Ihnen stehen im Landkreis nur 165 Bewerber gegenüber - Die Arbeitsmarkt-Situation im August

Im Landkreis Rosenheim liegt die Arbeitslosenquote für den August bei 2,5 Prozent (August 2020: 3,4 Prozent). Das meldet die Agentur heute.

Die Zahl der Arbeitslosen insgesamt für den Landkreis beträgt aktuell 3.615. Hier sind 2.271 Männer und Frauen bei der Hauptagentur in Rosenheim arbeitslos gemeldet, 81 mehr als im Vormonat.

Der Stand zum Ausbildungsmarkt im Landkreis:

Unbesetzte Ausbildungsstellen: 511 (!) – dem gegenüber stehen die Bewerber/innen auf Stellensuche: 165.

Die am meisten unbesetzten Ausbildungsstellen:

Kaufmann/-frau Einzelhandel (52); Verkäufer/in (39); Fachverkäufer/in Lebensmittelhandwerk – Bäckerei (20).  

Die gefragtesten Berufe der Bewerber/innen:

Kaufmann/-frau Einzelhandel (14); Verkäufer/in (13); Kfz-Mechatroniker/in – Pkw-Technik (7).

Das Jobcenter im Landkreis Rosenheim kümmert sich aktuell um 1.344 arbeitslose SGB II-Kunden/innen, sieben mehr als im Juli. Insgesamt betreut das Jobcenter 3.251 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 2.623 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.

Auf den ganzen Agenturbezirk bezogen:

„Der Arbeitsmarkt befindet sich weiterhin im Aufschwung und wir beobachten bei den Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern eine große Nachfrage nach Personal. Dieser sogenannte „Nachholeffekt“ entsteht, weil die Wirtschaft in vielen Bereichen wieder anspringt. Und es ist schön, dass alle Personengruppen davon profitieren“, sagt Michael Schankweiler, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Rosenheim.

„Die Zahl der Menschen über 50 Jahre, die bei uns arbeitslos gemeldet sind, ist im August ebenso zurückgegangen wie bei den Menschen mit ausländischem Pass und denen mit Schwerbehinderung. Dadurch konnte der für den Monat August übliche Anstieg der Arbeitslosenzahl insgesamt fast kompensiert werden.

Dazu kommt es, weil sich junge Frauen und Männer unter 25 Jahre nach der erfolgreich abgeschlossenen Schul- oder Berufsausbildung bei uns melden. In diesem Jahr ist die Zahl der als arbeitslos gemeldeten Menschen insgesamt lediglich um 110 auf 8.350 gestiegen (August 2020: +280 Personen auf 10.850). Die Arbeitslosenquote liegt wie im Vormonat bei 2,7 Prozent (August 2020: 3,5 Prozent) und ist damit erstmals seit 2006 in einem Monat August nicht angestiegen. Der Wert ist auf dem Niveau von 2017 und war in allen Jahren davor höher.“

Als weiteres positives Signal hebt der Agenturleiter hervor, dass auch die Zahl derjenigen Menschen, die schon länger als zwölf Monate die Unterstützung der Agentur für Arbeit oder der Jobcenter benötigen und die deshalb als langzeitarbeitslos gelten, in beiden Rechtskreisen (Sozialgesetzbuch (SGB) II und SGB III) zurückgegangen ist. „Es freut mich, dass auch diese Frauen und Männer von dem Aufschwung auf dem Arbeitsmarkt profitieren“, sagt er.

„Die Arbeitslosenquote liegt im August den dritten Monat in Folge unter der 3,0-Prozent-Marke. Dies entspricht der landläufigen Definition von Vollbeschäftigung und bedeutet, dass Arbeitskräfte bereits wieder knapp werden. Gegenüber den Zeiten von vor der Coronapandemie ist die Zahl derjenigen Frauen und Männer, die bei uns arbeitslos gemeldet sind, jedoch leider nach wie vor hoch (+1.090 ggü. August 2019)“, erklärt Schankweiler und fügt direkt an die Unternehmerinnen und Unternehmer gewandt hinzu:

