Ähnlich wie beim Nockerberg: Event im Stadl des Hofcafés fällt aus

Das Starkbierfest in Haag fällt aus, hoch lebe das Starkbierfest. Seit Jahren gefeiert, bleibt auch heuer die Stadl-Tür für Gäste der beliebten Singspielreihe mit Derblecken auf Lokal-Art zu.

Viele hatten noch auf Überraschungs-Termine gehofft, doch jetzt ist es Gewissheit: Dieses Jahr gibt es wieder kein Starkbierfest in Haag.

Weit über die Gemeindegrenzen hinaus war das schon mehrere Jahre veranstaltete Traditionsfests zur Fastenzeit bekannt. Zuletzt begeisterte sowohl Singspiel, unter anderem mit dem Haager Viergesang sowie zahlreichen weiteren Beteiligten inklusive Lokal-Witzereien und die Starkbierrede mit dem beliebten Lokalmatador und „Bleck-Meister“ Florian Haas. Aufgrund des großen Interesses an Karten wurden sogar Zusatztermine gemacht.

Jetzt allerdings steht fest, dass es wie schon in den vergangenen zwei Jahren kein Starkbierfest in Haag geben wird. „Ehrlich gesagt haben wir in den letzten Monaten gar nie richtig überlegt, ob ein Starkbierfest möglich wäre. Wir haben uns auch gar nie getroffen und die Thematik besprochen, da die Corona Krise ja seit unserem Abbruch vor zwei Jahren kontinuierlich andauert“, heißt es von Hans Urban vom Haager Viergesang.

„Damals mussten wir die Aufführungen mittendrin unterbrechen, aber es hat sich letztendlich herausgestellt, dass das wohl genau die richtige Entscheidung zum richtigen Zeitpunkt war“, so Urban weiter. Ein Starkbierfest lebe von der Geselligkeit, man sitzt eng beieinander, damit auch Stimmung aufkomme“, betont der Musiker. „Ich denke, das kann man sich momentan erstmal noch kaum vorstellen“.

War auch der Krieg Grund für die Absage?

Für die große Veranstaltung in München, das Derblecken auf dem Nockerberg, war der Ukraine-Krieg ein ausschlaggebender Grund für die Absage. In Haag schritten die Planungen erst gar nicht so weit voran: „Nachdem wir wegen Corona keinen Termin ins Auge gefasst hatten, kam der Ukraine Krieg hier nicht als zusätzlicher Faktor ins Spiel. Natürlich ist klar, dass das für uns eigentlich kaum in Frage käme bei diesem unsäglichen Leid rund um das Kriegsgeschehen“, erklärt Hans Urban weiter. Viele Stunden Vorbereitung wären auch dann umsonst gewesen, denn zu Kriegszeiten käme für die Beteiligten kein Starkbierfest mit geselligem Singspiel und lustigen Witzen infrage.

Vorbereitung im Kopf schon seit Monaten?

Ein guter Zeitpunkt, um erste Gedanken zu sammeln, ist für das Haager Starkbierfest und seinen musikalischen und tonalen Humor, meist zwischen Weihnachten und Neujahr. „So richtig los ging es dann jeweils immer erst im neuen Jahr. Aber irgendwann wird man immer mehr angesprochen, dann geht’s natürlich unter Hochdruck weiter, aber es macht total Spaß“, erinnert sich Hans Urban an die Probenzeit.

Absolut getrennt werde die Starkbierrede von Florian Haas vorbereitet. Singspiel und Starkbierrede würden ohne Abstimmung vorbereitet und geprobt, dadurch sein beides komplett neutral voneinander zu genießen.

Themen gibt’s in Haag genug

Bereits seit Jahren veranstaltet, noch nie Leerlauf bei der Themenfindung. Dies bestätigt auch Hans Urban. „Uns ist der Stoff noch nie ausgegangen“. Nicht nur der Haager Polit-Alltag werde gerne durch den Kakao gezogen: „Wir wollen ja auch immer ganz unerwartet „Haager Originale“ herausgreifen und die mit einer Erwähnung oder vielleicht sogar mit einem Lied überraschen. Das ist eigentlich das Schönste am Starkbierfest, wenn man Leute überraschen kann und noch dazu, wenn die dann im Publikum sitzen – oft sogar mit Tränen in den Augen. Entweder vor Überraschung oder auch vor Lachen“, zeigt sich der Haager Viergesang zufrieden. Wichtig sei den Darstellerinnen und Darstellern, dass es keine Aneinanderreihung von verschiedenen Punkten sei, sondern eine Geschichte drum herum aufgezeigt werde.

Eine Alternative zum Live-Event ist dieses Jahr nicht geplant. Die Resonanz auf den Youtube-Zusammenschnitt der Aufzeichnung letzter Auftritte war gering, es gehöre einfach der Live-Charakter zu einem Starkbierfest, hieß es. Auch für Matthias Bachmeier, dem Gastronom vom Hofcafé, schwebt keine diesjährige Alternative vor: „Unser Betrieb läuft endlich wieder normal und hier geben wir richtig Gas, um unsere Gäste gut zu bewirten mit Schmankerl und schöner Atmosphäre. Das Haager Starkbierfest kann nicht durch eine seichte Form ersetzt werden“, ist sich Bachmeier sicher. Vielmehr freue er sich, dass 2022 die Hochzeitssaison wieder aufblühe und dadurch sein Stadl wieder mit Leben gefüllt werde, so der Hofcafé-Wirt.

Und 2023?

Ob es im nächsten Jahr wieder ein „echtes Starkbierfest mit allem Drum und Dran“ geben wird, bleibt abzuwarten. Hierzu können die Beteiligten nichts Konkretes sagen. „Wir sind keine Gruppe und kein Verein, sondern eigentlich ja voll zusammengewürfelt. Im Prinzip schauen wir von Jahr zu Jahr, ob was zammgeht“, verrät Hans Urban abschließend.

Fotos: Hans Urban