„Einsatzdienst psychosoziale Notfallversorgung" des BRK ersucht um Spenden

Der „Einsatzdienst psychosoziale Notfallversorgung“ des Rosenheimer Roten Kreuzes benötigt dringend finanzielle Unterstützung bei der Beschaffung eines Einsatzfahrzeuges für die Dienste der Helferinnen und Helfer. Notfallsituationen, bei denen das BRK zum Einsatz kommt, sind häufig für beide Seiten belastbar. Für die Angehörigen ist häufig der Verlust oder die individuelle Notsituation eines nahen Verwandten oder Freundes eine Extremsituation, für die Helfer von Rettungsdienst und anderen Hilfsorganisationen können solche Einsätze aber auch emotional sehr belastend sein.

 

„Wir wissen, dass es wichtig ist in solchen Momenten unmittelbar und schnell mit einer psychosozialen Akutbetreuung zu beginnen und stellen dafür die Einheit PSNV“, so ein BRK-Sprecher „Wenn gefühlt alles schief geht und die Welt aus den Fugen ist, sind unsere professionellen und sensiblen Helfer der Fels in der Brandung.“

 

Ein Beispiel für einen Einsatz

„An einem Heiligabend um 13.57 Uhr alarmierte die Rettungsleitstelle das Kriseninterventionsteam. Im Telefonat wurde uns erklärt, dass es einen Toten nach einer Wohnungsöffnung gäbe. Die Eltern und die Polizei wären vor Ort. Als wir ankamen, standen die Eltern des Toten im Treppenhaus. Die Wohnung wurde aufgrund einer unnatürlichen Todesfolge zum Tatort erklärt. Von der Polizei erfuhr ich, der Tod könnte durch Drogen erfolgt sein. Die Auffinde-Situation und die Umstände erforderten umfangreiche Ermittlungen. Der Leichnam wurde beschlagnahmt. Eine Verabschiedung war hier und zu diesem Zeitpunkt nicht möglich. Nun standen wir mit den verzweifelten Eltern und deren Emotionen im kalten Treppenhaus. Die beiden waren schon etwas älter und auf Grund der Belastung nicht fahrtüchtig. Immer wieder gingen Nachbarn in dem großen Haus an uns vorbei.

Die Eltern machten sich große Vorwürfe. Der Sohn war drogenabhängig und hatte sich schon länger nicht mehr gemeldet. Die Mutter wollte ihn gerne noch einmal sehen. Wir erklärten den Eltern, wie es jetzt weiter ginge und dass eine Verabschiedung auch später beim Bestatter am offenen Sarg im würdigen Rahmen möglich sei. Als nach einiger Zeit die Eltern wieder etwas gefasster waren, einigten wir uns darauf, das Treppenhaus zu verlassen und die weitere Betreuung in der Wohnung der Eltern fortzuführen. Die Schwester des Toten musste noch verständigt werden. Wie sag ich ihr das denn bloß? Die klaren Worte ,er ist gestorben‘ fallen so schwer, sind aber am einfachsten zuverstehen. Um 18.30 Uhr konnten wir die Familie wieder verlassen. Wir wurden von der Mutter festgedrückt. ,Vielen Dank, dass Sie da waren!‘ Das sind die für uns emotionale Momente, die mir zeigen wie wichtig unsere Tätigkeit ist.

In dieser Situation wünschen sich die Helfer wieder einen Einsatzbus mit Sichtschutzfolien an den Fenstern, mit einem Besprechungsraum, um die Betroffenen aus dem Geschehen zu nehmen und von der Öffentlichkeit abzuschirmen. Im Winter sollte er auch eine Standheizung haben. „Leider fehlt dafür das Geld. Die Krisenintervention der Hilfsorganisationen und der Notfallseelsorge ist rein ehrenamtlich und für die Betroffenen auf jeden Fall kostenfrei“, so der BRK-Sprecher.

 

Jede Spende zählt

Die Arbeit der Helfer und Helferinnen ist rein ehrenamtlich, Einsätze können nicht abgerechnet oder anderweitig refinanziert werden. Somit sind sie Unterstützung in Form von Spenden abhängig:

DE33 7115 0000 0000 0110 56 Verwendungszweck: PSNV-Einsatzfahrzeug

Weitere Infos zum Projekt unter www.brk-rosenheim.de/psnv