Haager Gemeinderat berät sich zum Vorentwurf für die Außenanlagen

Den Zehentstadel auf gerader Ebene über eine Treppenanlage erreichen – so lautet der Vorschlag von Landschaftsarchitekt Robert Kerfers, der in der jüngsten Sitzung des Haager Gemeinderats den Vorentwurf zur Umfeldplanung des Stadels vorstellte. Gerade diese Idee sorgte im Gremium für Diskussionen.

Die wichtigste Grundidee in der Planung lautete: Es soll zu den jeweiligen Eingängen möglichst wenige schräge Flächen geben. Das gelinge mit einem „Kunstgriff“, bei dem das Gelände vertieft und die Straße über einige Stufen erreicht werde. Diese Treppenanlage laufe dann, so Kerfers, Richtung Rathaus aus und es entstehe dadurch ein barrierefreier Zugang. Dasselbe Prinzip sieht er auf der anderen Seite am Bauernmarkt vor. Für die Südseite am Marktplatz gab Hans Urban (CSU) allerdings zu bedenken, dass „wir dort keine Parkplätze mehr haben“ und stellte außerdem die Frage, was die Treppenanlage für die Marktstände bedeute. Auch sprach Stefan Högenauer (CSU) den Begegnungsverkehr an der Löwenbrücke an, der durch die Stufen geringere Ausweichmöglichkeiten hat.

Verbunden sind die beiden Gebäudeseiten über den Marktberg, an dem die drei Längsparkplätze weiter in die Straße gerückt werden sollen, um am Zehentstadel entlang eine 1,70 Meter breite Gehverbindung zu schaffen. Aktuell habe der Gehweg eine Breite von etwa 1,20 Metern, wie Kerfers betonte erscheine ihm das „für die zukünftige Bedeutung des Zehentstadels zu gering“. Högenauer schlug sogar vor, auf einen zwei Meter breiten Weg zu setzen, was das Gremium mehrheitlich befürwortete.

Um den Aufenthalt am Bauernmarkt aufzuwerten, sind Sitzplätze und zwei Behindertenparkplätze geplant, was Josef Hederer (PWG) besonders wichtig war. Von der Stelle können Besucher „schön runter auf die Straße sehen und zuschauen, was so los ist“, betonte der Gemeinderat. Er setze außerdem auf ausreichend Stellplätze für Fahrräder, viele Besucher des Bauernmarktes seien mit dem Rad unterwegs. Weil aber auch der angrenzende Graf-Ladislaus-Weg zukünftig erneuert werden muss, stellte Klaus Breitreiner (CSU) den Antrag, dass die Nordseite des Zehentstadels bis zur Planung der Hauptstraße zurückgestellt wird. Mit knapper Mehrheit von elf gegen neun Stimmen beschloss das Gremium, vorerst bis zu den Stufen für einen barrierefreien Eingang zu planen und alles weitere zurückzustellen. Breitreiners Vorschlag, die Ostseite mit den Längsparkplätzen erst mit der Auffahrt zum Marktplatz zu planen, fand dagegen keine mehrheitliche Zustimmung.

Die Kosten für die Maßnahmen im Außenbereich des Zehentstadels schätzt Kerfers auf etwa 495.000 Euro, größte Posten dabei sind die Granitbeläge, geplanten Sitzblöcke und die Treppenanlagen. Zeitlich rechnet er damit, im Sommer in die Entwurfsplanung zu starten und die Maßnahme letztlich im Frühjahr 2024 fertigzustellen. Das Gremium sprach sich mehrheitlich dafür aus, die Planungen der „Visitenkarte von Haag“, wie Dr. Florian Haas (PWG) den Stadel bezeichnete, weiterzuführen.