Wasserburg schlägt Ingolstadt II mit 1:0 - Der Spielbericht

Wenn in der Altstadt beim Einlauf der Mannschaften der Fahnenschwenker „Einmal Löwe, immer Löwe“ skandierend mit auf das Spielfeld einzieht und hinter dem Tor die Trommler die Stimmung unter den über 400 Fans anheizen, dann ist schon vor Anpfiff klar: Es geht um Alles. Der TSV 1880 Wasserburg stand vor dem Duell gegen den FC Ingolstadt II massiv unter Druck, doch die Innstädter hielten stand und besiegten den haushohen Favoriten mit 1:0. (wie kurz berichtet). Dadurch kletterten sie vom direkten Abstiegsrang auf einen Relegationsplatz.

Die jungen Schanzer strotzen angesichts einer Serie von 14 Spielen ohne Niederlage nur so vor Selbstvertrauen, allerdings mussten sie von der ersten Sekunde an feststellen, dass sie auf einen Gegner trafen, der sich wehren wollte. Im Gegensatz zu den vergangenen Monaten suchten die Löwen sofort ihr Heil in der Offensive. Schon in den ersten Minuten kamen die Hausherren gefährlich in den Strafraum, wurden aber immer abgeblockt. Maxi Hain versuchte es zudem zweimal aus der Distanz (17. und 23.) und auch Dukic’ Weitschuss rauschte knapp über das Lattenkreuz (29.). Vom Tabellenzweiten, die vergebens um Spielkontrolle bemüht waren, kam in der Offensive abgesehen von einer Chance für Fabio Meikis in der 37. Minute wenig. „Wenn ich an den Platz heute denke, erinnert mich das an eine andere Sportart,“ führte Gästetrainer Alexander Käs die Chancenarmut mit einem Anflug von Arroganz auch auf den Rasen zurück. Dies ist für einen NLZ-Trainer pädagogisch wenig geschickt, denn als Ausbilder sollte er seine junge Mannschaft auch rhetorisch daran gewöhnen, dass im gehobenen Amateurbereich und weit darüber hinaus Widrigkeiten lauern.

Nach dem Seitenwechsel hatte der Rasen nichts mit dem 1:0 zu tun, denn dieses resultierte aus einer Ecke. In der 59. Minute zirkelte Leon Simeth das Leder auf Maxi Hain, der am kurzen Pfosten unhaltbar einköpfte. Der Routinier geht seit Wochen voran und markierte nun das Tor des Tages. Nur kurz nach der Führung hatte Michael Barthuber per Drehschuss aus 16 Metern die Möglichkeit den zweiten Treffer nachzulegen, Torhüter Ludwig Zech machte sich aber lang und lenkte den Ball zur Ecke (63.).

Ingolstadt drängte auf den Ausgleich, fand gegen die gut gestaffelte Wasserburger Abwehr jedoch kein Durchkommen. Deshalb spielte sich das Geschehen meist im Mittelfeld ab, ehe sich in der Schlussphase die Ereignisse überschlugen. Erst sah Michael Kokocinski in der 88. Minute die Rote Karte. Der Abwehrchef hatte sich über eine Ingolstädter Unsportlichkeit derart echauffiert, dass er selbiger überführt wurde.

Auch in Unterzahl gelang es den dezimierten Löwen die Gefahr vom eigenen Tor wegzuhalten. Vielmehr hatten sie selber die Chancen, den Sack zuzumachen. In der 91. Minute steuerte der eingewechselte Georg Reiter frei auf Zech zu, brauchte beim Abschluss aber zu lange, sodass er im letzten Moment abgeblockt werden konnte. Die darauffolgende Ecke köpfte Lucas Knauer an den Pfosten (92.). So wurde bis zur 95. Minute gezittert, ehe der lebenswichtige Dreier verbucht werden konnte.

Da bis auf Hallbergmoos alle Kellerkinder an diesem Spieltag gewannen, geht es in den ausstehenden vier Begegnungen für den TSV 1880 Wasserburg ausschließlich darum, den Relegationsplatz zu sichern. Die Endspiele wurden am Freitagabend bereits eingeläutet bzw. in diesem Fall eingetrommelt.

Wasserburg: Boschner, Knauer, Höhensteiger, Kokocinski, Lindner, Maxi Hain, Simeth, Köhler (ab 94. Schaberl), Ferreira Goncalves, Barthuber (ab 86. Reiter), Dukic (ab 87. Stephan)

Tor: 1:0 Maxi Hain (59.)

Rote Karte: Michael Kokocinski (88., Unsportlichkeit)

Zuschauer: 410

JAH