EHC Waldkraiburg unterliegt in erstem Spiel nach Corona-Pause gegen Klostersee

Zwei Wochen Coronapause, nahezu ohne Training und ganz ohne Spielpraxis, hinterlassen ihre Spuren. Vor allem wenn es als Willkommensgeschenk nach der ungewollten Pause eine Bayernliga-Partie für den EHC Waldkraiburg gibt, die es in sich hat. Der EHC Klostersee gastierte am Freitag in der heimischen Raiffeisen-Arena und der dominierte bereits in der Vorrunde die Tabelle nach Belieben. Gleichwohl, die Löwen gingen, wenn auch jeweils nur nach Overtime, in diesem Jahr stets als Sieger vom Eis, was zumindest ein klein wenig Hoffnung ließ.

Doch die Mannschaft aus Grafing setzte alles daran, diese Hoffnung gleich zu Beginn im Keim zu ersticken. So kamen die Löwen erwartet schwer in diesen ersten Durchgang hinein und ließen Klostersee zu oft und zu viel agieren. Auf der anderen Seite fiel es ihnen sichtlich schwer selbst Akzente im Angriff setzen zu können. Dies lag zum einen an der disziplinierten Grafinger Abwehrleistung, welche sich stets wie eine Wand vor den Industriestädtern auftat, zum anderen auch an der fehlenden Sicherheit beim eigenen Spielaufbau. Klostersee hingegen feuerte einen Schuss nach dem anderen auf das Gehäuse der Waldkraiburger, doch stand dort Waldkraiburgs bester Mann des Abends Christoph Lode und hielt die Löwen im Spiel. Nach etwas mehr als 17 gespielten Minuten konnte dieser jedoch auch nichts mehr ausrichten. Einen ersten Schuss von Klostersees Roeder kann er zwar noch parieren, dennoch kam er nicht schnell genug auf die rechte Seite des Tores, wo Vitus Gleixner den Puck nur noch in die freie Stelle schieben muss um das zu dem Zeitpunkt verdiente 1:0 für die Gäste zu erzielen.

Der zweite Durchgang begann wie der erste endete. Auch wenn man als einer der 436 Zuschauer an diesem Abend vielleicht die Hoffnung hatte, dass dieses Gegentor einen Aufwach-Effekt auslösen könnte, so blieb dieser vorerst noch aus. Die Gäste aus Grafing konnten weiterhin nahezu nach belieben agieren. Torerfolge blieben aber auch für Klostersee aus, dies lag unter anderem daran, dass die Verteidigung in diesem Mitteldrittel sicherer zu stehen schien und den Rest erledigte Goalie Lode. In der an das Spiel anschließenden Pressekonferenz bezeichneten beide Trainer das Spiel als „taktisch“ und ebenso gestaltete sich die Partie nun auch. Der EHC Waldkraiburg kam zwar nun besser ins Spiel, doch weder auf der einen noch auf der anderen Seite ergaben sich viele hochklassige Torchancen und wenn, dann zeigten die beiden besten Torhüter der Liga ihr Können. Keine zwei Minuten vor dem Ende des Drittels dann endlich die Erlösung. In Überzahl kann Nico Vogl, unter dem frenetischen Jubel der lautstarken Löwen-Anhängerschaft das Spielgerät über die Torlinie drücken und zur Pause das Spiel ausgleichen.

Verglichen mit dem Rest der Partie hatte es der dritte Spielabschnitt in sich. Beide Mannschaften liefen nun schneller und Möglichkeiten zu Toren ergaben sich in höherer Frequenz. Klostersee merkte, dass ein Verwalten des Spielstandes nicht so einfach möglich ist und Waldkraiburg spürte, dass selbst unter den gegebenen Voraussetzungen noch „was drin“ ist. Doch nimmt man „taktisch“ als Synonym für „torarm“, so war auch dieses Drittel von der Taktik geprägt. Letztlich entschied Klostersee, zu einem Zeitpunkt wo ein jeder bereits an die Overtime dachte und die Löwen wohl sehr gut hätten damit leben können, das Spiel durch ein hineingearbeitetes Tor von Raphael Käfer für sich.       AHA