Mutmaßlicher Täter seit einem Jahr gesucht - Bundespolizei bringt Serben hinter Gitter

Die Rosenheimer Bundespolizei hat am Osterwochenende einen serbischen Staatsangehörigen ins Gefängnis gebracht. Er war bei Grenzkontrollen auf der A93 gefasst worden. Der Mann wurde wegen des Verdachts der versuchten Erpressung seit über einem Jahr gesucht.

In der Grenzkontrollstelle nahe Kiefersfelden fanden die Bundespolizisten bei der Überprüfung eines 35-jährigen Pkw-Mitfahrers heraus, dass gegen ihn ein Untersuchungshaftbefehl des Amtsgerichts Nürnberg vorliegt. Der Mann soll heimlich intime Aufnahmen seiner Partnerin angefertigt haben. Als die Frau die Beziehung beendete, wollte der Serbe dies wohl nicht akzeptieren.

Den Ermittlungen zufolge hat er seiner ehemaligen Geliebten gedroht, das Video zu veröffentlichen, wenn sie ihm nicht 10.000 Euro zahlen würde. Die Frau reagierte auf diesen Erpressungsversuch jedoch nicht. Daraufhin verlangte der Verschmähte offenbar sogar 15.000 Euro, damit er den Ehemann seiner ehemaligen Partnerin nicht informiere und die Aufnahmen nicht in sozialen Medien publiziere.

Eine Ladung zur Hauptverhandlung konnte dem serbischen Staatsangehörigen bislang nicht zugestellt werden. Er hatte sich offenbar ins Ausland abgesetzt. Bei der Kontrolle der Bundespolizei auf der Inntalautobahn wurde der Gesuchte festgenommen. Im Rahmen seiner Durchsuchung entdeckten die Beamten im Gepäck des Mannes einen Blanko-Impfausweis.

Das Dokument enthielt keine Personaldaten, aber dafür zwei Nachweise über Corona-Impfungen. Eine genauere Überprüfung ergab, dass die Eintragungen offenkundig manipuliert wurden. Die Fälschung wurde sichergestellt und der Serbe erhielt eine Strafanzeige wegen Verschaffens falscher amtlicher Ausweise. Auf richterliche Anordnung hin hatte der Festgenommene zudem seine Untersuchungshaft in der Justizvollzugsanstalt Bernau anzutreten.