Die EU-Arzneimittelbehörde steht offenbar kurz vor der Entscheidung - Der fünfte Corona-Impfstoff basiert nicht auf Gentechnik

Darauf warten viele Ungeimpfte auch im Altlandkreis: Die EU-Arzneimittelbehörde – in englischer Sprache abgekürzt EMA – könnte am kommenden Montag über eine Zulassung des Corona-Impfstoffes des US-Herstellers Novavax entscheiden. Die zuständige Experten-Kommission werde dann sofort in einer außerordentlichen Sitzung den Zulassungsantrag behandeln, teilte die EMA heute in Amsterdam mit. Der Impfstoff-Kandidat der Firma Novavax ist für so manche bislang Ungeimpfte ein Hoffnungsträger.

Das Unternehmen hatte die Marktzulassung in der EU im November beantragt – die EMA hatte damals erklärt, eine Entscheidung werde in einigen Wochen erwartet. Die Experten der EMA geben nach Prüfung aller Studien und Daten eine Empfehlung ab. Dann muss die EU-Kommission noch zustimmen. Das gilt aber als Formsache. Die Experten hatten bereits im laufenden Prüfverfahren Studien zur Wirkung und Risiken bewertet.

Das Novavax-Produkt namens Nuvaxovid (NVX-CoV2373) ist im Gegensatz zu den bisher zugelassenen Impfstoffen weder ein mRNA-Impfstoff – wie die Präparate von Biontech und Moderna, die auf Gentechnik basieren, denn sie enthalten genetische Informationen des Erregers – noch ein Vektor-Impfstoff wie die von Astrazeneca und Johnson & Johnson.  

Die Immunisierung mit dem Impfstoff der Firma Novavax erfolgt durch Proteinpartikel – also proteinbasiert. Das bedeutet, das Vakzin enthält winzige Partikel, die aus einer im Labor hergestellten Version des Spike-Proteins von Sars-CoV-2 bestehen. Sie sollen im Körper eine Produktion von Antikörpern anstoßen. Dieses Wirkprinzip ist nicht neu: Auch Grippeimpfstoffe, das HPV-Vakzin oder der Hepatitis-B-Impfstoff sind proteinbasiert.

Das US-Pharmaunternehmen Novavax mit Hauptsitz in Gaithersburg in Maryland hat sich auf die Entwicklung von Impfstoffen spezialisiert. Neben dem Impfstoff gegen Covid-19 forscht Novavax auch an Vakzinen gegen Grippe, Ebola, das RSV-Virus, das Atemwegssyndrom im Nahen Osten (MERS) und gegen das schwere, akute respiratorische Syndrom (SARS).
Vorgesehen ist eine Impfung mit dem Novavax-Impfstoff im Abstand von 21 Tagen intramuskulär (in den Arm). Der Impfstoff wird bei zwei bis acht Grad Celsius gelagert.

Quelle BR