Der TSV Wasserburg empfängt am heutigen Freitag um 19.30 Uhr Ingolstadt II

Der TSV 1880 Wasserburg ist vergangenes Wochenende nach der 1:3-Niederlage in Ismaning auf einen direkten Abstiegsplatz abgerutscht. Fünf Spieltage vor Schluss geht es jetzt zunächst einmal darum, sich auf den Relegationsplatz zu retten. Dafür bündeln die Löwen alle Kräfte und schwören sich und das ganze Umfeld auf den Endspurt ein. Ausgerechnet jetzt, wo das Wasser schon über den Hals steht, gastiert heute Abend, 19.30 Uhr, mit der Zweitligareserve des FC Ingolstadt 04 die wohl beste Mannschaft der Liga in der Altstadt.

Der FCI ist derzeit zwar nur Tabellenzweiter, reduziert aber seit Wochen den Rückstand auf Tabellenführer Hankofen-Hailing, der ohnehin nicht wie ein souveräner Spitzenreiter auftritt. Ganz anders die Mannschaft von Alexander Käs: Die jungen Schanzer sind seit 14 Spielen unbesiegt, zuletzt schossen sie alle ihre Gegner sogar ab. Türkspor Augsburg (4:0), Donaustauf (5:1) und Schwabmünchen (6:1) wurden im April böse vermöbelt. In der öffentlichen Wahrnehmung schweben die Audi-Städter aber unter dem Radar, denn ein Aufstieg wird trotz der famosen Leistungen wohl nicht gelingen. Schuld daran ist die Profimannschaft des FCI, die mit großer Wahrscheinlichkeit aus der 2. Liga absteigen wird und aufgrund der Statuten die Reserve eines Drittligisten nicht in der Regionalliga spielen darf. Ergo: Die jungen, aufstrebenden Akteure spielen in erster Linie darum, ins Schaufenster höherklassiger Vereine oder der hauseigenen Profis zu gelangen.

Gegen diese Spitzenmannschaft müssen die Löwen aber unbedingt punkten, wollen sie den Anschluss nicht verlieren. Angesichts von 0,9 Punkten und 0,7 Toren pro Spiel im Jahr 2022 ist nach Adam Riese mindestens eine Verdoppelung der Quote in den ausbleibenden Partien nahezu unabdingbar, um die Klasse zu halten. Nach dem 1:0-Erfolg gegen Kirchanschöring, bei dem 640 Zuschauer die Löwen zum Sieg getragen haben, kamen die Innstädter von der Spur ab. Anstatt dem Turnaround setzte es vier Niederlagen in Folge. Trotz der prekären Lage herrscht im Verein absolute Ruhe und es wird fieberhaft an der Rettung gearbeitet. Besonders die Zuschauer können da noch eine entscheidende Rolle spielen. Die Löwen beschwören den Geist von 2017, als sie in der Kreisliga überraschend in die Aufstiegsrelegation mussten und es zum Schulterschluss zwischen Fans und Spielern kam. Dies war die Geburtsstunde einer Mannschaft, die sogar bis an die Spitze der Bayernliga geflogen ist.

Damals wie heute waren die Löwen arg dezimiert. Markus Grübl, Sebastian Weber (beide Hüfte), Mathias Heiß (Knie), Dominc Zmugg (Schulter) und Daniel Kobl (persönliche Gründe) werden in dieser Saison nicht mehr spielen. Michael Neumeier und Hannes Hain kämpfen seit Wochen mit Wadenproblemen, können aber in dieser Spielzeit noch eingreifen. Die Spieler, die zuletzt immer spielten, stehen mehr denn je in der Pflicht. Andere können es nicht mehr richten.

JAH