im Gemeinderat, als stellvertretende Bürgermeister oder Bürgermeister. Für ihre besonderen Verdienste um die kommunale Selbstverwaltung sind jetzt sechs aktive beziehungsweise ehemalige Kommunalpolitiker mit der „Kommunalen Verdienstmedaille in Bronze“ geehrt worden. Landrat Otto Lederer überreichte die Medaillen, Urkunden und Anstecknadeln im Auftrag von Innenminister Joachim Hermann. Die Verleihung fang auf Schloss Hartmannsberg statt.

 

In seiner Ansprache betonte Landrat Otto Lederer, dass die Geehrten ihr ganzes Streben danach ausgerichtet haben, den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen. Dazu brauche es engagierte Kommunalpolitiker. „Mit ihrem langjährigen Engagement haben sie gezeigt, dass es für sie nicht nur irgendeine Tätigkeit ist, sondern eine Herzensangelegenheit. Die Kommunalpolitik ist die Politik, die am nächsten am Bürger ist.“

 

Georg Hiebl gehörte fast 49 Jahre dem Edlinger Gemeinderat an. In diesen knapp fünf Jahrzehnten hat er den ständigen Wandel konstruktiv vorangetrieben. Er half mit, den Schulstandort Edling zu festigen und zu erhalten. Auch beim Ausbau der gemeindlichen Wasserversorgung Anfang der 1970er-Jahre war Georg Hiebl mit seinem Fachwissen und Ortskenntnissen maßgeblich beteiligt. Die maßvolle Entwicklung der Gemeinde unter Berücksichtigung der ländlichen Prägung war ihm ebenso wichtig wie das kulturelle Leben. Insgesamt 35 Jahre begleitete er das Amt des Schützenmeisters des SV Edling.

 

Neben seiner Arbeit als praktizierender Allgemeinarzt engagierte sich Knut Hörger in der Gemeinde Edling auch 36 Jahre im Gemeinderat. Eine verträgliche Bauentwicklung für Einheimische war ihm ebenso wichtig wie die Ansiedlung von Gewerbebetrieben. Er erkannte früh die Notwendigkeit einer bedarfsgerechten Kinderbetreuung vor Ort. Sie wurde mit dem Bau von zwei kommunalen Einrichtungen 1990 und 1996 verwirklicht. Die Abwägung zwischen dem Wünschenswerten und dem Machbaren unter der Berücksichtigung der finanziellen Mittel war einer der Schwerpunkte.

 

Insgesamt 30 Jahre war Valentin Obermeier als Gemeinderat in Eggstätt aktiv. In dieser Zeit übernahm er von 1990 bis 2002 als dritter Bürgermeister und von 2002 bis 2008 als zweiter Bürgermeister eine herausgehobene Verantwortung. Besonders brachte er sich im Finanzausschuss ein, dem er insgesamt 18 Jahre angehört. Gerade in der schwierigen Periode nach 2008, als sich Eggstätt aufgrund der sogenannten „Kassenaffäre“ in einer finanziell schwierigen Situation befand, trug er stark zur Klärung der Missstände und zur Konsolidierung der Finanzen der Gemeinde bei. Zudem war es ihm immer ein Anliegen, den Breitensport in seiner Heimatgemeinde zu fördern.

 

Johann Schmid war 36 Jahre Teil des Gemeinderates in Neubeuern und in vielen Ausschüssen tätig. Darüber hinaus war er von 2002 bis 2008 dritter Bürgermeister und von 2008 bis 2014 zweiter Bürgermeister. In dieser Funktion engagierte er sich vor allem für die Außenstellen der Gemeinde, wie den Bauhof, das Wasserwerk und das Klärwerk. Er nahm an Baubesprechungen teil, traf Entscheidungen und entlastet so die Gemeindeverwaltung. Johann Schmid ist neben der Kommunalpolitik auch noch in mehreren Ortsvereinen aktiv. Dazu stand er der Jagdgenossenschaft sowie dem Trachtenverein Immergrün Altenbeuern vor.

 

Ein langjähriger Begleiter von Schmid im Neubeurer Gemeinderat ist Thomas Schwitteck, der insgesamt 42 Jahre und damit sechs Jahre länger im Gemeinderat aktiv war. Er war in verschiedenen Ausschüssen wie im Bauausschuss und im Rechnungsprüfungsausschuss tätig und über viele Jahre gemeindlicher Kassenprüfer. Neubeuern ist Marktgemeinde, dazu gehört auch das Recht, Mark halten zu dürfen. Thomas Schwitteck hat sich hier engagiert und Ende der 1980er-Jahre dafür gesorgt, dass „Markt halten“ wiederbelebt wurde. Bis 2015, über 30 Jahre, übte er das Amt des Marktmeisters aus. 1988 war er mit viel Herzblut und Engagement dabei, als es in Neubeuern um die Austragung der 1200-Jahr-Feier ging.

 

Bevor Christian Glas 2020 zum Bürgermeister von Eggstätt gewählt wurde, engagierte er sich drei Jahrzehnte im Gemeinderat. Zwölf Jahre davon war er Mitglied im Bauausschuss. Einige große Projekte wurden in dieser Zeit auf den Weg gebracht, wie die Erweiterung des Schulgebäudes und die Sanierungen vom Hartsee-Freizeitgelände und der Hartseehalle. Auch diverse Baugebiete wurden erschlossen. Von 2002 bis 2008 war Christian Glas dritter Bürgermeister und von 2014 bis 2020 zweiter Bürgermeister. Von Oktober 2018 bis Juli 2019 vertrat er zudem den erkrankten Bürgermeister Hans Schartner und leitete die Gemeindeverwaltung. Ein besonderes Anliegen war und ist Christian Glas die Unterstützung und Förderung der sozialen Dienste und der Rettungsdienste. So baute er den First Responder Chiemsee-Nord mit auf.

 

Die Geehrten mit Landrat Otto Lederer und den Bürgermeistern ihrer Gemeinden (von links): Christian Glas in Personalunion als Geehrter und amtierender Bürgermeister von Eggstätt, Thomas Schwitteck, Knut Hörger, Landrat Otto Lederer, Edlings Bürgermeister Matthias Schnetzer, Georg Hiebl, Valentin Obermeier, Johann Schmid und der Neubeurer Bürgermeister Christoph Schneider.