Hauptausschuss: Grundschule am Gries muss dringend erweitert werden

Zur jüngsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses des Wasserburger Stadtrates konnte Bürgermeister Michael Kölbl auch die Leiterin der Grundschule am Gries, Sabine Obermaier-Tanner, begrüßen und mit ihr erschienen auch Lehrkräfte der Schule. In der Sitzung ging es darum, den Raumbedarf der Grundschule anzuerkennen und Lösungen für den Raummangel auf den Weg zu bringen. 

Kölbl wies in seinen einleitenden Worten darauf hin, dass es ab 2026 für alle Schülerinnen und Schüler einen Rechtsanspruch auf Ganztagesbetreuung gebe und dass auf Grund der Anzahl der Geburten im Bereich der Stadt Wasserburg man davon ausgehen dürfe, dass eine Dreizügigkeit der Grundschule am Gries auch dauerhaft gesichert werden müsse.

Die Stadt Wasserburg als Sachaufwandsträger der Grundschule am Gries will eine Machbarkeitsstudie in Auftrag geben. Dabei spielt natürlich die Turnhalle eine wichtige Rolle. Soll sie erhalten bleiben und grundlegend saniert werden oder ist es wohl sinnvoller, sie abzureißen und eine neue Halle zu errichten?

Man habe, so führte im Anschluss die Schulleiterin Sabine Obermaier-Tanner aus, es mit zwei Gebäuden zu tun. Im Altbau, der auch unter Denkmalsschutz stehe, fehlten ebenso Räume wie im Neubau, der aber vor über 30 Jahren konzipiert worden sei, weshalb die Klassenräume seinerzeit eher zu klein konzipiert worden seien.

Obermaier-Tanner betonte, dass etwa die Hälfte der Schülerinnen und Schüler ganztägig unterrichtet und betreut werden müssten und es an Fachräumen mangele. Da der Neu- und Umbau von Räumen nur dann staatlich gefördert werden könne, wenn diese in einem genehmigten Raumprogramm enthalten seien, müsse das Raumprogramm neu beschlossen und genehmigt werden. Speziell im Neubau seien die Räume so klein, dass man dort mit einer Klasse von 24 Schülerinnen und Schülern nicht unterrichten könne.

Sepp Baumann (Freie Wähler Reitmehring), der bei der Errichtung des Naubaus bereits Stadtratsmitglied war, erinnerte sich, dass die Förderrichtlinien seinerzeit so konzipiert waren, dass ein Raum eben nur eine Größe von zwei Quadratmetern pro Schüler haben durfte, weil der Frontalunterricht seinerzeit die vorherrschende Unterrichtsmethode gewesen sei. Darüber hinaus würden die Räume im Neubau gerade im Sommer extrem heiß. Schließlich fehle der Schule eine Mensa. Bisher nutze man die Mensa des Förderzentrums mit und habe hier sehr ungünstige Essenszeiten, was zu langen Wartezeiten gerade für die jüngeren Schülerinnen und Schüler führe. Schließlich sei die Mensa beim Förderzentrum nicht für die Aufnahme der Grundschüler konzipiert, weshalb sie mitunter zu klein sein kann.

Schließlich müsse auch noch ein Hort geplant werden. Bürgermeister Kölbl berichtete aus seiner Erfahrung, dass die Schulleitung stets kompromissbereit sei und der Stadt entgegenkomme, wo es gehe. Aktuell müsse noch ein Raum für ukrainische Flüchtlingskinder bereit gestellt werden, was den Raummangel weiter verschärfe.

Mit der Grundsatzentscheidung der Stadt Wasserburg, den Wertstoffhof neben der Grundschule zu verlagern und der Grundschule diesen Grund zur Verfügung zu stellen, seien die ersten Schritte zu einer Lösung der Raumprobleme der Grundschule in Angriff genommen worden. Kölbl sei zuversichtlich, dass sich die Schwierigkeiten beheben ließen.

Zweiter Bürgermeister Werner Gartner (SPD) bedankte sich in der anschließenden Debatte beim Stadtkämmerer Konrad Doser für seinen Einsatz für die Grundschule, meinte, dass die Probleme bei der Stadtverwaltung gut bekannt seien. In der Grundschule sei nämlich jeder Quadratzentimeter bereits ausgenutzt und trotzdem mangele es an Raum. Wenn der Wertstoffhof ausgelagert sei, sollten schnellstmöglich die Bagger anrücken.

Dritte Bürgermeisterin Edith Stürmlinger (BF) gab zu bedenken, dass die Schülerzahlen in der Zukunft ansteigen würden, was bei der Festlegung des Raumprogramms berücksichtigt werden müsse. Sepp Baumann meinte nur: „Da hinten brennt’s“.

Der Haupt- und Finanzausschuss billigte einstimmig den Beschlussvorschlag, demzufolge eine Machbarkeitsstudie mit den beiden erwähnten Varianten erstellt werden soll. Die Stadtverwaltung wurde beauftragt, ein geeignetes Planungsbüro auszuwählen.