Arbeitsagentur Rosenheim: Beschäftigte und Betrieb profitieren in gleichem Maße

Der Pflegebereich kämpft wie andere Wirtschaftszweige mit der Herausforderung des Fachkräftemangels. Hanna Zenker, die das Pflegeheim „PUR VITAL“ in Oberaudorf leitet, und Michael Schankweiler, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Rosenheim, berichten, wie sie Beschäftigte bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf unterstützen, um so Fachkräfte zu sichern.  

„Wir helfen uns gegenseitig und schauen, was man machen kann, damit unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Familie und Beruf unter einen Hut bekommen“, sagt Hanna Zenker. Sie selbst ist Mutter einer einjährigen Tochter, die sie bei Bedarf zur Arbeitsstelle mitnehmen kann. Ihr Arbeitgeber überstützt Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wie sie in Führungspositionen genauso wie alle Beschäftigten.

Zenker erklärt: „Von unseren 47 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern haben 22 Kinder. Da wird es bei der Arbeitszeitgestaltung hin und wieder anspruchsvoll. Wir haben ein „Wunschbuch“, in das alle Angestellten die von ihnen gewünschten Schichten eintragen können. Und dann versuchen wir die Wünsche von möglichst vielen Kolleginnen und Kollegen zu erfüllen. Das kann ein freies Wochenende mit der Familie sein, ein späterer Schichtbeginn oder ein früheres Schichtende, um die Kinder morgens, bzw. abends, noch zu sehen. Oder auch eine flexible Gestaltung der Arbeitszeit wegen anderer privater Verpflichtungen“, sagt sie.

„Durch diese Optionen gewinnen wir Beschäftigte, die Eltern geworden sind, häufig früher und zu einer höheren Stundenzahl zurück. Diese profitieren auch bei ihrer beruflichen Entwicklung davon, denn Weiterbildungen spielen für viele unserer Beschäftigten genauso wie für uns eine wichtige Rolle, um sich richtig für die Zukunft aufzustellen.“

Michael Schankweiler, dem Leiter der Agentur für Arbeit Rosenheim, ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ebenfalls sehr wichtig. „Wir versuchen es den Beschäftigten in unserem Haus zu ermöglichen, ihre beruflichen und ihre privaten Verpflichtungen miteinander zu vereinbaren“, sagt er.

„Und es gibt in der Agentur für Arbeit und in unseren drei Jobcentern „Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt (BCA)“, die Frauen und Männer zu Themen wie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder beruflichen Wiedereinstieg nach der Familienphase beraten und unterstützen. Dabei versuchen sie mit jeder Kundin und jedem Kunden die bestmögliche Lösung zu finden. Das kann die Suche nach der passenden Arbeitszeit sein.

Aber auch Fragen zur Kinderbetreuung und zur Weiterbildung stehen im Fokus“, sagt er. Die Beauftragten für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt sind telefonisch erreichbar unter folgenden Rufnummern: Kostenlose Servicenummer 0800 4 5555 00 (Agentur für Arbeit Rosenheim), 08031/9015-200 (Jobcenter Landkreis Rosenheim), 08031/40894-333 (Jobcenter Stadt Rosenheim) und 08041/7854-360 (Jobcenter Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen).

Schankweiler fügt abschließend hinzu: „Weiterbildungen und Qualifizierungen sind für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie für Betriebe in der aktuellen Zeit des starken Wandels wichtig. So können sie sich richtig für die Zukunft aufstellen und langfristig Arbeitsplätze sichern. Wir arbeiten mit lokalen Partnern zusammen, um in diesem Bereich bestmöglich gewappnet zu sein. Zahlreiche Weiterbildungsangebote, auch mit sehr flexiblen Arbeitszeitmodellen, gibt es unter anderem in der Pflege, im Lager und im Bürobereich. Wenn die entsprechenden Voraussetzungen erfüllt sind, können wir bis zu 100 Prozent der Kosten übernehmen. Wir freuen uns, wenn sich Interessierte melden und helfen gerne.“

Informationen stehen unter anderem unter www.arbeitsagentur.de/unternehmen/finanziell/foerderung-von-weiterbildung.