Wasserburger Stadtrat beschließt Freiflächengestaltungssatzung

Verbote aussprechen oder Anreize schaffen? Das war die Grundsatzfrage bezüglich der Freiflächengestaltungssatzung in der jüngsten Sitzung des Wasserburger Stadtrates. Nach einem Antrag der Grünen-Fraktion sollen beispielsweise Schottergärten nicht mehr zugelassen werden. Die Fraktionen CSU und FW-WBI setzen dabei mehr auf ein Anreizkonzept, als Verbote zur Gestaltung von Außenflächen.

 

Nicht bebaute Flächen sollen grün gestaltet werden, das laut Christian Stadler (Grüne) der Grund für den Antrag gegen die Schottergärten. Das stehe ganz im Sinne des Volksbegehrens „Rettet die Bienen“. Schon Kleinstflächen „helfen für die Vernetzung von Insekten“, Stadler weiter. Und gerade weil es in Wasserburg noch wenige Schottergärten gibt, sei es sinnvoll diese Satzung jetzt zu erlassen, „bevor der Trend um sich greift“. Außerdem steigern Grünflächen auch die eigene Lebensqualität, so Christian Peiker (Linke) und tragen zusätzlich zum Arten- und Umweltschutz bei.

Alternativ wollen CSU und FW-WBI „ein Bewusstsein und Anreize schaffen“, so Heike Maas (CSU), und nicht mit Verboten arbeiten. Das Ziel seien naturnahe Gärten, hier solle es Beratungsangebote geben. Allerdings befürchtet Stadler, es lassen sich nur die Bürger beraten, die es auch auf anderem Weg machen würden, denn „wer sich informieren will, der kann das auch“.

Bürgermeister Michael Kölbl wies außerdem auf den Verwaltungsaufwand hin, abgesehen davon sei das Landratsamt zuständig für Beratungen zum Thema Gartenbau. Auch können sich Interessierte an die Gartenbauvereine wenden, das beantragte Anreizkonzept halte er deshalb nicht für erforderlich. Das sah auch der Stadtrat größtenteils so und lehnte den Antrag von CSU und FW-WBI mehrheitlich ab.

Der Antrag der Grünen-Fraktion dagegen fand viel Zustimmung, mit nur drei Gegenstimmen wurde die Freiflächengestaltungssatzung vom Stadtrat Wasserburg erlassen.