VHS Haager Land: Kurs für Alltagsbewältigung geplant – Corona-Zeit macht zu schaffen: Gemeinderat unterstützt finanziell

Das vielfältige Programm der VHS Haager Land musste coronabedingt abgespeckt werden. Weniger Kurse und weniger Teilnehmer sorgen für ein Minus im Haushaltsplan. Über die teilweise Übernahme des Defizits sowie finanzielle Unterstützung beim Angebot eines Deutschkurses für Geflüchtete aus der Ukraine sprach der Gemeinderat Haag in seiner jüngsten Sitzung.

313 Kurse waren geplant – nur 110 davon konnten stattfinden, erklärte Evi Hörfurter, Geschäftsführerin der VHS Haager Land. Und die möglichen Termine mussten mit geringeren Teilnehmerzahlen veranstaltet werden. „Die Corona-Zeit macht uns zu schaffen“, bedauerte sie. Dadurch verzeichne die VHS weit nicht mehr so viele Einnahmen pro Kurs, die Kursleiter müssten aber trotzdem bezahlt werden.

Noch dazu haben Renovierungen stattgefunden, denn in diesem Jahr feiert die VHS ihr Jubiläum zum 50-jährigen Bestehen. Aber heuer solle es auch wieder besser werden, hofft Hörfurter. „Die Nachfrage ist da“, sagte sie. Das zeige sich beispielsweise auch an den vier vollen Kursen im neuen Schwimmbad.

Für das aktuelle Haushaltsjahr sei aufgrund Renovierungen, Programm- und Personalkosten mit einem Defizit von 11.000 Euro zu rechnen. „Diese werden auf die umliegenden Gemeinden aufgeteilt, die das Angebot der VHS Haager Land nutzen“, erklärte Zweiter Bürgermeister Stefan Högenauer als Sitzungsleiter. Haag sei der größte Nutznießer und müsse somit etwa die Hälfte der Kosten tragen.

Das Gremium bewilligte einstimmig die anteilige Defizitdeckung in Höhe von 6.130 Euro.

Herbert Zeilinger (WFH) brachte außerdem ein aktuelles Thema auf: Deutschkurse für Geflüchtete aus der Ukraine.

Dafür sei die VHS Haager Land nicht ausgerichtet, bedauerte Hörfurter. Lehrkraft und Räumlichkeiten müssten für einen Zertifikats-Kurs Bedingungen erfüllen, „die wir nicht haben“. Hans Urban (CSU) regte an, einen freiwilligen Kurs anzubieten, der „zwar nicht mit Zertifikat abschließt, aber trotzdem weiterhilft“. Weiter beantragte er eine Kostenübernahme durch die Gemeinde.

Intern sei das Thema bereits im Gespräch, sagte VHS-Mitarbeiterin Karin Heinzmann-Boher. So bieten russischsprachige Trainer eine Sportmöglichkeit für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine an und auch im Kinderturnen machen einige ukrainische Kinder mit.

Klar sei auch: Viele wollen sich gar nicht zu sehr in Deutschland integrieren, sondern „nach dem Krieg wieder heim zu den Vätern und Söhnen“. Deshalb sei eher angedacht, eine „Willkommens-Klasse“ zu starten – für die Alltagsbewältigung beim Einkaufen oder für den Arztbesuch. „Der Bedarf ist da“, betonte sie.

Der Gemeinderat Haag war sich einstimmig einig, einen solchen Kurs für Kriegs-Flüchtlinge aus der Ukraine finanziell zu unterstützen.