Neue „Römerregion Chiemsee“ aufgebaut: Fast 40 Stationen laden Schulklassen, Einheimische und Touristen ein - Buch-Projekt

 

Das große, historisch-archäologische Gemeinschaftsprojekt „Römerregion Chiemsee“ wurde in den vergangenen drei Jahren von elf Gemeinden rund um den Chiemsee mit Mitteln des europäischen Förderprogramms LEADER – und mit Unterstützung des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege sowie der Archäologischen Staatsammlung München – aufgebaut. Und zwar um den außergewöhnlichen, archäologischen Gesamtbestand rund um den Chiemsee nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen sichtbar zu machen.

Auf Initiative des damaligen Bernauer Bürgermeisters Philipp Bernhofer hat das Projektteam in enger Zusammenarbeit mit den Experten vor Ort unterschiedlichste Informations- und Vermittlungsangebote konzipiert. Fast 40 Stationen laden nun Schulklassen, Einheimische und Touristen ein, die römische Vergangenheit der Region vor rund 2000 Jahren zu entdecken. Es wurde jetzt von neun Gemeinden der LEADER-Region Chiemgauer Seenplatte eigens eine Koordinationsstelle eingerichtet.

Unser Foto: Aufbruchstimmung für die neue Koordinationsstelle „Römerregion Chiemsee“ von links mit

Stefan Reichelt (1. Bürgermeister Chieming), Alois Loferer (1. Bürgermeister Bad Endorf),

Matthias Ziereis (Römerbeauftragter der Gemeinde Seeon-Seebruck und Museumsleiter Römermuseum Bedaium),

Gerhard Wirnshofer (1. Bürgermeister Grabenstätt), Martin Bartlweber (1. Bürgermeister Seeon-Seebruck),

Andrea Krammer (Koordinationsstelle Römerregion Chiemsee),

Josef Reithmeier (1. Bürgermeister Pittenhart und 1. Vorsitzender der LAG Chiemgauer Seenplatte),

Anette Grimm (Museumsleiterin Salz & Moor Grassau) sowie Prof. Siegmar v. Schnurbein (Schirmherr der „Römerregion Chiemsee“) 

Der zentrale Ort für Verkehr, Handel und Kultur der gesamten Chiemsee-Region war zur Römerzeit BEDAIUM, das heutige Seebruck. So war es für Bürgermeister Martin Bartlweber eine Selbstverständlichkeit, dass die Gemeinde Seebruck die Führung der LEADER-Kooperation für die neu eingerichtete Koordinationsstelle der „Römerregion Chiemsee“ übernimmt.

Für die Leitung dieser Stelle konnte die provinzial-römische Archäologin Andrea Krammer gewonnen werden, die neben dem archäologischen Fachwissen zusätzliche Qualifikationen in der Netzwerk- und Freiwilligenarbeit einbringen kann.

Ziel der neuen Koordinationsstelle ist es, ein Netzwerk aufzubauen, das nachhaltig ein lebendiges und qualitativ hochwertiges Angebot rund um die „Römerregion Chiemsee“ aufbaut.

Geplant sind Führungen zu verschiedenen Themen und Orten der „Römerregion Chiemsee“ sowie Angebote für Lehrkräfte und Schüler, in denen sie aktiv die römische Vergangenheit ihrer Heimat erkunden können. Hierfür werden „Materialkoffer“ mit Repliken aus dem römischen Alltag zum Anfassen und Ausprobieren angeschafft, die über die Koordinationsstelle kostenlos ausgeliehen werden können.

Verschiedene durch die Koordinationsstelle organisierte Fachvorträge sollen die Angebote in den Gemeinden ergänzen. Das erste, jährlich geplante „Große Forum Römerregion Chiemsee“ mit Fachvorträgen, Workshopangeboten und einem vielfältigen Vermittlungsprogramm wird im Herbst 2022 in Seebruck stattfinden.

Die Koordinationsstelle dient vor allem als zentrale Anlaufstelle für alle Fragen zur „Römerregion Chiemsee“. Hier werden die Aktivitäten in und zwischen den Gemeinden abgestimmt und gemeinsam mit den verschiedenen Akteuren erarbeitet. Zudem vertritt die Koordinationsstelle die „Römerregion Chiemsee“ auf überregionalen Veranstaltungen wie Tagungen und Messen.

Zu einem ersten Abstimmungstreffen lud Bürgermeister Martin Bartlweber die BürgermeisterInnen der Kooperationsgemeinden in den großen Sitzungssaal des Seebrucker Rathauses ein, wo Andrea Krammer die Ziele und Umsetzungsschritte der Koordinationsstelle vorstellte.

Der Schirmherr der „Römerregion Chiemsee“ Prof. Dr. Siegmar v. Schnurbein informierte über ein von ihm initiiertes Buch-Projekt, in dem die „Römerregion Chiemsee“ allgemein verständlich und nach dem aktuellen wissenschaftlichen Forschungsstand eingehend dargestellt wird.

Viele namhafte Wissenschaftler aus der Region und darüber hinaus sowie ehrenamtliche Experten haben sich bereit erklärt, ihr Fachwissen in Beiträgen kostenlos zur Verfügung zu stellen. Unterstützt bei der Koordination dieses Projektes wird Prof. Dr. v. Schnurbein von Dr. Bernd Steidl von der Archäologischen Staatssammlung München und Andrea Krammer.

Dieses Buch-Projekt zeigt deutlich auf, dass das LEADER-Projekt „Römerregion Chiemsee“ die Region nicht nur touristisch aufwertet, sondern auch wichtige Impulse in Wissenschaft und Forschung setzt.

Informationen zur „Römerregion Chiemsee“ sind unter der homepage www.roemerregion-chiemsee.de abrufbar.

Die Koordinationsstelle der „Römerregion Chiemsee“ ist unter der Email-Adresse KoordinationRoemerregionChiemsee@web.de oder der Telefonnummer +49 151 2341 9778 erreichbar

Foto: Christian Fechter / LAG-Manager Chiemgauer Seenplatte