Über 50 Meter hoch und 5G-kompatibel: Finale Entscheidung liegt nun beim Landratsamt

Viele Soyener Bürger hatten sich zur jüngsten Gemeinderatssitzung im Rathaus eingefunden. Das Interesse galt der Abstimmung zur Errichtung zweier Mobilfunkmasten im Gemeindegebiet. Die Entscheidung darüber war auf Antrag vom Bauausschuss auf den Gemeinderat übergegangen (wir berichteten).

Bürgermeister Thomas Weber informierte darüber, dass die Funkmasten für die Gemeindeteile Hannstätt und Kasten-Edlwagen eine Höhe von zirka 50 Metern haben würden und 4G- beziehungsweise später auch 5G-kompatibel seien. „Es geht bei beiden Mobilfunkmasten nicht nur um die Netzversorgung der Bevölkerung, sondern vor allem darum, bestehende netzübergreifende Versorgungslücken im Verkehrsbereich zu schließen“, informierte Weber. „Gesetzliche Grenzwerte werden eingehalten.“

Gemeinderatsmitglied Peter Müller bat darum, diesen Punkt noch einmal zu vertagen, da die Betreiberfirma nicht persönlich vor Ort sein konnte. Bürgermeister Thomas Weber wies darauf hin, dass der Punkt bereits einmal vertagt wurde und eine Stellungnahme beim Landratsamt nur noch bis zum 31. März möglich sei. Andernfalls gelte der Antrag als angenommen. Der Gemeinderat lehnte den Antrag von Peter Müller mit 12:1 Stimmen ab.

Auf die gesundheitsschädlichen Aspekte von Mobilfunkmasten wies Gemeinderatsmitglied Ludwig Maier hin. Man habe als Kommune eine Fürsorgepflicht gegenüber den Bürgern. 5G werde nur für Industriezwecke gebraucht und er werde dagegen auch eine Bürgerinitiative gründen.

Dr. Hans Hinterberger verwies darauf, dass der Mobilfunk in vielen Gemeindebereichen ausdrücklich erwünscht sei. „Die Mobilfunklücken stellen eine Gefahr dar. Eine gute Versorgung der Verkehrswege rettet Leben“, führte er aus. Dem schloss sich Dr. Tassilo Singer an. Er sehe hier eine Abwägung zwischen „Gesundheitsschäden und Verkehrsunfällen“. Die Priorität sollte darauf gelegt werden, dass die Versorgungslücken geschlossen werden. Er finde es „verantwortungslos“, Funklöcher offen zu lassen.

Die Gemeinderäte Martin Krieg, Helmut Grundner und Hans Hinterberger bemängelten die markanten Bauwerke und äußerten Zweifel, ob diese Funkmasten nötig seien. Eventuell hätte man sich auch an die bestehenden Funkmasten der Bahn anschließen können.

Kämmerer Georg Machl informierte, dass intensiv versucht wurde, auf die Funkmasten der Bahn mit drauf zu kommen. Bereits der frühere Bürgermeister habe sich dafür eingesetzt, leider ohne Erfolg.

In der folgenden Abstimmung wurde der Antrag auf Baugenehmigung je eines Mobilfunkmasten in Hannstätt beziehungsweise Kasten-Edlwagen mit 5:8 Stimmen abgelehnt.

Diese Entscheidung bedeutet aber noch nicht das endgültige Aus für die Mobilfunkmasten, da die letzte Entscheidung beim Landratsamt liegt.

„Der mobile Ausbau in Soyen wäre schon sehr wichtig, generell für alle Bürger“ sagt Bürgermeister Thomas Weber. Er bekomme viele Beschwerden, dass in einigen Gemeindeteilen wenig bis gar kein Netz da sei. „Die zwei Standorte wären ideal und vor allem die Versorgungslücken wären alle geschlossen“ führt er aus.

Tanja Geidobler