Corona-Ausbrüche in 30 Heimen in Stadt und Landkreis - Der Pandemie-Wochenbericht des Landratsamtes

Dem Gesundheitsamt wurden 24 Personen gemeldet, die in der vergangenen Woche in unserer Heimat verstorben sind – die Woche zuvor waren es 20 Verstorbene.

19 Personen waren über 80 Jahre. 16 der Verstorbenen waren in einem Heim betreut worden – so meldet es am heutigen Freitagnachmittag das Landratsamt in seinem Corona-Wochenbericht.

245 Corona-Patienten werden aktuell insgesamt in Stadt und Landkreis Rosenheim stationär in den Kliniken behandelt. Hiervon befinden sich insgesamt 35 Patienten mit schweren Verläufen auf einer Intensivstation.

Seit dem letzten Wochenbericht wurden dem Gesundheitsamt 2.184 neue Corona-Fälle (vorige Woche 3.008) für Stadt und Landkreis Rosenheim insgesamt gemeldet.

In den Heimen in Stadt und Landkreis gibt es leider bei Bewohnern und auch bei Mitarbeitern weiter ein hohes Infektionsgeschehen, berichtet das Landratsamt.

So bestanden diese allein in der letzten Woche wieder in 30 Alten- und Pflegeheimen bei insgesamt 233 Bewohnern:

173 davon waren vollständig geimpft = 74 Prozent.

48 nicht geimpft, sechs unvollständig geimpft, in sechs Fällen ist der Impfstatus nicht bekannt.

Corona-infiziert waren zudem 117 Mitarbeiter dort:

61 nicht geimpft = 52 Prozent, 45 vollständig, zwei unvollständig geimpft, in neun Fällen derzeit unbekannt.

Zehn Heimbewohner (sechs davon ungeimpft) mussten hospitalisiert werden.

Seit etwa nun zweieinhalb Wochen sind insgesamt 70 Personen mit Wohnsitz in Stadt und Landkreis Rosenheim aus einem Virusvariantengebiet im südlichen Afrika eingereist. In 51 Fällen war das Reiseland Südafrika, in 18 Fällen Namibia und einmal Simbabwe. 67 dieser Reiserückkehrer wurden negativ getestet. Sie müssen aufgrund der rechtlichen Bestimmungen eine 14-tägige häusliche Quarantäne mit Zwischen- und Abschlusstestungen absolvieren.

Die restlichen drei Personen wurden mittels PCR positiv getestet. Ebenfalls PCR-positiv wurde eine Person getestet, die ihren Hauptwohnsitz in einem anderen Landkreis hat, die häusliche Isolation aber bei den beiden Familienmitgliedern (die ebenfalls PCR-positiv getestet wurden) im Landkreis verbringt. Für diese Person sowie für einen weiteren Reiserückkehrer liegen mittlerweile die Nachweise der neuen besorgniserregenden Omikron-Variante mittels Genomsequenzierung vor – insgesamt sind also bislang zwei Fälle bestätigt. Bei den anderen positiven Fällen steht der Nachweis weiterhin noch aus, so das Amt.

Für alle sechs PCR-positiven Fälle besteht eine Isolationspflicht (davon in zwei Fällen in einem Hotel am Flughafen München, in den restlichen vier Fällen zuhause).

Die aktuelle Bewertung des Infektionsgeschehens durch Dr. Wolfgang Hierl, Leiter des Staatlichen Gesundheitsamtes Rosenheim:

„Die Kontakt- und Einlassbeschränkungen scheinen zu wirken. Da sind wir auf dem richtigen Weg.

Die Lage in den Kliniken in Stadt und Landkreis hingegen ist weiterhin besorgniserregend. Keinesfalls dürfen wir uns daher hinreißen lassen, aufgrund der sinkenden Inzidenz ‚Entwarnung‘ zu geben.

In der Region Rosenheim stecken sich jeden Tag weiterhin bis zu 450 Personen mit dem Virus an. Gleichzeitig ist die Impflücke in unserer Bevölkerung viel zu groß, als dass wir einen nennenswerten Bevölkerungsschutz erwarten könnten. Experten äußern zunehmend ihre Besorgnis, dass es zu einer rasanten Verbreitung der Omikron-Variante in Deutschland kommen wird und es bestehe die Gefahr, dass schwere Verläufe bei Ungeschützten zunehmen werden.

Gleichzeitig könne aufgrund der verminderten Wirksamkeit der Impfstoffe bei Omikron nur durch eine Booster-Impfung ein ausreichendes Schutzniveau erreicht werden. Wir fahren bildlich gesprochen mit angezogener Handbremse, aber die Geschwindigkeit ist trotzdem viel zu hoch. Dies führt dazu, dass auch weiterhin unweigerlich schwerste Erkrankungen entstehen, die intensivmedizinisch behandelt werden müssen.

Jede Bürgerin und jeder Bürger ist aufgerufen, im Alltag die Hygiene- und Abstandsregeln einzuhalten. Die Impfung ist für mich persönlich absolute ethische Verpflichtung. Da helfen kein Schönreden und kein Beharren auf der persönlichen Freiheit. Diejenigen, die noch für Argumente offen sind, müssen jetzt handeln und einen Impftermin zur Nachholimpfung und zur Boosterung vereinbaren.“

Der Blick auf die Gemeinden: