Ein Gespräch mit Uwe Wolf, Trainer- und Spielerlegende im Fußball - Derzeit auf Reha bei „Corox" in Edling

PR – Uwe Wolf, Trainer- und Spielerlegende im Fußball, ist nach seiner Hüft-OP in der Reha bei „Corox“ in Edling. Ein neues Hüftgelenk wurde vor ein paar Wochen eingesetzt. Im aktuellen „Corox“-Podcast spricht er über den Verlauf der Operation und wie er sich wieder fit macht. Natürlich erzählt Uwe Wolf auch von ein paar Anekdoten aus seiner Fußball- und Trainerkarriere. Hier im Folgenden zusammengefasst den kompletten Podcast zum nachhören, überall dort wo es Podcasts gibt:

 

 

Zu aller erst, wie geht es dir und wie sind die ersten paar Reha-Wochen für dich bei COROX?

„Ich fühle mich sehr wohl hier, da ist man in sehr guten Händen. Nach meiner OP, die ich Anfang April hatte, bin ich hier, um mich wieder fit zu machen.

 

Normalerweise bist du der Trainer. Jetzt werden aber dir die Ansagen gemacht. Wie fühlt sich das für dich an?

Es ist schön, mal wieder auf der anderen Seite zu sein. Und mir tut es gut, endlich wieder was machen zu können. Mein Lebensalltag war die letzten zwei, drei Jahre schon sehr eingeschränkt und die Lebensqualität war einfach nicht so gegeben. Ich hatte schon Probleme, mir die Socken anzuziehen und die Schuhe zu binden. Außerdem kannte ich das Gefühl schon, weil ich 2009 und 2011 an der rechten Hüfte operiert wurde.

 

Im Jahr werden in Deutschland über 200.000 künstliche Hüften eingesetzt, 2/3 davon wegen Arthrose. Zweithäufigsten Ursache ist der Schenkelhalsbruch. Was war für dich der Auslöser?

Ich bin 1967 geboren und damals fanden die Untersuchungen bei Neugeborenen noch nicht so statt, wie heute. Es hat sich dann herausgestellt, dass ich eine angeborene schlechte Hüfte hatte. Mein Leistungssport hat das Ganze dann nicht unbedingt gefördert. Meine Profikarriere musste ich schließlich dann auch wegen Hüftarthrosen nach 11 Jahren beenden.

 

Hast du während deiner ganzen Karriere immer wieder mit der Hüfte Probleme gehabt? Oder kam das erst zum Ende deiner Fußballerlaufbahn?

Ja, sagen wir so, ich konnte immer gut mit Schmerzen umgehen. Während meines Werdegangs war ich nie jemand, der gejammert hat. Aber zum Schluss war es dann wirklich so schlimm, dass ich vor allem in Rotationsbewegungen sehr eingeschränkt war und dann am Ende eben gar nichts mehr ging. Heute sag ich immer zu meinen Jungs, als Profi hat man täglich Schmerzen. Ich kenne keinen Profi, der keine Schmerzen hat.

 

Jetzt hast du deine andere Seite operieren lassen? Grund war mehr Lebensqualität im Alltag?

Als Trainer macht man natürlich gerne die Übungen vor oder spielt auch mal eine kleine Partie Fußballtennis. Das ging dann alles nicht mehr. Außerdem habe ich leider seit 17. Februar bezahlten Urlaub, da ich als Trainer vom VfR Aalen freigestellt wurde. Und ich sage wirklich leider, weil jeder der mich kennt, weiß, wie sehr ich den Fußball liebe und lebe. Deswegen nutze ich die Zeit jetzt nicht nur durch Hospitationen, sondern eben auch um auf meine Gesundheit zu achten.  

 

Wenn du auf deine Karriere als aktiver Fußballprofi zurückblickst, gibt es da Stationen oder einen Verein, auf den du besonders gerne zurückschaust?

Ich war drei Jahre in Mexiko und vor 2 Wochen war der 4. Mai. Den werde ich nie vergessen. Weil am 4. Mai 1996 wurde ich bei meinem 1. Verein in Mexiko mexikanischer Meister und darauf bin ich schon stolz. Das hätte ich in Deutschland nie erleben können. Ich glaube, es können wenige sagen, als einziger Deutscher in Mexico Meister zu sein.  Aber das Schöne an der ganzen Sache ist, dass ich in Mexiko eine Riesenerfahrung fürs Leben gesammelt habe. Ich habe heut noch einen sehr guten Draht dahin und wir haben eine WhatsApp Gruppe mit ehemaligen Spielern von Necaxa, Puebla, und Yucatan, wo ich gespielt habe. Und irgendwann, wenn ich noch ein bisschen älter bin und ich mal Zeit habe, werde ich all meine Freunde in Mittel- und Südamerika besuchen.

 

Wie kam es dann dazu, dass du nach deiner Karriere, Trainer wurdest?

Hans Dorfner, ein Spielerkollege aus Nürnberger Zeiten war leider auch sehr früh Sportinvalide und stellte sich mit seiner Fußballschule ein zweites Standbein auf. Dort habe ich dann als Trainer mitgeholfen und bin sofort auf den Geschmack gekommen. Ich wollte dann aber nicht nur in den Feriencamps Trainer sein, sondern suchte die tägliche Arbeit und dann bin ich über Hansi Flick bei Hoffenheim gelandet. 2006 habe ich dann meinen Fußballlehrer erfolgreich abgeschlossen.

 

Kommen wir nochmal zurück zu deiner operierten Hüfte. Wie kommst du während deiner Reha voran und was sind deine Ziele? Willst du dir im Winter wieder die Skischuhe zuschnallen oder wie ist der momentane Stand?

Ich bin sehr zufrieden mit dem Verlauf. Ich sage das nicht einfach so, ich würde es auch sagen, wenn es anderes wäre. Aber hier bei COROX ist man in besten Händen. Klar, wenn es nicht so wäre, wäre ich auch gar nicht hier. Ich schätze das Team um Hansi Friedl sehr und merke von Tag zu Tag, dass es immer besser wir. Und apropos Skifahren. Bis zu meinem 16. Lebensjahr bin ich leistungsmäßig Ski gefahren. Ich bin bis vor zwei, drei Jahren noch mit meinem ältesten Sohn auf Skiern gestanden und das würde ich gern schon nochmal erleben. Ich werde jetzt im August 55 Jahre. Also Fußballspielen mit Zweikämpfen, das brauche ich jetzt nicht mehr. Aber einfach meinem jüngsten Sohn ein wenig das Kicken beizubringen, wäre schon sehr schön.

Es ist jetzt genau einen Monat her und ich habe seit letzter Woche meine Gehstützen weggelegt. Die Therapeuten arbeiten jetzt an meinem Gangbild, aber ich sage immer, ihr hättet mich mal früher gehen sehen sollen, so gut wie heut bin ich noch nie gegangen!

Nach zehn Wochen habe ich nochmal eine Kontrolluntersuchung in der Sana Klinik bei Professor Dienst. Dort wird man dann sehen wie das künstliche Gelenk eingewachsen ist.