Leader-Arbeitsgruppe Chiemgauer-Seenplatte: Neue Projekte online den Vereinen präsentiert

Ursprünglich war ein traditioneller Infoabend in Wasserburg geplant. Wegen der angespannten Infektionslage im Rosenheimer und Wasserburger Raum hat sich aber die Stadt Wasserburg kurzfristig entschlossen, die Veranstaltung als Online-Veranstaltung abzuhalten. Eingeladen waren neben zahlreichen Vereinen aus Wasserburg und Umgebung auch der regionale Koordinator von Leader, einer Initiative der Europäischen Union. Leader ist die Abkürzung für „Liaison entre actions de développement de l’économie rurale“, was auf deutsch heißt: „Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft“. 

 

Ziel von Leader ist es, die ländlichen Regionen Europas auf dem Wege zu einer eigenständigen Entwicklung zu unterstützen. Diese Initiative der EU existiert seit 2002 und deshalb hat nunmehr die Stadt Wasserburg die örtlichen Vereine und Verbände eingeladen, um ihnen die Möglichkeiten vorzustellen, in deren Rahmen Projekte umgesetzt und von der EU mit Fördermitteln unterstützt werden können.

 

Seit 2014 existiert in unserer Region die LAG (Lokale Aktionsgruppe) Chiemgauer-Seenplatte, für die von 2014 bis heute zahlreiche Projekte unterstützt werden konnten. Nun rief Christian Fechter, der Manager der LAG Chiemgauer-Seenplatte, die an der Videokonferenz beteiligten 15 Vereine dazu auf, sich mit Projektideen an die LAG zu wenden. Bis zu 41 Millionen Euro stünden als Fördermittel zur Verfügung, so Fechter. Er verwies auf die Homepage der LAG (www.chiemgauer-seenplatte.de) und auf die Tatsache, dass evtl. Antragsteller grundsätzlich juristische Personen sein müssten. Solange der Antragsteller kein gewerbliches Interesse an seinem Projekt habe, stünden bis zu 50 Prozent Fördermittel aus dem Nettobetrag zur Verfügung. Pro Projekt könnten bis zu 200.000 Euro Fördermittel ausgeschüttet werden. In seinen weiteren Ausführungen erläuterte Fechter, dass die Bereiche, in denen die Projekte einzubinden wären, zum Beispiel der Tourismus, aber auch die ÖPNV-Versorgung sein könnten, ebenso wie Projekte innerhalb von Museen, Ausstellungen und so weiter.

 

Die Themenbereiche, aus denen die Projekte erwachsen sollten, sind die folgenden: Innovativität, Umweltschutz, Klimawandel und dessen Folgen, Demographie und dessen Folgen, Nutzen für das Gebiet der LAG, Bürgerbeteiligung, die Frage der Vernetzung, inwieweit entspricht das Projekt den Zielsetzungen von Leader: Förderung der regionalen Identität.

 

An der LAG Chiemgauer Seenplatte haben sich bislang insgesamt 27 Gemeinden aus den Landkreisen Rosenheim und Traunstein beteiligt, und zwar 16 Gemeinden aus dem Landkreis Rosenheim (Amerang, Bad Endorf, Bernau a. Chiemsee, Breitbrunn a. Chiemsee, Eiselfing, Eggstätt, Frasdorf, Gstadt a. Chiemsee, Halfing, Höslwang, Prien, Riedering, Rimsting, Schonstett, Soyen, Wasserburg a. Inn) und 11 Gemeinden aus dem Landkreis Traunstein (Altenmarkt a.d. Alz, Chieming, Grabenstätt, Grassau, Kienberg, Nußdorf, Obing, Schnaitsee, Seeon-Seebruck, Übersee). Die Gemeinde Babensham hat die Mitarbeit in der LAG beantragt, das Verfahren ist aber noch nicht abgeschlossen.

 

Für die nun beginnende neue Runde, die ab 2023 gefördert werden kann, sollten die Anträge bis Ende 2022 gestellt werden.

 

Obwohl die Projektsumme durch die jeweiligen Initiatoren vorfinanziert werden müssten, ist diese Initiative ein gelungener Weg, nachhaltige Entwicklungen in einer attraktiven Region wie der unsrigen anzustoßen und zu unterstützen. Weitere Informationen und auch die Voraussetzungen für einen Projektantrag finden sich auf der Homepage der LAG.

 

Abschließend bedankte sich Bürgermeister bei allen Teilnehmern und man klinkte sich aus der Oonline-Konferenz aus.

PR