Mit massiver Kritik des Lehrerverbandes: Schulleitungen seien erschöpft, es fehle an Lehrkräften und an einer Strategie fürs nächste Schuljahr

Große Freude über den Präsenzunterricht an den Schulen seit vorgestern auch im ganzen Altlandkreis – aber die Lücken, die nach Monaten im Lockdown entstanden sind in der Bildung, die können die Schüler bis zu den Sommerferien wohl nicht aufholen. Kritik kommt vom Bayerischen Lehrerinnen- und Lehrerverband …

Endspurt im zweiten Corona-Schuljahr. Die meisten Schülerinnen und Schüler sind in den Präsenzunterricht zurückgekehrt. Zeit für eine Abrechnung, sagt der Bayerische Lehrerinnen- und Lehrerverband (BLLV), wie es im Interview beim Bayerischen Rundfunk heißt:
Viele Schulleitungen seien erschöpft, es fehle an Lehrkräften und an einer klaren Strategie fürs nächste Schuljahr. Das Bayerische Kultusministerium müsse jetzt handeln, fordert der BLLV. Der Staat wolle viel Geld ausgeben für die Förderung von Schülerinnen und Schülern nach Corona, aber Euros machten keine Bildung …

Das bayerische Kultusministerium dagegen sieht die Lage nicht ganz so dramatisch. In einem Statement heißt es, der BLLV überzeichne den Bedarf für das nächste Schuljahr deutlich. Die aktuellen Schülerzahl-Entwicklungen würden zeigen, dass an Grund-, Mittel- und Förderschulen zum kommenden Schuljahr deutlich weniger Lehrkräfte benötigt würden, als man bislang erwarten musste.

Der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband fordert, dass bei einer möglichen vierten Corona-Welle die Schulen nicht mehr geschlossen werden.

Es könne nicht sein, dass Lehrer am Freitag erfahren, was am Montag in der Schule anders gemacht werde.

Der Verband fordert deshalb ein bildungspolitisches Logbuch für die kommenden Schuljahre. Darin sollen alle Corona-Szenarien notiert werden, um für die Schulen mehr Planungssicherheit zu schaffen. Zum Beispiel, ab welcher Zahl es Präsenz-, Wechsel- oder Distanzunterricht geben werde.

Quelle BR