Wasserburg unterstützt die Ukraine-Flüchtlinge - Ein Gespräch mit Monika Rieger, der Asylbeauftragten der Stadt

Der Krieg in der Ukraine eskaliert mehr und mehr. Ganze Landstriche sind verwüstet. Immer mehr Flüchtlinge aus den umkämpften Gebieten kommen nach Westeuropa, nach Deutschland, Bayern und auch nach Wasserburg. Viele Frauen und Kinder, Familien, aber auch alleinstehende Männer, deren einziges Gepäck oftmals ihre Kleidung am Körper ist – sie rollen in Gruppen von 50 bis 60 Leuten mit Kleinbussen in Wasserburg an. Dieses Bild kennt Monika Rieger nur zu gut. Die Flüchtlingsbeauftragte der Stadt hat mittlerweile wieder alle Hände voll zu tun.

Der Mangel an sauberer Kleidung sei dabei oftmals nicht das einzige Problem, auf das viele Ukraine-Flüchtlinge in der neuen Heimat treffen. „Die meisten können kein Deutsch“, so Monika Rieger im Gespräch mit der Wasserburger Stimme. Aus diesem Grund habe sie eine Übersetzerin, die für wichtige Texte zur Verfügung stehe.

Gerade im Alltag würden aber auch Online-Programme helfen.

Um die Menschen zu unterstützen, gibt es mittlerweile auch einen Helferkreis, der beispielsweise Kleiderspenden sammelt.

Auch in den Schulen versuche man, die Kinder und Jugendlichen möglichst gut in den Alltag zu integrieren. Im Mehrgenerationenhaus gebe es außerdem die Möglichkeit, das Müttern mit Kindern an Programmen teilnehmen können.

Was überrascht: Rieger rät davon ab, Flüchtlinge bei sich aufzunehmen. Aus einem einfachen Grund: „Sie brauchen nicht nur für eine Woche ein Dach über dem Kopf. Da die meisten Menschen aber nicht auf längere Zeit auf beispielsweise ihr Wohnzimmer verzichten möchten, führt das oft zu Problemen. Dann muss wieder ein neues Zuhause für die Personen gefunden werden“, erklärt Rieger.

Flüchtlinge bei sich aufzunehmen, empfehle sie nur, wenn man wirklich freie Wohnfläche zur Verfügung stehen habe, die man in nächster Zeit nicht benötige.

Und was kann man stattdessen tun, um zu helfen? Monika Riegers Antwort daraufhin ist ganz klar: „Spenden. Viele Dinge können einfach erst besorgt werden, wenn man weiß, was genau die Personen brauchen.“

Victoria Stümpfl