Wasserburg Samstag, 16 Uhr, bei Jahn Regensburg II

Detaillierten Analysen diverser Fachleute zufolge tritt der TSV 1880 Wasserburg in der Bayernliga-Süd mit zwei Mannschaften an. Die eine Mannschaft sind die Heim-Löwen, die zweikampfstark, bissig und vor allem durchaus erfolgreich sind. Das andere Team hingegen sind die Auswärts-Löwen, die es bislang in der Fremde erst auf einen Sieg gebracht haben und teilweise an Harmlosigkeit nicht zu überbieten sind. Kombiniert ergibt dies Abstiegskampf pur, denn erst am Dienstag in Gundelfingen unterlagen sie in einem eminent wichtigen Spiel mit 1:2 gegen einen – gelinde gesagt – schwachen Gegner. Am heutigen Samstag ergibt sich um 16 Uhr auf Kunstrasen im Sportpark am Kaulbachweg gegen den SSV Jahn Regensburg II eine weitere Gelegenheit für Feldstudien.

An der Ursachenforschung und vor allem der Behebung dieser sportlichen Diskrepanz arbeiten sich die Trainer und Verantwortlichen nicht erst seit dem Einzug in die Bayernliga (erfolglos) ab. Schon im ersten fulminanten Bayernligajahr lag zwischen der Punkteausbeute daheim und auswärts ein gewaltiger Unterschied, heute klafft eine Lücke. Erstaunlich und rational kaum erklärbar sind vor allem die Leistungsunterschiede. In der Altstadt sind die Löwen eine Raubkatze, die Punkte für den Klassenerhalt erbeuten wollen und können. Auf fremdem Terrain hingegen werden dieselben Elf zu zahmen Kätzchen, die keinerlei Gefahr ausstrahlen. „Wenn wir in der Liga bleiben wollen, müssen wir auswärts noch mindestens ein Spiel gewinnen“, weiß Cheftrainer Matthias Pongratz, der einerseits voll auf die Heimstärke setzt, andererseits fieberhaft an der Behebung der Auswärtsschwäche arbeitet. Große personelle Änderungen im Vergleich zum Gundelfingen-Spiel sind nicht möglich, die Umstellungen ergeben sich vielmehr zwangsläufig daraus, dass Mathias Heiß und Bruno Ferreira Goncalves verletzt ausfallen. Dafür kehren Jean-Philippe Stephan und Georg Reiter zurück in den Kader und sind Startelfkandidaten. „Ich vertraue den Spielern, die hier sind. Sie müssen aber wieder an ihre Leistungsgrenze kommen,“ so Pongratz.

Gegen die Reserve des SSV Jahn Regensburg ist eine Leistungssteigerung dringend von Nöten, denn die Nachwuchskicker aus der Jahnschmiede sind ein anderes Kaliber als Gundelfingen. Die Mannschaft von Trainer Christoph Jank rangiert in der Tabelle mit 45 Punkten auf dem sechsten Rang und liegt nur vier Punkte hinter dem Relegationsplatz. Mit Benedikt Fischer und Thomas Stowasser (je 12 Tore) verfügt die spielstarke Regensburger U21 über zwei der gefährlichsten Angreifer der Liga und in der Englischen Woche konnten gegen Türkspor Augsburg (1:0) und den FC Ismaning (3:1) bislang zwei Siege eingefahren werden.

„Wir brauchen auswärts auch mal eine Überraschung“, fordert Pongratz und bringt dabei zugleich die Kräfteverhältnisse auf den Punkt. Nehmen die Löwen einen Zähler aus Regensburg mit an den Inn, käme das tatsächlich überraschend, wäre angesichts der prekären Tabellensituation aber äußerst wohltuend.

JAH