Mehrere Opfer im Landkreis - Festnahme zweier Mitglieder einer Bande: Haftbefehl gegen eine 19-Jährige und einen 32-Jährigen

In den vergangenen Wochen wurden erneut Senioren in Stadt und Landkreis Rosenheim in mehreren Fällen durch hinterhältige Betrüger um ihre Ersparnisse gebracht – wir berichteten. Der Gesamtschaden liegt im sechsstelligen Bereich.

Der Kripo gelang nun mit der Festnahme zweier Mitglieder einer Bande im Landkreis ein weiterer Schlag gegen die Betrüger, meldet das Polizeipräsidium am heutigen Dienstagnachmittag. 

Wie schon berichtet, erhielten mehrere Senioren im Zeitraum von 18. Mai bis 22. Juni diesen Jahres in Stadt und Landkreis Rosenheim so genannte Schockanrufe, in denen ihnen mitgeteilt wurde, dass ein naher Familienangehöriger einen Unfall verursacht habe und dabei nicht versichert gewesen sei. Damit der Angehörige nun nicht ins Gefängnis müsse, wäre angeblich eine Kaution zu hinterlegen. Die geforderten Geldsummen bewegten sich im niedrigen bis mittleren fünfstelligen Bereich.

Leider fielen alleine in diesem Zeitraum vier Geschädigte in Stadt und Landkreis Rosenheim gutgläubig auf die Masche der Betrüger herein und händigten insgesamt eine Summe im sechsstelligen Bereich an eine zunächst unbekannte Geldabholerin aus.

Die Kriminalpolizeiinspektion (Z) des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd übernahm in allen Fällen die weiteren intensiven Ermittlungen. Auf Grund dieser richtete sich im Laufe der Zeit ein Tatverdacht gegen eine 19-jährige Frau und einen 32-jährigen Mann aus Polen.

Nach derzeitigem Stand dürften die beiden Mittäter einer international agierenden Bande sein.

Beide Tatverdächtige konnten von Kräften der Zivilen Einsatzgruppe Rosenheim sowie der Kripo festgenommen werden. Sie wurden nach der Vorführung bei einem Richter des Amtsgerichts Rosenheim, der Haftbefehl erließ, in Justizvollzugsanstalten eingeliefert.

Die Ermittlungen der Kripo zu weiteren Mittätern laufen derweil weiter.

Trotz vielfacher, zurückliegender Berichterstattungen werden wir nicht müde, unsere Warnungen und Hinweise zum Trickbetrug im Zusammenhang mit Falschen Polizeibeamten zu wiederholen:

  • Setzen Sie bitte Familienangehörige und Nachbarn über diese perfiden Maschen in Kenntnis!
  • Reden Sie offen in der Familie, insbesondere mit älteren, möglicherweise alleinstehenden Angehörigen, über dieses Phänomen!
  • Geben Sie am Telefon niemals Auskünfte über persönliche Verhältnisse!
  • Staatliche Stellen fordern niemals auf diese Art und Weise Bargeld oder Wertgegenstände!
  • Legen Sie bei derartigen Anrufen sofort auf! Verständigen Sie dann den Notruf 110 oder Ihre örtliche Polizei! Verwenden Sie hierfür niemals die im Display angezeigte Rufnummer, sondern die Ihnen bekannte.
  • Rufen Sie beim geringsten Zweifel den Polizeinotruf 110. Haben Sie keine Angst anzurufen!

Lieber einmal zu oft den Notruf genutzt, als Opfer der Betrüger zu werden!