Umlage an den Landkreis Rosenheim steigt - Abgabe aber niedriger als in anderen Landkreisen

„Wir müssen einen erhöhten Beitrag zur Kreisumlage leisten“, erläutert Kämmerer Konrad Doser den Anwesenden bei seinen Erläuterungen zum Haushalt 2022 (wir berichteten). Die Kreisumlage für den Landkreis Rosenheim sei jedoch ohnehin eher bescheiden im Vergleich zu anderen Landkreisen, die deutlich stärker die Kommunen zur Kasse bitten würden. Weshalb man trotz reduzierter Steuereinnahmen der vergangenen Monate dennoch stärker zur Kasse gebeten würde, war schnell erklärt:

„Die Umlagekraft der Kommune setzt sich aus den landeseinheitlichen Hebe- und Anrechnungssätzen zusammen. Dabei sind die Beträge aus Einnahmen des Vorvorjahres entscheidend, und im Jahr 2020 hatten wir eines der besten Jahre überhaupt“, so Doser weiter.

Die Kreisumlage sei jedoch genau genommen kein verlorenes Geld, denn der Landkreis gebe dem nördlichen Gebiet viel zurück und investiere sehr gelungen in Wasserburg und die Umgebung. Hier waren sich auch die Fraktionen überwiegend einig, dass man mit der Kreisumlage auch wichtige durch den Kreis zu stemmende Anliegen für die Stadt und die Umgebung erreichen und erhalten könne. Bei der Berechnung jedoch habe man jetzt eine ungünstige Ausgangslage erhalten, da die Umlagekraft der Stadt Wasserburg im Jahr 2020 mit einem steuereinnehmenden Top-Jahr starke Beträge in die Berechnung gebe, kam in den Wortbeiträgen mehrmals zur Sprache. Für die Kreisumlageberechnung gilt als Grundlage das vorvorhergehende Jahr der Neuberechnung, hier ausgerechnet hatte die Innstadt besonders einträchtige Steuereinnahmen.

Was ist die Kreisumlage?

Bei der Kreisumlage handelt es sich um einen Betrag, der die Finanzierung sichert, die ein Landkreis für öffentlich erbrachte Leistungen benötigt. Die dem Landkreis angehörigen Kommunen haben diese zu leisten. Die Kreisumlage gilt als wichtigste Einnahmequelle eines jeden Landkreises, weil dieser selbst keine nennenswerten Steuereinnahmen erzielt.

 

Christian Stadler behandelt Thema in Statement

Dem grünen Stadtrat Christian Stadler ist das Thema Kreisumlage und deren klare Definition wichtig. Er zeigte auf, dass Wasserburg sehr deutlich auch von den Umlagebeträgen wieder profitieren könne. „Trotz einer geringfügigen Erhöhung leistet sich der Landkreist Rosenheim immer noch einen der niedrigsten Umlagesätze oberbayernweit“, so Stadler. Der Satz wurde über die letzten Jahre kontinuierlich gesenkt, vor zehn Jahren lag dieser noch bei 51 Prozent. „Der Landkreis ist in Übereinstimmung mit seinen Gemeinden immer an die Grenzen des für ihn Machbaren gegangen, jedes mal verbunden mit der Ankündigung, im Bedarfsfall wieder erhöhen zu können. Heuer ist es also so weit, und natürlich kommt die Erhöhung aus unserer Sicht zur absoluten Unzeit, aber beschweren dürfen wir uns ganz ehrlich nicht“, so Stadler. Die Stadt dürfe sich sogar freuen, weil der Landkreis immer wieder auch einen Blick in den nördlichen Landkreis werfe und wichtige Investitionen leiste, die schulische Standorte und Infrastruktur aufwerte, zeigt sich der Stadtrat überzeugt.

 

RM