In einer Schule 30 Fälle aus elf verschiedenen Klassen - Zunehmend Fälle in den Altenheimen

Hier der Wochenbericht des Landratsamtes zur aktuellen Corona-Situation: In den Heimen in Stadt und Landkreis ereignen sich bei Mitarbeitenden und Bewohnern zunehmend Krankheitsfälle. Dabei sind in einigen Fällen auch bereits vollständig geimpfte Bewohner betroffen, die zum Teil hospitalisiert werden mussten.

Zum überwiegenden Teil seien die betroffenen Mitarbeitenden ungeimpft, meldet die Behörde.

So wurden in der letzten Woche in elf Alten- und Pflegeheimen bei zehn Bewohnern (sechs davon waren geimpft) und 17 Mitarbeitenden (drei davon waren geimpft) Corona-Infektionen festgestellt. Zwei Heimbewohner (beide ungeimpft) mussten hospitalisiert werden.

Innerhalb einer Woche sind in Schulen 94 und in Kitas 14 positive Fälle aufgetreten – davon 18 Ausbrüche mit 26 Folgefällen. In einer Schule waren seit 20. September insgesamt 30 Fälle aus elf verschiedenen Klassen gemeldet worden.

549 Personen sind seit dem Beginn der Pandemie in Stadt und Landkreis an Corona verstorben (Landkreis: 476, Stadt: 73). Dem Gesundheitsamt wurde in der vergangenen Woche eine Person mit Alter unter 60 Jahren gemeldet, die seit dem letzten Wochenbericht verstorben ist. Diese verstorbene Person war nicht in einem Heim betreut worden.

Gestiegen ist die Zahl der Covid-Patienten in den Kliniken: 36 Corona-Fälle werden aktuell in Stadt und Landkreis Rosenheim stationär behandelt. Hiervon befinden sich zwölf Patienten mit schweren Verläufen auf einer Intensivstation.

Die Inzidenz liegt für die Stadt Rosenheim aktuell bei 168,26 – für den Landkreis Rosenheim bei 215,11.

Seit dem letzten Wochenbericht wurden dem Gesundheitsamt insgesamt 670 Neuinfizierte (vor einer Woche 659) für Stadt und Landkreis Rosenheim gemeldet.

Die Auswertung der Fälle seit 1. September ergibt, dass trotz der Impfbemühungen etwa zehn Prozent in der Altersklasse über 60 Jahre betroffen waren, also Personen mit erhöhtem Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf. Elf Prozent der Fälle traten bei Kindern und Jugendlichen bis unter zwölf Jahren auf, für die es bislang noch keine Impfstoffzulassung gibt.

Dr. Wolfgang Hierl, Leiter des Staatlichen Gesundheitsamtes Rosenheim:

„Wir verzeichnen zunehmend Krankheitsfälle bei Beschäftigten sowie Bewohnerinnen und Bewohnern in Alten- und Pflegeheimen. Ein erneutes großes Ausbruchsgeschehen wie Anfang September in einem Heim in der Stadt ist aber bislang ausgeblieben. Weiterhin befinden sich bei den Erkrankungsfällen auch vollständig geimpfte Bewohnerinnen und Bewohner.

Das hat uns gezeigt, dass – zumindest zum Teil – nach einem halben Jahr die Immunität gegen das Coronavirus bei Betagten und Pflegebedürftigen nicht mehr ausreichend gegen eine Ansteckung schützt. Die mobilen Impfteams des Impfzentrums Rosenheim haben daraufhin nach Beratung mit dem Gesundheitsamt allen Einrichtungen Termine für Auffrischimpfungen aber auch von Nachholimpfungen angeboten.

Ich bin sehr erleichtert, dass gestern nunmehr auch die Ständige Impfkommission (STIKO) in einer Pressemitteilung eine Empfehlung für eine Auffrischimpfung bei Bewohnerinnen und Bewohner von Heimen sowie für über 70-Jährige angekündigt hat. Ich hoffe sehr, dass dies die Akzeptanz der Auffrischimpfung noch einmal erhöhen wird und den Ärztinnen und Ärzten fachlichen Rückhalt bei ihrer Arbeit geben wird“, verdeutlicht Dr. Wolfgang Hierl, Leiter des Gesundheitsamtes Rosenheim.

„Ich empfehle dringend allen Bewohnerinnen und Bewohnern in Heimen aber auch den über 70-Jährigen, das Angebot der Drittimpfung anzunehmen. Gleichzeitig appelliere ich auch nachdrücklich an alle Beschäftigten in der Pflege, dem Service und dem Reinigungsdienst sowie an die Angehörigen der Pflegebedürftigen, die sich bislang noch nicht für eine Impfung entscheiden konnten, sich einen vollständigen Impfschutz geben zu lassen, zu Ihrem eigenen Schutz und zum Schutz Ihrer Familien sowie der von Ihnen gepflegten und versorgten Bewohnerinnen und Bewohner.“

Die Fallzahlen aus den Gemeinden: