Vor allem Bürger ab 60 Jahren - Kreistag sieht demographischen Wandel als Chance und Herausforderung

Die Bevölkerung im Landkreis Rosenheim wird bis 2040 um knapp 18.500 Menschen wachsen. Damit steigt die Gesamtzahl auf rund 279.000 Bürger an. Das geht aus einer aktuellen Prognose des Institutes für Sozialplanung, Jugend- und Altenhilfe, Gesundheitsforschung und Statistik, kurz SAGS hervor, die gestern im Kreistag vorgestellt wurde.

Besonders berücksichtigt wurden bei der Untersuchung die relevanten Altersgruppen für die Jugend- und die Altenhilfe. Stichtag war der 31. Dezember 2020. Neben dem aktuellen Bestand flossen Annahmen über das Geburtengeschehen, die zukünftige Sterblichkeit und das altersabhängige Wanderungsverhalten in die Prognose ein.

Wie der Sozialplaner des Landkreises, Jürgen Laupheimer, bei seiner Präsentation sagte, werde die Zahl der unter 20-Jährigen stagnieren, die Zahl der 20- bis 59-Jährigen gehe in den kommenden 18 Jahren um drei bis vier Prozent zurück. Laut der Prognose werde auch bei den Kindern im Vorschulalter langfristig ein Rückgang erwartet.

Aufgrund der Zuwanderung werde die Zahl der Kinder im schulpflichtigen Alter aber weiter kontinuierlich zunehmen.

Bei der Zahl der jungen Erwachsenen im Alter von 21 bis 25 Jahren werde hingegen mit einem deutlichen Rückgang gerechnet, da diese Altersgruppe zum Studieren oder Arbeiten in größere Städte gehen wird. Bis zum Ende der Zwanziger-Jahre werde ein Rückgang um rund 13 Prozent erwartet.

Ein völlig anderes Bild zeige sich hingegen im Bereich der Senioren.

Laupheimer: Hier wird der Anteil in der Bevölkerung bis 2040 deutlich steigen. Bei der Altersgruppe der 60 bis 79-Jährigen wird ein Anstieg um knapp 30 Prozent prognostiziert.

Bei den über 85-Jährigen rechnet das Institut mit einem Anstieg um über 60 Prozent, bei den über 90-Jährigen sogar mit einer Verdoppelung. Im Jahr 2040 werden im Landkreis Rosenheim voraussichtlich pro Jahr rund 2.000 Menschen mehr sterben, als neu geboren werden.

Der demografische Wandel sei eine zentrale Herausforderung für die Region und hat Einfluss auf fast alle Lebensbereiche.

Der Demografie-Bericht sei die Grundlage für weitere Planungen in der Jugend- und in der Altenhilfe. Für die Verwaltung bedeute dies nun, daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen und entsprechende Handlungsempfehlungen zu entwickeln, sagte Laupheimer.