Unser Beispiel zum Auftakt an den Grundschulen - Die neuen Vor- und auch Nachteile

Hochspannung am heutigen Morgen an allen Grund- und Förderschulen im Altlandkreis: Das neue Corona-Testverfahren für die Kinder ist losgegangen – die sogenannten Pooltests.

Ob es an allen Schulen bereits geklappt hat, ist aber nicht ganz sicher, denn der Vorlauf war mehr als knapp. Erst am Freitagnachmittag habe man das Material erhalten, um die Barcodes für jedes Kind zu scannen, so Eiselfings Rektorin Nadine Sauer am Vormittag im Gespräch mit der Wasserburger Stimme.

Vier von acht Grundschul-Klassen seien in Eiselfing heute Morgen getestet worden im neuen Verfahren – aus der Jahrgangsstufe zwei und vier. Morgen kommen dann die weiteren vier Klassen aus den Jahrgangsstufen eins und drei in Eiselfing dran. So der Wunsch von Labor-Seite zur Aufteilung der Testmenge …

Jetzt am Vormittag warte man noch auf den Kurier, der die Tests von der Schule ins Labor bringen werde.

Neu ist also nun je ein großer Pooltest für die ganze Klasse durchgemischt sowie auch die Lutschtests registriert für jedes einzelne Kind:

Somit waren es am heutigen Morgen zwei Lutsch-Tests, die pro Kind durchgeführt wurden – einmal für den Pool, einmal einzeln festgehalten.

Im Labor werde dann erst der Pool-Test der Klasse ausgewertet (genaue PCR-Auswertung) und im Falle eines positiven Corona-Ergebnisses dann zudem jedes einzelne Kind.

Ist das infizierte Kind herausgefunden – angeblich bis 6 Uhr am nächsten Tag liege dann dieses Ergebnis vor –  werde die Schule und eventuell werden auch zeitgleich die Eltern vom Labor aus informiert, falls Mama und Papa die Mail-Adresse überhaupt angegeben haben. Damit das Kind dann morgen nicht zur Schule kommt. Heute war es allerdings dann ja schon …

Der große Nachteil deshalb: Bislang hatte zum Beispiel Eiselfing die Tests in der Turnhalle auf Abstand durchgeführt und die Kinder haben im Freien dann auf die Test-Ergebnisse 20 Minuten lang gewartet, bevor’s mit dem Unterricht losging.

Jetzt machen alle zwei Lutsch-Tests im Klassenzimmer und dann startet sofort der Unterricht mit allen. Egal, ob jemand corona-positiv ist oder nicht. Das Ergebnis ist ja erst am Nachmittag oder Abend da …

So manche Schulleiter im Freistaat waren zuletzt auch wegen der zusätzlichen Bürokratie auf die Barrikaden gegangen. Die Einführung der Pooltests mit diesem Zeitdruck – ohne soliden, verifizierten Verwaltungsvorlauf – sei ohnehin unrealistisch, hatte eigens noch am gestrigen Sonntag die Vorsitzende des bayerischen Schulleitungsverbandes, Cäcilia Mischko, in einem Brief an Kultusminister Michael Piazolo geschrieben.

Sie beklagt dabei den immensen Verwaltungsaufwand in den Schulen, die vollkommen unrealistische und unnötige Terminsetzung und eine umfangreiche medizinische Einarbeitung der Schulleiter.

Viele Eltern stünden den neuen Tests außerdem skeptisch gegenüber, von ihnen brauche man allerdings eine Einwilligung.

Mal abgesehen davon: In vielen Schulen sind nun jede Menge der bisherigen Selbsttests – gedacht für viele Wochen – eingelagert …