Seit zehn Jahren sorgt sich das Haus für Kinder „Arche Noah" Haag um das Wohlergehen von Kindern mit Behinderungen

Miteinander statt allein: Im katholischen Haus für Kinder „Arche Noah“ Haag spielen und lernen Kinder mit körperlichen, geistigen oder seelischen Einschränkungen gemeinsam mit allen anderen Kindern. Das Integrationsprojekt startete 2011 und wird seit dem Kita-Jahr 2016/2017 von einem eigenen Inklusionsteam begleitet. Diesem Team gehören Fachkräfte mit besonderen Erfahrungen im heilpädagogischen Bereich an. Sie sind fester Bestandteil des Arbeitskreises Inklusion des Landratsamtes Mühldorf und haben das „Handbuch für Inklusion“ im Landkreis Mühldorf aktiv mitgestaltet. Das Team ist gruppenübergreifend in vier Krippen- und vier Kindergartengruppen tätig.

 

Das Inklusionsteam beobachtet und handelt

Mögliche Inklusionskinder fallen im Gruppenalltag meist durch ihr Verhalten, ihre Entwicklung, ihren emotionalen Zustand oder ihre körperliche Verfassung auf. Sie haben oft Schwierigkeiten, ihren Alltag in der Gruppe zu gestalten. „Unser Experten-Team erkennt das und spricht die Eltern an“, erklärt die Verwaltungsleiterin des katholischen Kita-Verbunds Haag, Sabine Materna. „Unsere Aufgabe ist es, die Kinder und Eltern gleichermaßen durch den Inklusionsprozess zu begleiten. Die Eltern können einen Antrag auf Eingliederungshilfe beim Bezirk Oberbayern stellen. Dann unterstützen die Inklusionskräfte das Kind und die Heilpädagoginnen der Frühförderstelle fördern es im Umfang von 50 Stunden pro Jahr“, so Materna.

Die Inklusionskräfte arbeiten in den Gruppen, in Kleingruppen und öfters auch in Einzelsituationen mit den Förderkindern. „Wichtig ist, die Kinder emotional und sozial zu stärken und ihnen ganz praktische Hilfen für den Alltag zu geben“, betont Sabine Materna. Das Motto laute: Hilfe zur Selbsthilfe.

 

Eine bewusste Entscheidung für die Arche Noah

„Meistens entscheiden sich Eltern bewusst für das katholische Haus für Kinder Arche Noah und beantragen mit der Aufnahme des Kindes den Inklusionsstatus beim Bezirk Oberbayern“, erläutert Petra Wenhardt, eine der beiden Leiterinnen der Einrichtung. „Dann führt die Leitung des Inklusionsteams schon im Vorfeld Gespräche mit den Eltern und erfährt, wie wir in der Arche gemeinsam das Kind in seiner Entwicklung unterstützen können“, ergänzt die zweite Leiterin, Alexandra Engl.

Die beiden Leiterinnen machen deutlich, was ihnen am Herzen liegt: „Wichtig ist, dass wir Kinder in Krisen mit der Eingliederungshilfe alle niederschwelligen Hilfen zur Bewältigung zukommen lassen können.“ Auch Kinder, deren Eltern sich trennen, würden Krisen durchleben, sagen die Expertinnen. „Hier nehmen wir die Kinder an die Hand, damit sie möglichst gesund und stark aus der Krise hervorgehen“, so Wenhardt und Engl.

„Alle Beteiligten im katholischen Haus für Kinder Arche Noah leben die Vielfalt in den Gruppen und tragen diese inklusive innere Haltung mit. So ist die Arche Noah für alle Kinder ein sicherer Ort zum Leben, Lernen und Lachen“, resümiert Sabine Materna  und bedankt sich beim Inklusionsteam, den Leiterinnen und den Mitarbeiter*innen für die engagierte Arbeit.