TSV Wasserburg verliert in Ismaning mit 1:3 - Jetzt auf direktem Abstiegsplatz

In einer Woche, in der sich alles um das Kernthema „Auferstehung“ dreht, hofften die Fußballer des TSV 1880 Wasserburg mit einem Sieg in Ismaning aus den Untiefen des Tabellenkellers aufzuerstehen. Gegen einen durchschnittlichen und fehleranfälligen Gegner misslang dieses keineswegs überirdische Vorhaben jedoch gründlich. Mehr noch: Angesichts der Siege von Hallbergmoos und Dachau wurde – um im Bilde zu bleiben – ein zweiter Stein vor die Höhle gerollt: Ein Entkommen ist ungewiss, denn die Löwen stehen nun auf einem direkten Abstiegsplatz.

Dabei erwischten die Innstädter im Prof. Erich-Greipl-Stadion einen ordentlichen Start. Schon nach 20 Sekunden Spielzeit erlief Michael Barthuber einen zu kurz geratenen Rückpass auf Torhüter Cedomir Radic, doch der Stürmer wurde zu weit nach außen abgedrängt, um aus dem Fehler Kapital zu schlagen.

Im Gegensatz zur sonstigen Gewohnheit attackierten die Löwen höher und früher, weshalb sie sich auch mehr in des Gegners Hälfte befanden und optisch überlegen wirkten. In der 9. Minute überraschte Schlitzohr Yasin Yilmaz allerdings Torhüter Alexander Boschner mit einem Freistoß aus dem Halbfeld und machte die anfängliche Euphorie zunichte.

Als alle mit einer Flanke rechneten, zirkelte der ehemalige Drittligaspieler den Ball auf den kurzen Pfosten und in die Maschen. Johannes Lindner per Kopf (14.) und Michael Barthuber aus der Drehung (25.) hatten passable Chancen zum Ausgleich, doch verpassten beide knapp. Besser machte es auf der Gegenseite erneut Yilmaz, der in der 30. Minute abermals einen Freistoß direkt zum 2:0 versenkte. Da die Löwen in der Rückrunde in der Offensive an Harmlosigkeit kaum zu überbieten sind und im Schnitt weniger als ein Tor erzielen, waren Freunde der Statistik geneigt, bereits zu diesem Zeitpunkt einen Haken hinter dieses Spiel zu setzen.

Bei allen Mängeln und aller Kritik ist den Löwen jedoch fehlende Moral nicht zu unterstellen. Nach einer Kombination auf dem linken Flügel über Bruno Ferreira Goncalves und Johannes Lindner vollstreckte in der Mitte Maxi Höhensteiger unmittelbar vor der Halbzeit aus zehn Metern zum 1:2-Anschlusstreffer (44.). Das Spiel war nun wieder offen und nach dem Seitenwechsel kämpfte Wasserburg verbissen um  den Ausgleich.

Die beste Chance hatte dabei Georg Reiter, der in der 80. Minute aus 16 Metern abzog und scheiterte, dabei jedoch den mitgelaufenen Marko Dukic übersah, der mutterseelenallein vor Radic aufgetaucht wäre. Bessere Möglichkeiten wird es in dieser Liga nicht mehr geben. Nach dem Platzverweis für Maxi Höhensteiger gab Wasserburg auch in Unterzahl nicht auf. Zählbares kam dabei nicht mehr raus, denn eine Minute vor dem Ende wurde ein Weitschuss von Dukic entschärft und der Nachschuss von Ferreira Goncalves von Radic von der Linie gekratzt. Dass der eingewechselte Daniel Gaedke in der Nachspielzeit das 3:1 markierte, war nur noch Makulatur.

Bei einem Mannschaftsabend wurde die Niederlage ausgiebig diskutiert und weggespült. Für ein nachösterliches Wunder wird es aber mehr brauchen als „nur“ Zusammenhalt und Teamgeist.

Wasserburg: Boschner, Stephan, Knauer, Kokocinski, Lindner (ab 70. Denz), Höhensteiger, Maxi Hain, Köhler, Ferreira Goncalves, Reiter, Barthuber (ab 46. Dukic)

Tore: 1:0 Yasin Yilmaz (9.), 2:0 Yasin Yilmaz (30.), 2:1 Maxi Höhensteiger (44.), 3:1 Daniel Gaedke (91.)

Gelb-Rote Karte: maxi Höhensteiger (87., wiederholtes Foulspiel)

Zuschauer: 120
 
JAH