Nächste Woche wieder ein Publikums-Gespräch vor der Aufführung am Wasserburger Theater

Die Zofen – nächste Woche zeigt das Wasserburger Theater dieses Schauspiel unter der Regie von Nik Mayr und mit den Schauspielern Susan Hecker, Rosalie Schlagheck und Annett Segerer noch zwei Mal. Am Freitag, 29. Oktober, haben die Zuschauer zudem bereits um 19.15 Uhr die Gelegenheit zu einem ersten Eindruck der späteren Aufführung: Im Gespräch mit Ute Mings berichtet die Regie im Vorfeld von Auswahl und Entstehung, von Proben und Diskussionen.

Hintergründe werden beleuchtet, Schwerpunkte hervorgehoben, Fragen entwickelt …
Das Gespräch ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Es gilt die 3G-Regel, ebenso wie beim Theaterstück, das dann um 20 Uhr am Freitag beginnt. Ebenso am Samstag, 30. Oktober, um 20 Uhr …

Wir sind eingehüllt, verschmolzen in unserem Dunst, in unserem Pomp, in unserem Hass.“
(
Solange)

Jean Genet, das sogenannte Enfant Terrible der modernen französischen Literatur, ein Deserteur, Landstreicher und Prostituierter, der sich förmlich durchs Leben stahl und daraus seine literarischen Inhalte generierte, feierte mit DIE ZOFEN, 1947 in Paris uraufgeführt, seinen ersten großen Erfolg.

Darum geht’s:

Immer, wenn die Madame aushäusig ist, frönen sie einem ausgeklügelten Spiel mit selbst auferlegten strengen Regeln und viel Leidenschaft: Die beiden Schwestern Claire und Solange proben den Aufstand gegen ihre Chefin. In wechselnden Rollen und mit viel Akribie setzen sie die haushälterischen Machtstrukturen ihres Dienstverhältnisses in Szene.

Viel Zeit haben sie dafür nicht, die Uhr tickt. Dabei entwickeln sie innerhalb ihres selbst konstruierten Systems viel Hass auf die Madame, haben keine Angst vor Risiko und die unbedingte Bereitschaft bis zum Äußersten zu gehen. Wollen die wirklich nur spielen? Müssen sie spielen? Doch dieses vordergründig subversive Tun folgt nicht unbedingt dem Prinzip Ober- gegen Unterschicht oder gar revolutionären Absichten, verbleiben die Zofen doch immer im eigenen Spiegelbild ihrer selbst. So bleibt ihnen im unentwegten Sträuben gegen die Sinnlosigkeit der Welt mit ihren abstrusen Regeln jeder Ausweg verborgen. Denn wer macht eigentlich die Regeln?

Übersetzung: Simon Werle.

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