Gemeinderat Haag verlängert Car-Sharing-Projekt für zwei Jahre

Obwohl das „mümo“ coronabedingt deutlich weniger genutzt wurde, will Haag das Carsharing-Projekt weiterführen. Das beschloss der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung. Zunächst aber nur für zwei weitere Jahre.

Das Elektroauto steht am Gemeindekindergarten bereit und ersetzt für manche Familien ein Zweitauto. Durch das vermehrte Home-Office in den vergangenen Jahren standen zahlreiche Erstautos allerdings in der Garage zur Verfügung und das Teilen mit Fremden ging aufgrund der Ansteckungsgefahr ebenfalls zurück, wie Bürgermeisterin Sissi Schätz die Nutzungszahlen interpretierte. Unter anderem deshalb blieb der Buchungskalender häufiger leer.

Trotzdem zeigt sich, so die Rathaus-Chefin, dass die registrierten Mitglieder kontinuierlich ansteigen. Etwa 40 Personen haben den Wagen mindestens einmal gebucht, einige von ihnen sogar regelmäßig, also mehr als 15 Mal. Mit diesem Projekt werde ermöglicht, dass „Bürger ausprobieren können, ihre Mobilität anders zu gestalten“, sagte Bürgermeisterin Schätz entgegen der skeptischen Stimmen aus dem Gemeinderat.

Nicht nur die Haager Bürger, auch die Mitarbeiter der Gemeindekindergartens profitieren von dem bereitstehenden Elektroauto, denn sie unternehmen damit ihre Dienstfahrten. Diese Dienstfahrten zahle in jedem Fall der Träger, stellte die Bürgermeisterin im Verlauf der Diskussion klar, „egal ob sie mit dem Privatauto oder dem Sharing-Auto fahren“.

Nun galt es für das Gremium zu entscheiden, ob das Car-Sharing-Projekt nach Ablauf des Förderzeitraums trotzdem fortgeführt werden soll und wenn ja, ob ein Anschlussleasing erfolgt oder das Auto durch die Gemeinde übernommen wird. Bei einem weiteren Leasing fallen für die Gemeinde knapp 700 Euro monatlich an. Bei der Übernahme wären die monatlichen Kosten zwar deutlich geringer, das Auto und die Batterie müssten aber für etwa 20.000 Euro gekauft werden.

Auf Nachfrage von Egon Barlag (FWH) nach der Kostendeckung durch die Fahrzeugnutzer schilderte Bürgermeisterin Schätz, dass etwa die Hälfte der Vollkosten gedeckt werden. Im Lockdown habe es deutlich schlechter ausgesehen mit weniger als zehn Prozent Kostendeckung.

Klaus Breitreiner (CSU) regte an, stattdessen über das Leasing eines Elektrobusses nachzudenken. Gerade Vereine wie der TSV könnten diesen gebrauchen. Hier erinnerte die Bürgermeisterin an das City-Mobil, in dem mehrere Leute Platz finden.

Letztlich entschied der Gemeinderat, das Sharing-Projekt fortzuführen. Mit 15:2 Stimmen einigte man sich auf ein Anschlussleasing, allerdings begrenzt auf weitere zwei Jahre. Im Anschluss sollen die Zahlen erneut ausgewertet und diskutiert werden.