„Geben Sie den Bewerberinnen und Bewerbern eine Chance und sichern Sie sich so Ihre Fachkräfte von Morgen. Wir beraten Sie gerne über Fördermöglichkeiten. Diese reichen von der Kontaktaufnahme und dem Kennenlernen – auch in Form von Probearbeit – über die Einarbeitung mit entsprechenden Qualifizierungsangeboten bis zur Weiterbildungen am Arbeitsplatz. Informationen finden Sie unter www.arbeitsagentur.de/unternehmen/finanzielle-hilfen-und-unterstuetzung. Unsere Kolleginnen und Kollegen vom Arbeitgeberservice stehen bei Fragen unter der Servicenummer 0800 4 5555 20 zur Verfügung. Menschen, die ungelernt sind oder deren Arbeitsplätze wegfallen, müssen qualifiziert werden. Wir brauchen ein Jahrzehnt der Qualifikation, um dem strukturellen, dem digitalen und dem demographischen Wandel zu begegnen.“

Mit Blick auf den Stellenmarkt sagt er: „Der hohe Personalbedarf der Unternehmen zeigt sich unter anderem dadurch, dass unseren Kolleginnen und Kollegen vom Arbeitgeberservice im vergangenen Monat 1.320 neu zu besetzende Stellen gemeldet worden sind. Insgesamt sind für den Agenturbezirk Rosenheim mehr als 5.150 offene Arbeitsplätze gemeldet, knapp 1.500 oder 40 Prozent mehr als vor einem Jahr. Deutlich mehr Angebote gibt es beispielsweise im Verarbeitenden Gewerbe sowie in den Bereichen Verkehr / Logistik, Handel und Hotellerie/Tourismus.

Ganz wichtig ist dem Rosenheimer Agenturleiter und all seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die betriebliche Ausbildung, die häufig der ideale Grundstein für die spätere berufliche Karriere ist.

Der Teamleiter der Berufsberatung, Franz Hagenauer, spricht über die aktuelle Situation kurz vor Ausbildungsbeginn im September: „Es ist Gold wert, dass uns die jungen Menschen unter der Rufnummer 08031/202-222 direkt erreichen können. Zum Glück nutzen viele von ihnen dieses Angebot. Wir helfen gerne, nennen offene Lehrstellen und geben den jungen Menschen Tipps, wie sie mit ihren Bewerbungsunterlagen und bei Vorstellungsgesprächen punkten können“, sagt er.

„Häufig kommt es dann kurzfristig zu Praktika. Viele Bewerber/innen haben sich so in den vergangenen Wochen in Berufsfeldern wie Büro, Fahrzeugtechnik oder Verkauf ihren Ausbildungsplatz gesichert“, erklärt er und fügt hinzu: „Uns ist es ganz wichtig, dass Keine/r auf der Strecke bleibt. Wir beraten Bewerber/innen (Tel. 08031/202-222) und Unternehmen (kostenlose Servicenummer 0800 4 5555 20) auch gerne über Unterstützungsmöglichkeiten wie ausbildungsbegleitende Hilfen (abH).

Informationen stehen  im Internet unter www.arbeitsagentur.de/bildung.“

Michael Schankweiler sagt abschließend direkt an die jungen Frauen und Männer, die noch eine Lehrstelle suchen, gewandt:

Die Chancen noch einen Ausbildungsplatz zu finden sind nach wie vor gut. Im August standen in unserem Agenturbezirk 360 Jugendliche, die noch eine Lehrstelle suchen, 1.260 unbesetzten Ausbildungsstellen gegenüber. Rein rechnerisch waren damit 3,5 Lehrstellen je Bewerber/in gemeldet.

Zahlreiche Angebote gibt es noch in den Berufsfeldern Verkauf, (Zahn)Medizinische/r Fachangestellte/r oder Hotellerie/Tourismus. Aber auch in weiteren Bereichen wie Büro, Pkw-Technik und Handelsfachwirt/in sind noch attraktive Ausbildungsstellen gemeldet.

