Ärztlicher Direktor Prof. Dr. med. Franz Joseph Freisleder übergibt an Priv.-Doz. Dr. med. Katharina Bühren

Am kommenden Montag, 28. Februar 2022, endet eine Ära in der „Heckscher“: Prof. Dr. med. Franz Joseph Freisleder geht nach 25 Jahren als Ärztlicher Direktor des kbo-Heckscher-Klinikums in den Ruhestand. Seine Position übernimmt ab Dienstag, 1. März, nun Priv.-Doz. Dr. med. Katharina Bühren, bis dato Oberärztin im Akutbereich in München – siehe Foto.

Ein Vierteljahrhundert hat Prof. Dr. med. Franz Joseph Freisleder dem kbo-Heckscher-Klinikum als Ärztlicher Direktor vorgestanden, die längste Zeit gemeinsam mit Geschäftsführer Anton Oberbauer und Pflegedirektor Hans-Ulrich Neunhoeffer. Bereits 1986 fing er dort als Assistenzarzt an, im alten Klinikgebäude in München-Schwabing.

Seinem Einsatz als Ärztlicher Direktor und seinen guten Kontakten zu Politik und Gesellschaft ist es zu verdanken, dass der viel zu enge Klinikbau einem großzügigen Gebäude in München-Giesing weichen konnte. Es wurde 2003 eröffnet.

„Prof. Freisleder hat maßgeblich dazu beigetragen, dass sich das kbo-Heckscher-Klinikum als Pflichtversorger für die Kinder- und Jugendpsychiatrie in Oberbayern weit über dessen Grenzen hinaus einen Namen gemacht hat“, so Geschäftsführer Anton Oberbauer. Dem bestens vernetzten Kinder- und Jugendpsychiater war es immer ein Anliegen, neben der klinischen Arbeit in der Öffentlichkeit das Interesse und das Engagement für psychisch kranke Kinder und Jugendliche zu wecken.

„Wir dürfen bei den Kindern nicht nur auf Symptome und Risiken schauen, sondern genauso auf die Ressourcen und Chancen, über die jedes Kind verfügt,“ so Freisleder. In seiner Ära konnten noch weitere Klinik-Standorte eröffnet werden: In Wasserburg, in Rosenheim, Wolfratshausen, Waldkraiburg, Ingolstadt, Landsberg und zuletzt in Haar.

„Ich verlasse das Heckscher-Klinikum vor allem mit einem Gefühl von großer Dankbarkeit. Mein Wunsch, einmal in der Kinder- und Jugendpsychiatrie zu arbeiten, war schon als Gymnasiast nach einem Klinikpraktikum 1974 entstanden. Dass ich eines Tages als Ärztlicher Direktor in der Heckscher-Klinik landen werde, hätte ich damals nicht zu träumen gewagt“, resümiert der 65-Jährige.

Sein Dank gilt neben den vielen engagierten Mitarbeitenden in München und an den Standorten auch den Vorständen des Kommunalunternehmens „Kliniken des Bezirks Oberbayern“ (kbo) und den Bezirksrätinnen und Bezirksräten, die ihm ihr Vertrauen geschenkt und die Entwicklung der Kinder- und Jugendpsychiatrie mitverfolgt und gefördert haben.

Seiner Nachfolgerin – Priv.-Doz. Dr. med. Katharina Bühren – wünscht Freisleder, der auch Facharzt für Psychiatrie und Neurologie ist, „viel Glück, Mut und vor allem Erfolg beim klugen Ausbalancieren von Bewährtem und Neuem.“

Die 43-jährige Privatdozentin Dr. med. Katharina Bühren tritt am 1. März 2022 die Nachfolge von Prof. Freisleder an: „Ich freue mich sehr auf meine neue Aufgabe und bedanke mich beim kbo-Vorstand und dem Bezirkstag für das mir entgegengebrachte Vertrauen – schließlich ist es mir bewusst, in welch große Fußstapfen ich trete.“

Die Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie arbeitet seit 2016 am kbo-Heckscher-Klinikum, zunächst in der Ambulanz in Wolfratshausen und seit 2020 in München als Oberärztin auf einer der Akutstationen. Dr. Bühren studierte Medizin in Regensburg und München mit Auslandsaufenthalten in Indien, Argentinien, Spanien und Australien.

Nach dem Studium praktizierte sie elf Jahre an der Uniklinik der RWTH Aachen. Sowohl klinisch als auch wissenschaftlich setzte sich Dr. Bühren dort intensiv mit der Magersucht im Kindes- und Jugendalter auseinander und habilitierte sich 2018 zu diesem Thema. 2020 hat sich die gebürtige Hannoveranerin erfolgreich an die Ludwig-Maximilians-Universität umhabilitiert und nimmt dort seither an der Lehre teil.

„Gerade jetzt, wo viele Kinder und Jugendliche unter den Einschränkungen der Corona-Pandemie leiden und die seelische Not noch größer geworden ist, sind an die pflichtversorgende Kinder- und Jugendpsychiatrie in Oberbayern große Herausforderungen gestellt. Zum Glück gibt es in allen Bereichen der Heckscher Klinik viele engagierte und hoch qualifizierte Mitarbeitende verschiedenster Berufsgruppen, die gemeinsam auch in dieser speziellen Situation eine bestmögliche Versorgung für die jungen Patientinnen und Patienten gewährleisten. Wir werden diese auch in Zukunft den aktuellen Bedürfnissen anpassen und entsprechend neuester Behandlungsleitlinien weiterentwickeln“, so die neue Ärztliche Direktorin Priv.-Doz. Dr. med. Bühren.

Sie lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Töchtern in Murnau am Staffelsee.

Das kbo-Heckscher-Klinikum für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie

… blickt auf eine über 90-jährige Geschichte zurück. Es ist ein Tochterunternehmen des Kommunalunternehmens „Kliniken des Bezirks Oberbayern“, kurz kbo. Das kbo-Heckscher-Klinikum ist die größte Fachklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Deutschland und hat einen Pflichtversorgungsauftrag für Oberbayern.

Seit 2000 ist das Klinikum akademisches Lehrkrankenhaus der Ludwig-Maximilians-Universität München. An derzeit zehn Standorten mit 198 vollstationären und 84 teilstationären Plätzen sind circa 850 Mitarbeitende beschäftigt.

Ergänzt wird das Behandlungsangebot durch die Ambulanzen. 2021 wurden rund 2.000 junge Menschen stationär und rund 11.800 junge Menschen ambulant in unseren Kliniken behandelt.

Standorte sind: München-Giesing (Haupthaus), Rosenheim, Rottmannshöhe (Starnberger See), Haar, Wasserburg, Landsberg/Lech, Ingolstadt, Waldkraiburg, Wolfratshausen und die therapeutische Wohngruppe in München-Schwabing.

Foto: Uta Kellermann für kbo-Heckscher-Klinikum