Abgeordnete der Grünen nehmen Stellung zur Entscheidung von „Wintershall DEA"

Claudia Köhler und Karl Bär, die Grünen Betreuungsabgeordneten für den Landkreis Rosenheim im Bayerischen Landtag und Deutschen Bundestag, begrüßen die Nachrichten der Bürgerinitiative „Pro Halfing“, dass die Firma „Wintershall DEA“ die Planungen zur Gasbohrung in Halfing nicht weiterverfolgt (wir berichteten). Bereits im vergangenen Herbst hatte die Landtagsabgeordnete Claudia Köhler Anrainer und Vertreter der Bürgerinitiative im Hochmoorgebiet in Halfing getroffen und sich klar gegen das Gasförderprojekt ausgesprochen. Sie stellte im Anschluss eine Anfrage zum Vorhaben und Genehmigungsprozess an die bayerische Staatsregierung.

 

Köhler zeigt sich erleichtert über die Entscheidung gegen das Projekt: „Die Erschließung neuer Förderstätten für fossile Energie ist nicht mehr zeitgemäß, das hat auch der Investor verstanden. Neue Gasförderprojekte in Zeiten des Klimawandels sind völlig unverständlich und verstoßen meines Erachtens gegen die Pariser Klimaziele und alle Beteuerungen auf dem Weg zur CO2-Neutralität. Wir müssen alles dafür tun, Windkraft und Sonnenenergie zu nutzen, anstatt weiter auf die Energiequellen von gestern zu setzen.“

 

Eine besondere klimapolitische Brisanz hatte das Projekt, weil sich die geplante Förderstätte in unmittelbarer Nachbarschaft zum Egger Moos befand. „Jetzt heißt es das Moor zu schützen, denn Moorgebiete sind wichtige CO2-Speicher“, so Köhler.

 

Der Bundestagsabgeordnete Karl Bär hat erst kürzlich seine Reichweite in den sozialen Medien und der Umweltbewegung zur Unterstützung des Kampfs gegen das Projekt genutzt. Jetzt freut er sich über das Aus für die Gasbohrung: „Die Entscheidung gegen das Projekt ist ein Erfolg der Bürger vor Ort. Sie haben nicht nur einen winzigen Mosaikstein im globalen Kampf gegen den Klimawandel beigetragen, sondern vor allem ihre Umwelt und ihr Trinkwasser vor den Risiken durch die Gasbohrung geschützt. Für dieses Engagement sage ich danke. Ich wünsche mir, dass die Bundesregierung die beschlossene Modernisierung des Bergrechts schnell anpackt. Ein zeitgemäßes Bergrecht priorisiert die Interessen von Mensch und Umwelt, nicht die Interessen der fossilen Konzerne.“