Ingenieurbüro stellt im Bau- und Umweltausschuss Haag aktuellen Zwischenstand vor

Die Verkehrsflächen müssen erneuert werden und auch bei den Kanälen stehen größere Eingriffe an. Mit dieser Aufgabenstellung für die Westendstraße hat sich das Ingenieurbüro INFRA aus Rosenheim beschäftigt.

Weil heuer die Erneuerung des westlichen Bereichs startet, stellte Christopher Zeitler den aktuellen Zwischenstand in der jüngsten Sitzung des Bau- und Umweltausschusses Haag vor.

Der erste Bauabschnitt von der Schäfflerstraße bis zur Kreuzung Rainbachstraße „soll in diesem Jahr umgesetzt werden“, betonte der Projektleiter der Abteilung Planung des Ingenieurbüros.

Dabei solle der Kanal ausgebaut werden, denn „das Mischwasser tritt über die Schächte an die Oberfläche“. Gerade im Wohngebiet sei das nicht ideal, so Zeitler. Weil sich das Vorhaben teilweise im Wasserschutzgebiet des Brunnens befinde, werde „das Oberflächenwasser getrennt behandelt und in einem separatem Kanal gesammelt“, erklärte er.

Insgesamt betrage die Länge des Ausbaubereichs 420 Meter – deutlich mehr als die 300 Meter aus der Machbarkeitsstudie. Das bedeute auch eine Kostenerhöhung. Statt der zuerst angesetzten 750.000 Euro sei nun mit einer Nettobausumme von 1,1 Million Euro zu rechnen. Die getrennte Oberflächenentwässerung und das doppelwandige Kanalsystem im Schutzgebiet komme mit etwa 300.000 Euro noch oben drauf.

Die Westendstraße sei „ein sehr strammes Projekt“, erläuterte Zeitler den groben Terminplan der Umsetzung. Er rechnet mit einer Bauzeit von rund einem halben Jahr. Baubeginn sei voraussichtlich gegen Mitte des Jahres.

Auf Nachfrage von Herbert Zeilinger (WFH) über die Belastung der Anwohner erklärte Zeitler, dass kein Durchgangsverkehr möglich sei, wenn die Fahrbahn aufgebrochen werde. Allerdings bleiben die Grundstücke zugänglich und Ziel seien „nur kurzzeitige Einschränkungen für die Anwohner“.

Auch die künftig nötigen Fernwärmeleitungen werden laut Zeitler bereits berücksichtigt. Es sei ausreichend Platz vorgesehen, denn „wir machen alles neu und das soll dann die nächsten Jahrzehnte so bleiben“.

Klaus Breitreiner (CSU) kritisierte die erhöhten Ausgaben durch die Berücksichtigung des Wasserschutzgebiets. „Es werden nochmal hunderte Tausend Euro versenkt, obwohl der Brunnen bald stillgelegt wird.“ Er wolle vermeiden, dass die Gemeinde „das Geld zum Fenster rausschmeißt, obwohl wir die zusätzliche Wasserschutzmaßnahme in ein paar Jahren nicht mehr brauchen“.

Noch bis 2025 sei der Brunnen genehmigt, erklärte daraufhin Bürgermeisterin Sissi Schätz, und „wir wissen nicht, ob wir mit den Probebohrungen erfolgreich sind oder ob wir den Brunnen nicht doch nochmal befristet verlängern müssen“. Auch Dipl.-Ing. Konrad Haindl, Geschäftsleitung des Ingenieurbüros, betonte: „Am Ende seid ihr froh, wenn ihr den Brunnen noch habt.“

Die Probe- oder gar Hauptbohrungen abzuwarten, bevor die Westendstraße angepackt wird, sei für die Rathaus-Chefin keine Option. „Wir haben die Kanalproblematik und die Straße ist schlecht beieinander, weil sie beim Bau der Münchener Straße als Ausweichtrasse genutzt wurde. Die Anwohner haben viel ertragen müssen“, so Schätz, deshalb erachte sie die Maßnahme als dringlich.

Breitreiner merkte außerdem an, dass die Straßenbreite angrenzend zum Herbstfestgelände mit 5,75 Metern geringer sei als die übrigen sechs Meter. „Die Wiese ist prädestiniert dafür, dass sie irgendwann erschlossen wird“, meinte er, deshalb sei es sinnvoll, die Straße in gleichbleibender Breite durchzuziehen.

Dieser Antrag wurde in den Beschlussvorschlag aufgenommen und soll soweit möglich umgesetzt werden. Einstimmig war sich der Bau- und Umweltausschuss Haag darüber einig, die Vorentwurfsplanung mit Kostenschätzung und groben Terminplan zu billigen. Jetzt geht es in die nächste Phase: die Entwurfsplanung mit Kostenrechnung.