Wer bei der Berufswahl und räumlich ein wenig flexibel ist, sollte deshalb noch gute Chancen haben in diesem Jahr mit der Ausbildung zu starten. Dies ist in vielen Berufen noch bis Dezember möglich. Melden Sie sich gerne bei uns, damit wir Sie bei der Ausbildungsplatzsuche unterstützen können. Ich drücke Ihnen die Daumen!“

Der Arbeitsmarkt in den weiteren Regionen des Agenturbezirkes Rosenheim:

  • Für die Stadt Rosenheim errechnet sich eine Arbeitslosenquote von 4,3 Prozent (Vormonat: 4,3 Prozent; August 2020 5,8 Prozent). Derzeit sind 575 Bürger/innen ohne Arbeit. Bei den SGB III-Kunden/innen, die durch die Agentur für Arbeit in Rosenheim betreut werden, verringerte sich die Arbeitslosenzahl um 15 auf 735. Für 840 arbeitslose SGB II-Kunden*innen, acht mehr als im Juli, ist das Jobcenter Rosenheim Stadt zuständig. Insgesamt betreut das Jobcenter 2.064 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 1.629 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.

Bis zum Zähltag am 25. August lagen für den Monat August drei Anzeigen für „Konjunkturelle Kurzarbeit“ für 13 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte vor.

Zum Ausbildungsmarkt (Stichtag 12. August 2021):

Unbesetzte Ausbildungsstellen: 170; Bewerber/innen auf Stellensuche: 73.

Top 3 Berufe unbesetzte Ausbildungsstellen: Kaufmann/-frau Einzelhandel (32); Verkäufer/in (16); Handelsfachwirt/in (Ausbildung) (13).

Top 3 Berufe Bewerber/innen: Verkäufer/in (10); Kaufmann/-frau Büromanagement (9), Kfz-Mechatroniker/in – Pkw-Technik (6).

  • Der Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen weist im August eine Arbeitslosenquote von 2,5 Prozent auf (Vormonat: 2,5 Prozent; August 2020: 3,2 Prozent). Das entspricht 786 beschäftigungslosen Bürgern/innen. Davon sind 1.217 Männer und Frauen, 58 mehr als vor einem Monat, in den Agenturen Bad Tölz und Wolfratshausen gemeldet. 569 Betroffene, 31 weniger als im Juli, sind beim Jobcenter Bad Tölz-Wolfratshausen arbeitslos gemeldet. Insgesamt betreut das Jobcenter 1.980 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 1.555 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.

Bis zum Zähltag am 25. August lagen für den Monat August keine Anzeigen für „Konjunkturelle Kurzarbeit“ vor.

Zum Ausbildungsmarkt (Stichtag 12. August 2021):

Unbesetzte Ausbildungsstellen: 296; Bewerber/innen auf Stellensuche: 68.

Top 3 Berufe unbesetzte Ausbildungsstellen: Kaufmann/-frau Einzelhandel (42); Verkäufer/in (22); Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r (15).

Top 3 Berufe Bewerber/innen: Kaufmann/-frau Einzelhandel (7); Verkäufer/in (6); Fachinformatiker/in – Anwendungsentwicklung (5).

  • Im Landkreis Miesbach sind derzeit 372 Bürger/innen arbeitslos gemeldet, was einer Quote von 2,5 Prozent (Vormonat: 2,5 Prozent; August 2020: 3,0 Prozent) entspricht. Davon sind 938 arbeitslose Männer und Frauen bei der Agentur für Arbeit in Holzkirchen gemeldet, 19 mehr als im Vormonat. Für die Betreuung der Arbeitslosengeld II-Empfänger/innen nach dem SGB II ist der Landkreis Miesbach als „zugelassener kommunaler Träger“ (optierende Kommune) zuständig. Beim Jobcenter sind 434 Menschen arbeitslos gemeldet, 19 weniger als im Juli. Insgesamt betreut das Jobcenter 1.070 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 850 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.

Bis zum Zähltag am 25. August lag im Monat August die Zahl der Anzeigen für „Konjunkturelle Kurzarbeit“ unter drei und wird deshalb nicht detailliert ausgewiesen.

Zum Ausbildungsmarkt (Stichtag 12 August 2021):

Unbesetzte Ausbildungsstellen: 279; Bewerber/innen auf Stellensuche: 50.

Top 3 Berufe unbesetzte Ausbildungsstellen: Kaufmann/-frau Einzelhandel (39); Koch/Köchin (25); Verkäufer/in (25).

Top 3 Berufe Bewerber/innen: Kfz-Mechatroniker*in – Pkw-Technik (4); Pharmazeutisch-kaufmännische/r Angestellte/r (3); in allen anderen Berufen sind weniger als 3 Bewerber/innen gemeldet, die Zahl wird dann nicht mehr ausgewiesen.