Noch drei fröhliche Theater-Abende an diesem Wochenende im Bürgersaal - Unser Bericht, unsere Fotos

Sie sind Garanten für entspannte Abende und man spürt stets die Leidenschaft, mit der auf der Bühne gespielt wird – ganz besonders nach so langer Zeit: Absolut gelungen ist dem Team der Theaterer in Albaching ein kleines Einakter-Festival. Immerhin drei Stückl hintereinander. Sich zurücklehnen in diesen schwierigen Zeiten, das Gedanken-Karussell mal abschalten und einfach nur lachen! Wie ein Geschenk.

Es gab viel Applaus für die ersten Aufführungen – auch für das fleißige Team hinter den Kulissen.

Dabei sein kann man nun noch drei Mal an diesem Wochenende im Albachinger Bürgersaal – vorausgesetzt aber, man ist gegen Corona vollständig geimpft oder erst kürzlich genesen vom Virus. Und die Maske sollte man auch nicht vergessen.

Der Theater- und Musikverein hat sich für sein Publikum das ausgewählt: „Franz Josef II.“ von Regina Harlander wartet da zum Beispiel sowie zwei Einakter vom Satiriker Ephraim Kishon: „Anästhesie“ und „Abseits“. Zu viel soll an dieser Stelle nicht verraten werden …

Fotos: Renate Drax

Albachings Theater-Chef Herbert Binsteiner und ein Protagonist des Abends: Der Franz-Josef im Hintergrund …

Die Termine:

Freitag, 12. November – 20 Uhr

Samstag, 13. November – 20 Uhr

Sonntag, 14. November – 18 Uhr

Der Karten-Vorverkauf ist beim Bankhaus RSA in Albaching (08076/256). Restkarten an der Abendkasse.

Eintritt haben nur geimpfte und kürzlich genesene Theaterfreunde (2G-Regel) – er kostet neun Euro, ermäßigt sieben Euro.

Einlass ist jeweils eine Stunde vor Beginn. 

Darum geht’s – angekündigt stets vorm roten Vorhang von Ronja Langer:

Franz Josef II., das ist ein Vogel, genauer gesagt ein Papagei, den seine Besitzerin Erika über alles liebt. Als sie für einige Tage ins Krankenhaus muss, bittet sie Rita, ihren Franz Josef währenddessen in Pflege zu nehmen.

Weil Ritas Gatte in der Vergangenheit schon diverse desaströse Erfahrungen mit Haustieren gemacht hat, sträubt sich dieser zuerst. Rita schafft es zwar, ihren Gatten davon zu überzeugen, das Tier bei sich aufzunehmen, aber dass dieser Papagei einen Vogel hat, hat man den Beiden nicht gesagt …

Überragend einmal mehr Bärbel Pfitzmaier (vorne gebückt) in der Rolle der ums Wohl des Tieres so besorgten Rita – im eigens farblich abgstimmten Papageien-Poncho! Und natürlich Theaterchef Herbert Binsteiner als ihr Gatte Anton.

Vertrauensvoll mimt Gabi Redenböck (Foto oben rechts stehend) die Vogel-Besitzerin Erika. Ergänzt vom – wegen der Situation ums Viechal und einem Spiel des FC Bayern – so herrlich aufgeregten Freundes-Paar der Familie alias Brigitte Voglsammer und Benjamin Moser (Foto unten).

Anästhesie oder wie man sie im Volksmund besser kennt – die „Narkose“ – sollte Patienten vor operativen Eingriffen in Empfindungslosigkeit versetzen. Betonung auf „sollte“! Der Blinddarm-Patient in dieser Geschichte hat panische Angst vor der OP und will einfach nicht einschlafen. Der Chirurg und seine Assistentin wissen sich bald keinen Rat mehr und greifen zu allen Mitteln …

Bernhard Seidinger, Michael Binsteiner (bei der Premiere bravourös eingesprungen für Günter Haller) und Paula Langer (von links) ‚rocken‘ geradezu die OP-Saal-Bühne mit originellen Ideen der Requisite und bester Spielfreude:

„Patient hört mit“ – mehr sogn ma ned.

Abseits oder kein Abseits? Das ist dann noch die Frage. Als Schiedsrichter hat man es ohnehin nicht leicht. Erst recht nicht, wenn man ein Meisterschaftsspiel in der C-Klasse pfeifen soll. Weil sich der Schiri die Beleidigungen von der Seitenlinie nach einer zweifelhaften Abseitssituation nicht gefallen lassen will, stehen er und ein sehr temperamentvoller Fußballfan nun vor Gericht. Doch die Schuldfrage ist alles andere als eindeutig …

Ja, das ist aufgrund der guten, schauspielerischen Leistung sehr zum Lachen – aber auch a bissal dann doch zum Nachdenken. Denn wia im richtigen Leben leider wird der Schiri (erneut Michi Binsteiner auf der Bühne – Sonderapplaus dafür) alles geheißen im Stückl,

weshalb es ja überhaupt zur Verhandlung vor Richterin Alexandra Hold kommt. In Anlehnung an ‚Richter Alexander Hold‘, eine bei Sat 1 im TV so pseudo-dokumentarische Gerichtsshow. Auf jeden Fall eine wenn auch kurze Parade-Rolle für Magdalena Pfitzmaier (Foto), die ihr großes, schauspielerisches Talent in Mimik und Gestik prägnant leuchten lässt.

Das Team rund ums vermeintliche Abseits ergänzen als aufgebrachter Fan Vinzenz Schuster und als korrekter Gerichts-Schreiberling Sebastian Friesinger jun.

Wie gesagt, zu viel dürf‘ ma no ned verraten.

Oiso – no drei Moi is Anpfiff in Oibich!

rd

In Äktschn von links – Michi Binsteiner, Vinzenz Schuster und Wasti Friesinger.

Die singende Moderatorin des Abends: Ronja Langer …