Wasserburgs Leichtathletik-Nachwuchs wandelt auf Rüdiger Nehbergs Spuren

Was braucht es, um Kinderherzen höher schlagen zu lassen? Die Antwort kann einfacher nicht sein: Ein Aufenthalt in der freien Natur, kombiniert mit spielerischen Herausforderungen, Spaß und spannenden Erlebnissen. Seitdem das erste „Activity Camp“ mit den älteren Leichtathletik-Jahrgängen über die Bühne gegangen ist, sind drei Jahre vergangen. Diesmal war es endlich wieder soweit und die Organisatoren Marinus Zimmer und Jürgen Schwarz erwarteten mit Vorfreude insgesamt 20 Kinder und Jugendliche in einem Waldstück bei Soyen zu einem ereignisreichen (Spät-)Sommercamp.

 

Nach überstandener Coronatest-Prozedur wurden unter der Mithilfe der fleißigen Mamas und Papas die Zelte für die Übernachtung aufgestellt und sogleich bezogen. Es dauerte auch nicht lange, da steuerte Jürgen mit seinem Quad samt Anhänger auf die Gruppe zu, unter anderem beladen mit Biertischgarnituren, Getränken und Feuerschale. Flugs wurden diese abgeladen und aufgestellt. Nachdem die stillen Örtchen für Männlein und Weiblein festgelegt und vorbereitet wurden, ging es dann auch schon los mit einem abwechslungsreichen Programm, das beide Trainer für die Gruppe zuvor zusammengestellt hatten.

Unter dem Motto „Teamwork gewinnt“ galt es zunächst das „Spinnennetz“ zu überwinden und beim darauffolgenden „Blind Walk“ zeigte sich, welche Gruppe am ehesten dazu in der Lage war, unter Ausschaltung des Sehsinns (Augenbinde), den Weg sicher zum Zielpunkt zu finden. Im Optimalfall ohne dabei ungeliebte Bekanntschaft mit einer Wurzel oder einem Baum zu machen. Spätestens beim Teamstaffel-Wettbewerb, der mit vielfältigen koordinativen Herausforderungen (Zielwerfen, Tennisball-Balancierbrett, …) auf die Buben und Mädels wartete, war der letzte Teilnehmer beim Ehrgeiz gepackt.

Nun hieß es erst mal zu Verschnaufen und mithilfe von Müsliriegeln und frischem Obst neue Energie zu schöpfen. Die Grillschale wurde platziert und man machte sich auf, um trockenes Brennholz zu besorgen. Doch bis gegrillt werden konnte, war noch etwas Zeit und die nutzte Marinus um seinen Schützlingen einige Survivaltricks näherzubringen. Wie lässt sich durch Feuerbohren Feuer machen und wie aus Brennesselfasern ein zugfestes Seil knüpfen? Oder wie kann man mit einfachsten Mitteln wie einer mit Wasser gefüllten Schüssel, einer Stecknadel, einem Magneten sowie einem Stück Styropor einen funktionierenden Kompass bauen? An diesen Dingen konnten sich die wissbegierigen Teilnehmer sogleich versuchen. Rüdiger Nehberg wäre sicherlich Stolz auf diese jungen Survivalisten.

Nachdem das Feuer in der Schale entfacht und Fleisch, Würstl, Pilze und mehr zunächst auf dem Rost und anschließend in den Mägen der hungrigen Abenteurer ihren Platz fanden, ließ man den Abend bei einem Kartenspiel und Gitarrenmusik gesellig ausklingen. Zu den Lauten der zirpenden Grillen und dem Ruf des ein oder anderen tierischen Waldbewohners schlossen auch die letzten Zeltbewohner kurz nach Mitternacht ihre Augen und kuschelten sich in ihre warmen Schlafsäcke.

Am nächsten Morgen gönnte man sich ein ausgiebiges Frühstück mit frischen Semmeln und Brezen vom Bäcker sowie leckerer selbstgemachter Marmelade. Die restlichen Stunden Camp-Aufenthalts vergingen mit Bogenschießen unter der Anleitung Jürgens sowie mit Stecker schnitzen, Baum kraxeln und anderen schönen Dingen. Wie schön so ein Aufenthalt in der Natur doch sein kann! Gegen Mittag packte man schließlich etwas wehmütig seine Sachen zusammen – gerne hätte das Camp noch einen Tag länger dauern können. Wie es sich gehört, wurde noch sämtlicher Müll beseitigt und mitgenommen. Ein unvergessliches Camp ging damit zu Ende, das den Teilnehmern noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Die Organisatoren bedankten sich bei Albert Steffinger für die Nutzung des Areals recht herzlich.

 

MZ