Neue Blickwinkel auf Wasserburg: Ausstellung zum großen Foto-Wettbewerb gestern Abend im Rathausfoyer eröffnet

Wasserburg aus neuen Blickwinkeln sehen. Darum ging es im erstmals durchgeführten Foto-Wettbewerb im Rahmen des Tags des offenen Denkmals in Wasserburg. Das Motto: „Sein und Schein – in Geschichte, Architektur und Denkmalpflege“.

Keine einfache Vorgabe, wie Bürgermeister Michael Kölbl bei der gestrigen Ausstellungs-Eröffnung der Gewinnerfotos im Rathausfoyer feststellte.

„Das Thema lässt zahlreiche Interpretations-Möglichkeiten“, so der Rathaus-Chef. Das habe sich auch an den Einreichungen der 23 Fotografen gezeigt. Nun kürte die Jury die sieben besten Bilder.

Unser Foto zeigt den Zweitplatzierten Wolfgang Klinger, der gestern bei der Vernissage anwesend war.

Sehr unterschiedlich sehen sie aus und haben doch alle etwas gemein: Die sieben Gewinnerfotos zeigen Wasserburg aus ungewöhnlichen Perspektiven, entdecken sonst Verborgenes.

Der Tag des offenen Denkmals wurde dieses Jahr in Wasserburg größer denn je begangen: Zu zahlreichen Führungen vor Ort kamen erstmals Online-Formate und die Auslobung eines Foto-Wettbewerbs hinzu.

Viele Einsendungen erreichten das Museumsteam und so fiel die Auswahl der dreiköpfigen Jury zunächst schwer. Neben dem Bezug zur Stadt Wasserburg und der Umsetzung des vorgegebenen Mottos musste auch die fototechnische Qualität beachtet werden, denn die prämierten Fotos werden im Rathaus ausgestellt.

Nach gründlichen Überlegungen entschieden sich der Zweite Bürgermeister Werner Gartner, die Kreisheimatpflegerin Magdalena März und die Kunsthistorikerin Lena Hauser dazu, den ersten Platz an

Daniela Kloo aus Rott

zu vergeben. Ihre Fotografie zeigt die Stadtmauer mit dahinterliegender Friedhofskapelle und einem mächtigen Baum – siehe Foto unten). Bei diesem Bild war sich die Jury laut Gartner schnell einig gewesen. „Uns gefiel besonders die klug gewählte Perspektive, die das Motiv in einem spannungsgeladenen Zustand zwischen Ver- und Enthüllen abbildet“, begründete Hauser das Jury-Urteil.

Auch das Motto Sein und Schein verlor die Gewinnerin nicht aus den Augen. Zu ihrer Einsendung schreibt sie: „Hier, an der Stadtmauer, finden sich drei bedeutsame Elemente symbolisiert: Geistliche und weltliche Macht sowie die Natur. Drei Mächte, die seit Jahrhunderten für die Frage nach Sein oder Schein stehen, und gleichzeitig auf der Halbinsel der Wasserburger Altstadt eine jahrhundertelange Geschichte haben.“

Die Fotografin gewinnt eine exklusive Führung auf den Stadtturm, zu der sie fünf weitere Personen einladen darf.

Der zweite Preis, ein Drei-Gänge-Menü für Zwei im Restaurant Herrenhaus, geht an Wolfgang Klinger für seine qualitätsvolle Aufnahme der Wasserburger Rathausgasse. „Den ganzen Tag bin ich dafür in Wasserburg mit der Kamera unterwegs gewesen“, berichtete er bei der Preisverleihung berichtete. Er habe viele Fotos zur Auswahl gehabt, das habe aber am besten zum Thema gepasst. „Das Bild zeigt das Rathaus von einer Seite, die selten fotografiert wird“, erklärte Gartner. Deshalb habe die Jury dieses Foto unter den Bestplatzierten eingereiht.

Dritte wird Birgit Ströbitzer. Ihre Fotografie mit dem Titel „Jacobs hidden places“ gibt einen beinahe magischen Einblick in den Dachstuhl von St. Jakob. Sie erhält einen Gutschein für ein Frühstück deluxe für Zwei im Café Schranne.

Die Plätze vier bis sieben dürfen sich über freie Eintritte im Badria freuen. Sie gehen an Adelheid Schmidinger, Konrad Haas, Martina Lechner und Ramona Däullary.

„Ich mache gern Fotos mit besonderer Stimmung“, erzählte Lechner bei der Preisverleihung. So auch ihr Bild vom Erker am „Mozarthaus“ in der Färbergasse. Auf ihren Spaziergängen sei sie immer auf der Suche nach unüblichen Motiven.

Däullary habe ebenfalls ein „verstecktes Eck“ von Wasserburg gefunden, so Bürgermeister Kölbl. Ihr Motiv hat sie gewählt, weil „es ist, als wäre die Zeit mitten in der schönen farbigen Altstadt von Wasserburg stehengeblieben“.

 Von links: Zweiter Bürgermeister Werner Gartner, die Preisträger Martina Lechner, Wolfgang Klinger und Ramona Däullary, Bürgermeister Michael Kölbl und Kunsthistorikerin Lena Hauser.

Alle prämierten Werke sind bis Freitag, 12. November, im Wasserburger Rathaus zu sehen.

Auf der Homepage des Museums klingt der diesjährige Tag des offenen Denkmals weiter nach: Im Rahmen von digitalen Führungen klärt Kunsthistorikerin Lena Hauser über die museale Möbelsammlung auf und Architekt Udo Rieger informiert über die Instandsetzungsarbeiten in St. Achatz.